Nach der gemeinsamen Demonstration gegen die geplante Kürzung von Subventionen für die Landwirtschaft am Montag in Berlin gehen die Protestaktionen der Bauern dezentral weiter. In Stuttgart waren am Donnerstagvormittag über 1000 Traktoren auf dem Festgelände Cannstatter Wasen unterwegs, weitere legten den Verkehr in der Stadt teilweise lahm, wie die Polizei Stuttgart erklärte. Auch in Rheinland-Pfalz, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen wurde protestiert.

Mehr Panorama-News

Die Polizei Stuttgart schrieb über den Nachrichtendienst X, ehemals Twitter, von einem "Stillstand auf der B14/B10" zwischen Heslacher Tunnel und Gaisburger Brücke, einer Strecke, die auch durch die Stuttgarter Innenstadt führt. Autofahrer forderte sie auf, das Gebiet zu umfahren und auf das Fahrrad oder den öffentlichen Nahverkehr umzusteigen.

In Trier bewegten sich mehrere Konvois von insgesamt knapp 100 Fahrzeugen durch die Stadt und verursachten Verkehrsbehinderungen. Treffpunkt war hier der Messepark. Blockaden gab es nach Angaben der Polizei nicht, gegen elf Uhr machten sich die Landwirte auf den Heimweg.

Bauern in Lüttow-Valluhn in Mecklenburg-Vorpommern trafen sich laut Polizei indes zu einer nicht angemeldeten Demonstration mit elf Traktoren. Dadurch kam es auf der B 191 zwischen Boizenburg und der Autobahn 24 zeitweise zu Verkehrsbehinderungen. Im thüringischen Gera blockierten Landwirte mit ihren Fahrzeugen mehrere Autobahnauffahrten. Bereits am Mittwoch hatte es Proteste auch in Sachsen und Niedersachsen gegeben.

Die Ampel-Koalition plant, die Regeln zum Agrardiesel und zur Kfz-Steuerbefreiung abzuschaffen, um Geld im Bundeshaushalt zu sparen. Die Landwirte fürchten dadurch zusätzliche finanzielle Belastungen, wogegen sie demonstrieren. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hatte zu der Demo in Berlin aufgerufen und drohte auch danach mit weiteren Aktionen, sollte die Regierung ihre Pläne umsetzen.


  © AFP

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.