- Kanzlerin Angela Merkel hat angesichts der Sorgen vor einer dritten Corona-Welle erneut für eine vorsichtige Strategie bei möglichen Öffnungen plädiert.
- Zugleich nahm sie bei einer Sitzung ihrer Partei auch Lockerungen in den Blick.
- Diese sollen in Etappen erfolgen, die CDU-Politikerin sprach von Paketen für drei Bereichen.
Bundeskanzlerin
Angesichts steigender Infektionszahlen und der Ausbreitung der britischen Virusmutation mahnten Merkel und Kanzleramtsminister
Lesen Sie auch: Alle aktuellen Informationen rund um die Corona-Pandemie in unserem Live-Blog
Konzept für "sichere und gerechte Öffnungsstrategie" gesucht
Ab Dienstag tagt nach AFP-Informationen eine Arbeitsgruppe mit Minister Braun zum Thema Öffnungen in Vorbereitung auf die nächste Bund-Länder-Spitzenrunde zu Corona in der kommenden Woche. Kanzlerin und Ministerpräsidenten vereinbarten zuletzt, bis zur nächsten Runde am 3. März ein Konzept für eine "sichere und gerechte Öffnungsstrategie" zu erarbeiten.
Im CDU-Präsidium gebe es einen ausgeprägten Willen, Öffnungen zu ermöglichen, hieß es aus Teilnehmerkreisen. Angesichts der Ausbreitung der Mutation herrsche aber zugleich die große Sorge, dass zu schnelle Öffnungen schnell in den nächsten Lockdown führen könnten.
Söder warnt vor dritter Welle
Auch CSU-Chef
Söder forderte ein Angebot von "Millionen Schnelltests pro Tag" in Deutschland, die mit einer neuen App für digitale Geräte verbunden werden sollen. Schnelltests seien "eine Art von Sicherheitsschranke", sagte er. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte in den Parteigremien: "Zentrale Bausteine auf dem Weg zurück zur Normalität sind das Impfen und das intensive Testen - beides muss in einer breit angelegten Strategie stärker als bisher miteinander verbunden werden."
Corona-Selbsttests sollen im März zugelassen werden
Die FDP begrüßte im Grundsatz, dass Merkel einen Stufenplan für die Öffnungen ins Auge fasse. "Aber warum erst jetzt?", fragte Fraktionsvize Michael Theurer. "Die Menschen brauchen Hoffnung und eine Perspektive. Da zählt jeder Tag!"
Im CDU-Präsidium wurde am Montag nach AFP-Informationen auch darüber gesprochen, wie Hausärzte und Betriebsärzte in die Impfkampagne eingebunden werden könnten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) habe gesagt, dies sei nur sinnvoll, wenn wie bei der Grippeimpfung drei bis fünf Millionen Impfdosen pro Woche zur Verfügung stünden, hieß es aus der Partei. Selbsttests könnten ab kommender Woche die ersten Zulassungen haben.
Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) verteidigte derweil die am Montag begonnene Rückkehr weiterer Kinder in die Schulen in zehn Bundesländern trotz wieder steigender Inzidenzwerte. "Dass jetzt erste Öffnungsschritte erfolgen ist richtig, auch im Sinne der Kinder und des Kindeswohls", sagte Giffey im ZDF. Sie sprach sich dabei aber für eine regionale Differenzierung aus. Giffey forderte, nun möglichst schnell das Personal in Schulen und Kitas zu impfen. (afp/mf)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.