China hat die nächste Astronauten-Crew zu seiner Raumstation "Tiangong" (Himmelspalast) ins All geschickt. Das Raumschiff "Shenzhou 18" mit drei Männern an Bord hob am späten Donnerstagabend (Ortszeit) vom Weltraumbahnhof Jiuquan in der Wüste Gobi im Nordwesten der Volksrepublik ab, wie in einer Übertragung des Staatsfernsehens zu sehen war. Angetrieben wurde es von einer Trägerrakete vom Typ "Langer Marsch 2F".
Kommandant Ye Guangfu, Li Cong und Li Guangsu, die ausgebildete Piloten der Volksbefreiungsarmee sind, sollen die derzeitige Crew der "Tiangong" nach rund sechs Monaten im All ablösen. Am Nachmittag wurden sie offiziell unter dem Jubel zahlreicher Menschen auf ihre Mission geschickt.
Die Mannschaft der "Shenzhou 17" soll anschließend Anfang kommender Woche zur Erde zurückkehren. Während ihres Aufenthalts bis etwa Oktober führt die neue Besatzung verschiedene wissenschaftliche Experimente im Orbit durch, darunter auch Versuche mit verschiedenen Fischen, um mehr über das Züchten von Wirbeltieren im All zu erfahren. Außerdem stehen mehrere Weltraumspaziergänge auf dem Plan, wie die chinesische Behörde für bemannte Raumfahrt mitteilte.
Peking steckt seit Jahren viel Geld in sein Weltraumfahrtprogramm. Die Volksrepublik nimmt seit Längerem wie die USA, Japan oder auch Indien den Mond wieder ins Visier. China will noch in diesem Frühling mit "Chang'e 6" (Name einer Mondgöttin) erneut eine unbemannte Sonde auf den Erdtrabanten schicken. In Vorbereitung auf die Mission schoss die Volksrepublik bereits einen Kommunikationssatelliten dafür in die Mondumlaufbahn. Dieser ist nötig, weil auf der erdabgewandten Seite des Mondes, wo die Sonde landen soll, kein direkter Empfang zum Kontrollzentrum auf der Erde möglich ist.
Die von der Kommunistischen Partei regierte Volksrepublik will bis 2030 außerdem eine bemannte Mission auf den Mond schicken. Der Erdtrabant ist auch deshalb für viele Nationen wieder interessant geworden, weil dort wichtige Rohstoffe vermutet werden. © dpa
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.