- Je nachdem, wo in der Atmosphäre es vorkommt, schützt oder schadet Ozon.
- Hohe Werte am Boden können Augenreizungen, Husten oder Halsschmerzen hervorrufen.
- Insgesamt sind die Spitzenwerte über die letzten Jahre zurückgegangen, an heißen, sonnigen Tagen gibt es sie aber durchaus immer noch.
Wenn die Tage heiß und sonnig sind, wie zum Beispiel Mitte der vergangenen Woche, gehen auch die Ozonwerte hoch. Was das für unsere Gesundheit bedeutet und wie wir uns bei hohen Ozonwerten verhalten sollten.
Was ist Ozon?
Ozon ist ein Gas, das in verschiedenen Luftschichten vorkommt. Seine Formel ist O3, das heißt, dass es aus drei Sauerstoffatomen besteht. Es muss erst gebildet werden, in höheren Luftschichten - etwa 15 bis 50 Kilometer über der Erdoberfläche (Stratosphäre) - geschieht das durch das Zusammentreffen von Sauerstoff mit kurzwelliger UV-Strahlung. Dort befindet sich auch die Ozonschicht, die einen Teil der UV-Strahlung filtert und damit Menschen, Tiere und Pflanzen davor schützt. In Bodennähe wird es anders gebildet: nämlich bei einer Reaktion von Stickstoffoxiden plus Sonneneinstrahlung.
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Wie gefährlich ist Ozon?
Während die Ozonschicht also schützt, kann das Boden-Ozon schädlich sein. Zwar wird es teilweise durch Stickstoffoxide auch wieder abgebaut. "Aber vor allem im Sommer, bei hohen Temperaturen und viel Sonne, bildet es sich mitunter schneller, als es abgebaut werden kann", erklärte uns der Meteorologe Niklas Weise von Wetter online. Ab Werten von 180 Mikrogramm pro Kubikmeter in einer Stunde könne das gesundheitliche Folgen haben, etwa Augenreizungen, Husten, Kopf- oder Halsschmerzen. "Mehr als jeder zehnte Bundesbürger reagiert bei solchen Werten empfindlich auf Ozon", sagt Weise.
Das Umweltbundesamt zählt etwa Asthmatiker zur Risikogruppe und alle, die "während hoher Ozonwerte bei Spiel, Sport oder Arbeit häufig längere, anstrengende körperliche Tätigkeiten im Freien ausüben". Vorsorglich müssten auch Säuglinge und Kleinkinder als Risikogruppe eingestuft werden, da sie, bezogen auf ihre Körpergröße, ein relativ erhöhtes Atemvolumen haben.
Wie erfahre ich, wie hoch die Ozonwerte gerade sind?
Es gibt rund 300 Stationen, an denen die Ozonwerte gemessen werden. Veröffentlicht werden sie unter anderem beim Umweltbundesamt, beim Deutschen Wetterdienst und bei Wetter online. "Ab 180 Mikrogramm pro Kubikmeter, der sogenannten Informationsschwelle, sollten Behörden und Medien das den Bürgern eigentlich auch mitteilen", sagt Weise.
Wie haben sich die Ozon-Werte entwickelt?
"Generell sind die Tage, an denen Grenzwerte überschritten wurden, seit 1995 zurückgegangen", sagt Meteorologe Weise. Trotzdem werden an heißen, sonnigen Tagen immer wieder hohe Werte erreicht. Zum Beispiel am vergangenen Mittwoch in Frankfurt am Main, wo annähernd 230 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen wurden. Ein 1-Stunden-Wert von 240 Mikrogramm pro Kubikmeter ist die sogenannte Alarmschwelle.
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Wie verhalte ich mich bei hohen Ozonwerten?
Die Verhaltensregeln bei hohen Ozon-Werten sind ähnlich denen bei heißem Wetter: Sport sollte, wenn überhaupt, morgens getrieben werden. "Denn nachts und früh morgens sind die Ozonwerte am niedrigsten, sie steigen über den Tagesverlauf und erreichen ihren Höhepunkt zwischen 14 und 17 Uhr", sagt Weise. Da beim Sport mehr oder tiefer eingeatmet wird, kann das Ozon bei sehr hohen Werten durchaus Gewebe schädigen. Bei einem erhöhten Atemvolumen könne es tief in das Lungengewebe vordringen, dort das Gewebe schädigen und Entzündungen hervorrufen, schreibt das Umweltbundesamt.
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Verwendete Quellen:
- Telefoninterview mit dem Meteorologen Niklas Weise von Wetter online
- Website des Umweltbundesamtes: "Ozon" und "Gesundheitsrisiken durch Ozon"
- Website des Deutschen Wetterdienstes: "Bodennahes Ozon"
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