Auto, Häuschen mit Garten oder einen neuen Staubsauger: Die Wünsche der Gewinner bei "Wer wird Millionär?" sind oft ähnlich. Am Montagabend war aber ein Kandidat bei Günther Jauch, der einen ganz besonderen Wunsch hatte: Er will seinen Namen ändern lassen. Doch bereits bei der 50-Euro-Frage wäre der Traum vom neuen Namen fast geplatzt.

Christian Vock
Eine Kritik

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"Diese Sendung wurde vor dem Corona-Ausbruch aufgezeichnet." Die Einblendung dieses Hinweises seitens RTL zu Beginn der jüngsten Ausgabe von "Wer wird Millionär?" ist eindeutig und soll all die Zuschauer beruhigen, die sich über die gefüllten Reihen im Publikum wundern.

"Wer wird Millionär?" ist aktuell also noch im Vor-Krisen-Modus, erst im April soll es unter neuen Vorzeichen weitergehen. Trotzdem sind die bisherigen Kandidaten natürlich bereits in der Pandemie-Realität angekommen. So wie Ronald Tenholte. Der Kölner betreibt eine Saftbar und saß in der vergangen Woche auf dem Jauch'schen Rate-Stuhl.

Wie so viele andere Unternehmer musste auch Tenholte sein Geschäft schließen, doch anders, als alle anderen hat Tentholte einen entscheidenden Vorteil: Er gewann bei Günther Jauch eine Million Euro. Im RTL-Interview erzählt Tenholte dementsprechend, dass ihm seine Gewinnsumme "eine gewisse finanzielle Gelassenheit" beschert.

WWM: weinen, schwitzen, träumen oder Ohrendruck?

Die dürften sich auch die Kandidaten der Montagsausgabe wünschen, auch wenn ihnen zum Zeitpunkt der Aufzeichnung sicher noch nicht klar gewesen ist, was auf sie, auf alle noch zukommen würde. Aus der vergangenen Woche sitzt jedenfalls noch René Frauenkron bei Günther Jauch, hatte bereits 8.000 Euro erspielt und nun noch zwei Joker übrig.

Die braucht der Dortmunder Unternehmer für Pflanzen- und Frittierfette auch zügig auf, bis zur 64.000-Euro-Frage schafft er es aber. Hier will Günther Jauch wissen: "Isoalliin und Alliinase sind ein Grund dafür, dass wir beim …?"

A: Zwiebelschneiden weinen

B: Saunieren schwitzen

C: Schlafen träumen

D: Fliegen Ohrendruck haben

Frauenkron hat nur einen Verdacht, aber keine Ahnung, weshalb er seinen Telefonjoker anrufen lässt. Der ist immerhin Chemie- und Physiklehrer, doch außer der Bitte "Noch mal schnell die Möglichkeiten", ist von ihm keine brauchbare Antwort zu hören, ehe die 30 Sekunden Gesprächszeit um sind. "Das ist doch scheiße", fasst Frauenkorn seine Lage treffend zusammen. Am Ende hört der Unternehmer auf seine Vernunft, steigt aus und wird für diese Entscheidung mit 32.000 Euro belohnt. Richtig wäre übrigens Antwort A: gewesen.

Nach Frauenkron schafft es Sina Warneke zu Günther Jauch. Die Tätowiererin erspielt sich 16.000 Euro, kann aber vor allem mit ein paar Anekdötchen glänzen. Zum Beispiel, dass die Verpflegung der Kandidaten bei RTL wohl sehr gut ist: "Die Spinatlasagne war super". Oder über ein Tattoo, das ihr besonders in Erinnerung geblieben ist. Ein Mann hatte sich unter die Achsel ein Duftbäumchen von ihr tätowieren lassen. Auf so eine Idee muss man auch erst einmal kommen.

Kandidat will seinen Namen ändern lassen

Auf die Antwort der 32.000-Euro-Frage allerdings auch. Hier will Günther Jauch wissen: "Der Sänger Nico Santos ist der Sohn des Darstellers welcher berühmten Werbefigur?"

A: Herr Kaiser

B: HB-Männchen

C: Melitta-Mann

D: "Isch 'abe gar kein Auto"-Typ

"Sie kennen die Leute nicht, nach denen ich frage, ich kenne Nico Santos nicht. Wr sind quasi beide gleich blöd", witzelt Jauch noch, doch Tätowiererin Warneke kontert schlagfertig: "Sie sind ja auch aus einer anderen …." Das Wort "Generation" muss sie schon gar nicht mehr aussprechen, Günther Jauch versteht es auch so. Dass Antwort C: richtig ist, weiß Warneke allerdings am Ende nicht und geht deshalb mit 16.000 Euro nach Hause.

Was sie damit machen wird, hat die Tätowiererin noch nicht entschieden, dafür aber der nächste Kandidat des Abends. André Krzykowski ist Video-Journalist und hat einen sehr ungewöhnlichen Wunsch. Der 24-Jährige möchte mit dem erspielten Geld seinen Nachnamen ändern lassen. "Warum?", will Jauch wissen und Krzykowski antwortet: "Haben Sie sich den mal angesehen?"

Dass es keinen Spaß macht, ständig seinen Nachnamen buchstabieren zu müssen, ist nachvollziehbar, ebenso wie Krzykowskis zweites Problem: "Damit heiratet mich keiner", scherzt Krzykowski und erklärt, dass er seinen Nachnamen in den Mädchennamen seiner Mutter, Valentino, ändern möchte, aber "das kann bis zu 1.000 Euro" kosten.

Das dürfte, sollte Krzykowski nicht noch abstürzen, kein Problem werden, denn der junge Mann aus Oer-Erkenschwick steht aktuell bei 32.000 Euro. Dass er überhaupt so weit gekommen ist, hing am seidenen Faden, denn fast wäre Krzykowski bereits an der 50-Euro-Frage gescheitert. Jauch wollte hier wissen: "First nennt man die oberste Kante des …? Als Antwort standen zur Wahl:

A: Otter

B: Biber

C: Dachs

D: Waschbär

Man merkt förmlich durch den Bildschirm, wie sehr Krzykowski auf dem Schlauch steht und selbst Jauch muss schmunzeln, als Krzykowski beim Wort "Dachs" nicht den Genitiv des Wortes "Dach" vorliest, sondern immer den Tiernamen. "Ich weiß nicht, was jetzt hier los ist?", ist Krzykowski verzweifelt, versucht es sogar auf Englisch.

"Kennen sei den Begriff First?", ahnt Jauch, wo es hängt und hilft: "Einzige Möglichkeit ist, dass man die Lösungswörter etwas anders ausspricht." Doch erst, als Jauch nachschiebt: "Sie können auch über die Kante nachdenken", fällt es Krzykowski wie Schuppen von den Augen: "Ich hab's! Des Dachs!" "Ich würd auch über mich lachen", meistert Krzykowski seinen Fauxpas aber genauso selbstkritisch wie humorvoll und kann nun die Namensänderung in Angriff nehmen.

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