"Das Duell um die Welt" ist zurück. Am Samstagabend schickten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf wieder Promis für skurrile Aufgaben um die Welt. Ski Aggu verlor dabei seine Klamotten, seine Hemmungen und sogar seine Skibrille. Und Nina Chuba erlebte eine außerkörperliche Erfahrung in einem Tornado der Peinlichkeit.
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Auch Heufer-Umlauf muss zugeben, dass
Mittelzeh für Heufer-Umlauf
"Es war das längste Dreivierteljahr unter den Dreivierteljahren der Welt", begrüßt die Moderatorin des Abends,
Jedes gewonnene Spiel bedeutet einen Vorteil im finalen Studiospiel, wer das gewinnt, darf sich "Weltmeister" nennen. Die einzige Funktion dieses Jux-Titels ist es aber, in der nachfolgenden Show seinen Einlauf zu zelebrieren und Titelträger Winterscheidt macht das am Samstagabend mit einer kleinen Vorlauf-Story, an deren Ende er Heufer-Umlauf den Mittelfinger zeigt – mit den Zehen. "Das war der beste Weltmeister-Auftritt, den ich von dir jemals gesehen habe", findet Michaelsen, ist dabei aber sehr, sehr wohlwollend.
Absolut nicht wohlwollend ist hingegen Heufer-Umlauf bei seiner Aufgabe für Ski Aggu. Der Rapper ist Winterscheidts erster Stellvertreter und wird von Heufer-Umlauf nach Japan zum "Naked Man Festival" geschickt. Dort versammeln sich 9.000 nur mit einem Lendenschurz bekleidete Männer in einem Tempel und müssen Stöckchen fangen, die von Priestern in die Menge geworfen werden. Kann man einen solchen Stock ergattern, soll man ein Jahr lang Glück haben. Und genau das soll nun Ski Aggu versuchen.
Ski Aggu: "Ganz Japan mein Gesicht geleakt"
Doch damit der Rapper besonders motiviert ist und weil es für den Zuschauer noch lustiger ist, initiiert Heufer-Umlaufs Team für Ski Aggu zuerst eine Pechsträhne mit Cola auf den Klamotten oder verloren gegangenem Koffer, dann muss sich der Rapper buchstäblich ins Getümmel stürzen. Doch weil eine Skibrille kein Lendenschurz ist, muss Ski Aggu sein Markenzeichen ablegen. "Dann hab ich sie abgenommen und hab ganz Japan mein Gesicht geleakt", beschreibt Ski Aggu den Moment, als er seine Brille abnimmt.
Doch das entscheidende Wort ist "ganz Japan", denn zwar sehen die Menschen vor Ort sein Gesicht, für die Zuschauer am Bildschirm hat man aber eine digitale Skibrille über seine Augen gelegt. Dann aber gehts los und der Musiker beschreibt die Situation so: "Es war auf einmal eine richtig dunkle, ernste Kampfstimmung." Doch irgendwann erkennt Ski Aggu in dem Gedränge einen günstigen Moment und kann sich tatsächlich eines der wenigen Stöckchen schnappen – und damit einen Punkt für Winterscheidt holen.
Der ist danach bei seiner ersten Aufgabenstellung noch erbarmungsloser als sein Kollege Heufer-Umlauf. Denn Winterscheidt schickt Heufer-Umlaufs Stellvertreter Tobias Krell, besser bekannt als Moderator der Kinderwissenssendung "Checker Tobi", nach Polen. Dort muss er auf dem höchsten Bungee-Tower Europas einen Teleprompter-Lückentext einmal komplett fehlerfrei füllen, bei jedem Fehler wird er jedoch vom Turm gestoßen und muss im Anschluss wieder von vorne anfangen – was etliche Male der Fall ist.
Nina Chuba: "Ich hab mich so krass von mir selbst distanziert"
Und was ist nun mit Nina Chuba? Die spielt für Team Winterscheidt und muss für die Aufgabe, die ihr Heufer-Umlauf gestellt hat, ebenfalls Mut beweisen. Aber auf eine ganz andere Art und Weise. Chuba reist nach England, um dort als Stand-up-Comedienne aufzutreten und zwar mit dem "beschissensten Comedy-Programm aller Zeiten". "Es ist scheiße des Todes, es ist unaufführbar. Es könnte sein, dass ein schwarzes Loch entsteht", beschreibt Heufer-Umlauf, was er sich für Chuba ausgedacht hat.
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Nun gehört Klappern zwar zum Handwerk, aber was Chuba dann bei ihrem Auftritt über sich und die Zuschauer ergehen lässt, ist nichts für Menschen, die noch irgendeine Art von Scham ihr Eigen nennen. "Wenn niemand lacht, dann ist es perfekt", lautet Chubas Zielvorgabe und die erfüllt sie mit Bravour. Als "Nina Peinlich" macht sie ein Huhn nach, redet mit einer Handsocke, setzt sich auf ein Furzkissen, schneidet Grimassen, spielt ein Baby und macht die wohl unwürdigste König-Charles-Imitation, als sie sich die Ohren vom Kopf drückt und "Teatime" und "Big Ben" sagt.
"Ich hab mich so krass von mir selbst distanziert", beschreibt Chuba den Moment, als sie vor einer reglosen Masse das Baby spielt und so peinlich berührt Chuba auf der Bühne ist, so erleichtert ist sie, als alles vorbei ist.
Als letzter im Bunde wird noch TV-Kritiker Oliver Kalkofe nach Indien geschickt, um dort in einer halsbrecherischen Version eines Zirkus' drei "irre Stunts" zu absolvieren. Also fährt Kalkofe mit einem Traktor über einen Menschen, lässt sich einen Eisblock auf dem Bauch zerkloppen und sieht dabei zu, wie ein Mann mit verbundenen Augen neben seinem Körper liegende Kokosnüsse mit einem Hammer zerschlägt.
"Der Bann ist gebrochen"
Damit haben sich alle vier Promis, wie es beim "Duell um die Welt" üblich ist, waghalsigen bis bekloppten Herausforderungen gestellt, doch nur Nina Chuba konnte beweisen, dass diese Herausforderung nicht unbedingt körperlicher Natur sein muss. Unterhaltsam war davon alles – bizarr, aber trotzdem unterhaltsam. Das wiederum konnten Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf bei den Studiospielen nicht einlösen – zumindest nicht durchgängig: Eine Feder aufzufangen, eine Tischdecke ohne Sauerei wegzuziehen oder durch Löcher in einer Styropor-Wand zu springen, kommt jedenfalls vom anderen Ende der TV-Unterhaltungskunst.
Auf der Habenseite stehen hingegen ein Duell mit zwei Cupcake-Kanonen und der Umstand, dass die beiden auch die lahmeren Momente mit Witz wegmoderieren. "Das verkaufen wir an RTLzwei", meint Heufer-Umlauf etwa, als eine der Styropor-Wände unversehrt bleibt und Winterscheidt ergänzt: "Neue Wände für 'Big Brother'." Um kurz vor halb eins am sehr frühen Sonntagmorgen ist es dann aber vorbei mit Waghalsigkeit, Federn fangen und Styroporwänden, denn da holt sich Klaas Heufer-Umlauf nach drei misslungenen Anläufen hintereinander im Finalspiel wieder einmal den Weltmeistertitel. Oder wie es Jeannine Michaelsen formuliert: "Der Bann ist gebrochen."
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