Mit Til Schweiger und Wotan Wilke Möhring sind zwei der namhaftesten deutschen Schauspieler beim "Tatort" gelandet. Während Schweiger sein actiongeladenes, aber auch vielkritisiertes Debüt bereits im März feiern konnte, legt Möhring jetzt nach. Wie schneidet er im direkten Vergleich ab?
Gleich am Anfang wird klar: Wir haben es hier mit zwei völlig unterschiedlichen Ermittlertypen zu tun. Während
Was für Typen sind Nick Tschiller und Thorsten Falke?
Wie es die Anfangssequenzen schon verraten, ist Nick Tschiller eher als cooler Superbulle angelegt. Er ist ein Mann der Tat, cool, abgebrüht, eher Einzelgänger als Team-Player und hat auch immer einen passenden Spruch parat. Die Waffe sitzt ihm genauso locker wie die Faust, weswegen er schon mal lieber zuerst abdrückt und dann schaut, ob das alles auch so passt. Doch hinter der harten Schale steckt natürlich ein weicher Kern - wie bei allen Typen, die Til Schweiger so spielt.
Falke ist eher der hemdsärmelige Ermittler. Eloquenz ist nicht gerade seine Stärke. Als sein langjähriger Partner Katz (Sebastian Schipper) in den Innendiensten wechselt, weil er Vater wird, hat er nicht viel mehr als einen wütenden Gesichtsausdruck und ein "hm" auf Lager. Außerdem ist er ein echter Sturkopf, der sich nicht in seine Ermittlungen reinreden lassen will, schon gar nicht von der jungen, blonden Juristin Katharina Lorenz (Petra Schmidt-Schaller), die gerade eine Hospitanz in der Abteilung macht.
Wie engagiert sind die beiden als Ermittler?
Nick Tschiller ist ständig unterwegs, rettet Zwangsprostituierte aus heiklen Situationen, ist seinem ehemaligen Partner und jetzigen Gangster auf der Spur, überlebt Explosionen und lässt seinen ans Krankenbett gefesselten Partner per Laptop alle möglichen Leute überwachen. Immerhin lässt er sich von seinem Partner helfen, das sieht bei Falke schon anders aus: Die bereits angesprochene Katharina Lorenz wird ihm zugeteilt, was für den eigenbrötlerischen Kommissar aber nicht gleich bedeutet, dass er sich ihren Rat anhört oder ihn gar befolgt.
Zudem ermittelt Falke erst mal gar nicht. Zumindest wirkt es so. Zwar muss er den Mörder einer Frau finden, die bei einem Autobrand scheinbar unbeabsichtigt ums Leben gekommen ist, aber in der ersten Hälfte seines Debütfalls macht der neue Kommissar nicht viel mehr, als mit dem Auto in der Gegend umher zu fahren und grimmig zu schauen. Hier wird mehr Zeit darauf verwendet, die Figur Thorsten Falke einzuführen als den Fall voranzutreiben - sehr zulasten des Tempos. Der "Feuerteufel" plätschert vor allem am Anfang doch arg vor sich hin. Am Ende erweist sich Falke wenigstens als gewiefter Verhörer, der durch einen psychologischen Trick den wahren Mörder der Toten überführt.
Wie steht's ums Privatleben?
In sozialer Hinsicht sind beide Kommissare ein ziemlicher Ausfall. Beide leben von den Müttern ihrer Kinder getrennt; Tschiller hat aber wenigstens noch Kontakt zu seiner Tochter, ihretwegen ist der Kommissar sogar nach Hamburg gezogen. Falkes Sohn hingegen weiß nicht einmal, dass der Kommissar sein Vater ist.
Mit "typischer Junggesellenhaushalt" wäre die Wohnsituation der Kommissare noch euphemistisch beschrieben. Tschiller bekommt mit Müh und Not am Ende ein weichgekochtes Ei hin, Falke ernährt sich ohnehin nur von Milch. Und wenn schon mal feste Nahrung, dann halt Pizza vom Lieferdienst. Die verspeist er mit seinem offensichtlich einzigen Freund und Ex-Partner, den er nach dessen Rückzug aus dem Außendienst aber erst mal eine Weile mit Nichtbeachtung straft. Sein einziger verbliebener Freund ist in der Zwischenzeit seine Katze, mit der er auch mehr spricht als mit allen anderen Menschen um ihn herum zusammen. Immerhin findet er seine neue Partnerin am Ende aber nicht mehr ganz so schlimm - da geht doch noch was!
Und wie war Wotan Wilke Möhrings erster "Tatort" jetzt?
Bei Schweigers "Willkommen in Hamburg" knallt es zwar mehr, und auch das Tempo ist deutlich höher - dafür ist
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