Nach dem Abgang von Désirée Nick ist es Zeit für die große Show von Richter Rollig in "Promis unter Palmen". Allzu lange kann sich Ronald Schill daran aber nicht erfreuen

Eine Kritik

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Irgendetwas ist anders bei "Promis unter Palmen". Es ist auf einmal - so ruhig. Friedlich liegt die Villa in Thailand da. Die Vögel zwitschern. Bastian Yotta steht im Garten und singt: "Danke für dieses schöne Leben, danke für diesen schönen Tag". Moment, nein, das ist eigentlich nur ein weiteres Zeichen seines fortschreitenden Wahnsinns. Aber doch, seit in der letzten Woche Urschreitherapeutin Désirée Nick die Show verlassen hat, ist die Stimmung wesentlich entspannter. Claudia Obert hat ihren natürlichen Gegenpart verloren, an dem sie sich abarbeiten kann.

Ein Zustand, der so natürlich nicht bleiben kann. Zum Langweilen hätte Richter Gnadenlos (Ronald Schill) schließlich auch in seiner Favela in Brasilien bleiben können. Weswegen er in Folge vier von "Promis unter Palmen" selbst die Initiative ergreift. Vorhang auf für den Mann, der laut eigener Aussage "begehrt war wie ein Cornetto Erdbeer".

Richter, Liebhaber, Aufschneider, Erektion auf zwei Beinen, je nach Stand des Verfahrens. Direkt am Frühstückstisch geht es schon los. Seine beste Zeit? Natürlich als Senator und zweiter Bürgermeister Hamburgs. "Die Macht", "das Geld", dem konnte keine Frau widerstehen. Jeden Tag eine neue Gespielin habe er aus seiner Stamm-Diskothek ins Rathaus geführt, "50 im Jahr", zur "Bürgersprechstunde", um das "Mobiliar zu entweihen". Wahrscheinlich ist bereits in diesen Minuten ein Desinfektions-Trupp unterwegs, um das Gebäude in Hamburg von oben bis unten kernzusanieren.

"Promis unter Palmen": Warum in der Ferne fummeln, wenn der Richter liegt so nah

Über Sex reden ist aber bekanntlich wie Architektur tanzen, weswegen Richter Gnadenlos direkt zur Demonstration übergeht. Entspannt sitzt er auf der Couch, die Füße von Janine Pink in seinen Händen. Er knetet und massiert, während er ganz subtil zu seinem Hauptthema überleitet. Wann sie denn das letzte Mal so stundenlang, na Sie wissen schon. Lange her sei das, "da müsste man erstmal wieder so jemanden finden". Das Stichwort für Richter Rattig: "Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah", sagt er und grinst, als wäre ihm jetzt auch noch der letzte Tropfen Blut in die Hose gerutscht. Als Beweis beginnt er an ihren Zehen zu lutschen. Wo sind eigentlich die Zensur-Behörden, wenn man sie wirklich braucht? Aber die hören wahrscheinlich gerade mal wieder eine Bushido-Platte.

Wenige Augenblicke später. Claudia Obert liegt im Schlafzimmer eng an Tobi gekuschelt. Schill betritt mit seinem Opfer Janine Pink das Zimmer. Er bettet sie direkt dahinter und benutzt dazu einen der Handgriffe, mit der Mutter Natur die Frauen genau zu diesem Zweck ausgerüstet hat: ihre Brust. Doch Janine bemerkt den spontanen Brustkrebs-Test von Doktor Dauerspitz nicht einmal. Ein fataler Fehler, denn Schill, der als Kind offenbar in den Aphrodisiaka-Topf gefallen ist, arbeitet sich unmerklich ihre Schenkel herauf. Zeitgleich berichtet Claudia Obert aus ihrem Sexleben. Wir ersparen Ihnen die Details. Schill ist schließlich mittlerweile fast am Ziel angekommen. Doch da gebietet ihm Janine Einhalt: "Die Mönika hat gerade Sendepause!" Womit wir nun auch wissen, wie sie ihren Intimbereich nennt.

Relativitätstheorie? Hauptsache zehn nackte Friseusen

Zeit für ein paar geistige Ergüsse. Das erste Spiel steht an. Im Kaktus-Kostüm Fragen beantworten. Das Ergebnis ist, nun, sagen wir einmal: ausbaufähig. Carina Spack: "Wer erfand die Relativstheorie?" Ja, richtig gelesen, das ist kein Tippfehler. "Relativstheorie". Offensichtlich jemand, der besser lesen kann als die blonde Multi-"Bachelor"-Teilnehmerin. Carinas Antwort: "Keine Ahnung, mir egal." Bei der Frage, wie viel nackte Friseusen Mickie Krause besingt, muss sie keine Sekunde überlegen. Jeder hat eben so seine Stärken. Gewinner am Ende: Bastian Yotta und Matthias Mangiapane. Sie dürfen sich ihre Mannschaft für das zweite Spiel zusammenstellen.

Womit Yotta gleich für den nächsten Eklat sorgt. Claudia ist das Kind, das beim Turnunterricht keiner in seiner Mannschaft will. Yotta begrüßt sie mit den Worten: "Es ist keine Wahl, es ist ein Muss." Woraufhin die Obert davonstürmt und brüllt: "Macht euern Scheiß allein." Auf den Schreck erst mal die erste Flasche Sekt. Sie hat schließlich noch nicht gefrühstückt. So schnell wird sie Yotta, der für sein zwanghaftes positives Gewäsch ganz schön verkrampft wirkt, aber nicht los. Sie hatte ihm doch versprochen, nicht mehr als ein bis zwei Gläser zu trinken! Gut, aber halt nicht, in welchem Zeitraum. In einer Woche? In zehn Sekunden? Auslegungssache! Weswegen er Claudia durch das halbe Haus folgt, immer wieder den Satz "Bist du eine Frau, die zu ihrem Wort steht?", wiederholend, als sei seine Motivations-Schallplatte an irgendeinem explodierten Triceps hängengeblieben. In höchster Not ruft Claudia: "Bitte scheiß mir nicht wieder ins Gehirn!" Vielen Dank für dieses Bild im Kopf des Zuschauers.

"Roland" Schill hat ausgegrabscht

Dann doch lieber zurück zum eiskalten Händchen Ronald Schill. Der liegt gerade flach auf dem Brett einer Wippe. Es ist Spiel zwei, er soll mit Kopfbällen Kegel umstoßen. Nach ein paar Runden wird ihm übel. Er erbittet sich eine Pause: "Das ist echt ein Spiel zum Kotzen", sagt er. Das ist ja auch eine Fernsehsendung zum Kotzen, das hält aber auch niemanden ab. Weiter geht‘s. Schill bricht komplett ab. Seine Teamkollegen Matthias Mangiapane und Carina Spack sind entsetzt. Dabei hat Richter Rollig doch eine ausführliche Erklärung parat: Der Mageninhalt geht beim Schaukeln immer wieder vor und zurück. Daraufhin entspinnt sich eine seltsame Diskussion mit Carina: "Dann müsste man ja auch beim Sex kotzen." "Hast du beim Sex Druck auf den Magen?" "Ja." "Du vögelst ja nicht auf einem Brett." "Weiß ja nicht." "Bäuchlings liegend?" "Ja." "Aber diese Bewegung ist ja nicht so ausgreifend." "Ist ja auch egal." Den Rest lesen Sie demnächst in der überarbeiteten Auflage des Kamasutras, Kapitel 327: "Brett-Knattern ohne Bauchweh mit Ronald und Carina".

Doch Schill hat an schon zu vielen zweifelhaften Fernsehformaten teilgenommen, als dass er nicht wüsste, was ihm jetzt blüht. Es kommt wie es kommen muss: Als Verlierer des Gruppenspiels sind er und Carina nominiert. Einer nach dem anderen tritt vor und schickt Schill nach Hause. Selbst Tobi, der ihn nach vier Wochen immer noch "Roland" nennt. Nur Claudia steht zu ihm. Hat Schill sie doch kurz zuvor für das Finale vorbereitet: "Ich erwarte von dir, dass du dir von denen nichts sagen lässt." Das dürfte Claudia Oberts leichteste Übung werden.

Videocall mit Wohltätigkeitsorganisation: So geht es Harrys Familie in Isolation

Prinz Harry ist Patron für WellChild, einer Wohltätigkeitsorganisation, die schwer kranke Kinder und Jugendliche betreut. In einem Videocall spricht er mit Eltern und mit Mitarbeitern der Organisation über die Herausforderungen in der Coronakrise. Der ehemalige Royal erzählt auch, wie es seiner Familie in der Isolation ergeht. (Teaserbild: Peter Nicholls-WPA Pool/Getty Images) © YouTube
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