Kurz vor dem "Promi Big Brother"-Finale ist er gescheitert, doch Eloy de Jong scheint das nichts auszumachen. Im Interview mit unserer Redaktion freut er sich außerdem darüber, dass nun viele Zuschauer intimste Details aus seinem Privatleben wissen.

Ein Interview
von Andreas Maciejewski

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Eloy, bei "Promi Big Brother" hast du dich geweigert, eine entstellende Mundschiene zu tragen. Du wolltest dich nicht zum Affen machen. Am Donnerstag bist du aus dem Container geflogen. Hast du den Eindruck, deine Würde bewahrt zu haben?

Eloy de Jong: Total. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich daran teilnehme, aber den Respekt vor mir selbst nicht verlieren will. Ich mache vieles, aber nicht alles. Hinter den Entscheidungen, die ich getroffen habe, stehe ich auch.

Ich wollte ich selbst sein. Authentisch, wie ich es auch draußen bin. Stundenlang mit so einer Schiene rumlaufen, das ist wirklich nicht mein Ding.

Im Container hast du über den Tod deines Kindes, dein schwieriges Verhältnis zu deinem Vater und über deine Homosexualität, die du jahrelang unterdrücken musstest, geredet. Stört es dich nicht, dass nun so viele Menschen über intimste Details deines Lebens Bescheid wissen?

Ich habe mir in meiner Jugend immer gewünscht, einen Beichtstuhl zu haben. Jemanden, dem ich das alles erzählen konnte. Das hatte ich aber nie.

Und es jetzt anderen Menschen zu erzählen, das ist etwas Gutes für mich. Ich konnte zeigen, dass ich mit einem Mann und einer Tochter sowie Hund und Katze wie eine ganz normale Familie zusammenlebe.

Das war mein Ziel, das ich bei "Promi Big Brother" erreichen wollte. Deswegen habe ich auch das Gefühl, gewonnen zu haben. Weil ich mein Ziel erreicht habe.

Die 100.000 Euro habe ich zwar nicht gewonnen, das spielt aber keine so große Rolle.

Du hast das also als Befreiung empfunden?

Mir war das jedenfalls nicht peinlich. Ich habe den Leuten gezeigt, wie ich auch zu Hause bin. Das größte Kompliment kam von meiner Mutter. Sie hat heute Morgen zu mir gesagt: "Eloy, ich bin so stolz, dass du mein Sohn bist. Und wie du dich gezeigt hast, so kenne ich dich auch."

Das ist das Wichtige im Leben. Das bedeutet für mich mehr als alles andere. Wirklich.

Als du bei "Promi Big Brother" eingezogen bist, kanntest du keinen einzigen der Kandidaten. Hat dich das nicht gewundert? Schließlich warst du ja bei "PROMI Big Brother".

Nein, ich bin ja auch Holländer.

Aber du sprichst perfekt Deutsch, kennst die Kultur und Menschen und bist jahrelang durch Deutschland getourt. Hättest du nicht erwartet, zumindest einen zu kennen?

Hätte, hätte, Fahrradkette – das habe ich im Haus gelernt. Ich habe keinen gekannt, habe mir aber die Zeit genommen, sie kennenzulernen.

Wen hast du dann so richtig ins Herz geschlossen?

Dominik Bruntner und Willi Herren. Sie haben mir das Gefühl gegeben, ein Teamspieler zu sein. Das hätte ich niemals gedacht, eigentlich bin ich eher ein Einzelgänger. Ich habe gelernt, wie wichtig ein Team ist.

Ich bin stolz auf die beiden Männer, dass sie im Finale sind. Wer gewinnt, ist mir egal. Wenn die Zuschauer entscheiden, dass Milo Moiré gewinnen soll, ist das auch okay.

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