Herdenschutzhund Calito ist erst seit einer Woche im neuen Zuhause, als sein Frauchen Alarm schlägt: Sie ist mit dem wachsamen Hund heillos überfordert und will den acht Monate alten Rüden wieder zurück ins Tierheim geben. "Bitter" findet es Martin Rütter. Doch das sei leider Alltag im Tierschutz.

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Harte Realität bei "Die Unvermittelbaren - Mit Martin Rütter" (sonntags, 16.45 Uhr, RTL): Nach nur einer Woche soll der acht Monate alte Calito schon wieder zurück ins Tierheim. Die neue Halterin des Herdenschutzhundes fühlt sich ihrer Aufgabe nicht gewachsen - vorm Gassigehen hat Anna mittlerweile regelrecht Angst.

Calito ist als Herdenschutzhund sehr wachsam und passt auf - auf fremde Menschen reagiert er schon einmal heftig, springt in die Leine und bellt. Den 35 Kilo schweren Hund zu halten und ihm Sicherheit zu bieten, überfordert sein neues Frauchen. "Ich muss einfach die Reißleine ziehen. Der braucht jemanden, der ihm wirklich diese Sicherheit und Ruhe geben kann, und das schaffe ich im Moment nicht", gesteht sie mit Tränen in den Augen.

Martin Rütter ist hin- und hergerissen: "Sich eingestehen zu müssen, dass man eine Fehlentscheidung getroffen hat, ist sehr ehrlich, aber natürlich ist es auch unheimlich bitter", sagt der "Hundeprofi" zu der wenig erfreulichen Entwicklung.

"Die Unvermittelbaren": "Es liegt am anderen Ende der Leine"

Trainerkollege Marcel Wunderlich aus Rütters Team ist sofort zur Stelle und will sich selbst ein Bild von der Lage machen. Er trifft auf eine völlig fertige Hundehalterin, die ihm erklärt: "Es liegt nicht an ihm, es liegt am anderen Ende der Leine. Ich gehe über meine eigenen Grenzen seit Tagen und ich werde ihm nicht gerecht, ich schaffe es einfach nicht." Marcel Wunderlich: "Das heißt, du entscheidest, Calito soll zurück?" Anna bejaht die Frage leise.

Martin Rütter äußert Verständnis, macht jedoch auch seinem Unmut Luft: "Ich will Anna da gar nicht für verurteilen, ich kann das nachvollziehen, trotzdem ärgere ich mich immer ein bisschen, dass die Leute sagen. 'Ja ja, wir wissen schon was wir machen! Wir holen uns da einen Herdenschutzhund nach Hause', und nach einer Woche merken sie - nee, leider nicht ..." Der "Hundeprofi" sagt, ihm täte sowohl Calito leid als auch Anna: "Man merkt ja, dass sie absolut über dem Limit ist. Jetzt kann man sagen: 'Ja, das weiß man doch früher!' - stimmt, das kann und muss man auch sagen, aber andererseits sieht man ja auch, wie überrollt sie ist und dann muss man so eine Entscheidung auch akzeptieren."

Martin Rütter startet neuen Aufruf für Calito

Und so endet die Vermittlung von Calito dort, wo sie vor nur einer Woche begonnen hat: im Tierheim Mainz. Herrchen Matthias ist traurig, dass er seinen Gefährten nach so kurzer Zeit schon wieder gehen lassen muss: "Das tut einem schon im Herzen weh, aber wenn es für einen nicht passt, weil man damit nicht zurechtkommt, dann hat das Ganze auch keinen Sinn", stellt er sich hinter seine Frau.

Martin Rütter kann das nachvollziehen: "So bitter es ist, es ist genau so richtig. Es geht ja nicht, dass Matze sagt, er würde schon klarkommen, aber Anna keine Chance hat, den Hund zu handeln - was wäre da für ein Zusammenleben?"

So etwas passiere im Tierschutz sogar recht häufig, erklärt der "Hundeprofi": "Es ist die Realität. Es ist nicht immer alles rosarot, und wir drücken auf einen Knopf und haben sofort das Idealszenario. Das ist eben genau das Problem im Tierschutz: Es ist eine Menge Arbeit und es passt eben auch nicht immer alles zusammen." Für Calito startet Martin Rütter einen neuen Aufruf in der Hoffnung, dass sich bald die passenden Menschen für den jungen Herdenschutzhund finden.

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