Bei der neuen ProSieben-Show "Lucky Stars" haben die Kandidatinnen und Kandidaten ein leichtes Leben. Denn nicht sie, sondern fünf Promis müssen die Fragen von Moderator Christian Düren beantworten. Klingt entspannt, doch dafür kann Kandidatin Lenny am Dienstagabend eben auch nur zusehen, nachdem sie ihr Geld in Evelyn Burdeckis Hände gelegt hat.
Da steht sie um kurz vor halb zehn in einem ProSieben-Studio vor einer Kiste mit Papier und allerlei anderem Bastelkram und formt mit grünen Pfeifenputzern die Freiheitsstatue. Als sie fertig ist, nimmt der wartende
Weil er damit richtig liegt, freut sich Pfeifenreinigerkünstlerin
"Lucky Stars": Warum alles selber machen?
Nun darf man aber auch nichts Falsches über Quizshows sagen, denn eine typische Quizshow gibt es eigentlich gar nicht. Allen Quizshows ist maximal gemeinsam, dass hier irgendwer irgendwelche Fragen beantworten muss, das Wer, Wie und Warum war in der Geschichte der Quizshow schon immer frei verhandelbar: mit Joker oder ohne, im Taxi, alleine oder in Gruppen, um Geld oder Sachpreise und so weiter. Bei "Lucky Stars", das seit 8. März bei Pro7 zu sehen ist, hat man noch weitere Kniffe gefunden.
Hauptmerkmal von "Lucky Stars" ist, dass die Kandidaten hier nicht selbst raten, sondern, der Titel verrät es, fünf Prominente raten lassen. Das ist insofern konsequent, da man ja auch im Alltag nicht alles selbst macht, denn wozu gibt es Steuerberater, Busfahrer oder Anwälte. Die Promis spielen jeweils eine Runde, wer wann dran ist, bestimmt der Kandidat. In jeder Runde gibt es fünf Fragen, wobei jede richtig beantwortete Frage 2.000 Euro aufs Konto wandern lässt. Am Ende jeder Runde muss der jeweilige Promi noch eine sogenannte "Star Challenge" absolvieren, was wiederum die Sache mit Burdecki und der Freiheitsstatuen-Bastelei erklärt.
Im großen Finale setzt der Kandidat dann Teilsummen ihres erspielten Geldes auf die fünf Promis, woraufhin diese dann jeweils eine Aufgabe mit einem einzigen Versuch lösen müssen. Klappt das, verdoppelt sich das gesetzte Geld. Alles in allem sind bei einer Teilnahme an "Lucky Stars" für den jeweiligen Kandidaten 200.000 Euro drin. Zumindest theoretisch, denn dazu muss wirklich alles passen.
Evelyn Burdecki hätte gerne nur deutsche Hauptstädte
Dass es das nicht wird, ist am Dienstagabend schon nach ein paar Minuten klar, denn
"Welche Sportarten werden offiziell mit einem Ball gespielt?", will Moderator Christian Düren von Reif wissen und der legt sich auf Curling, Eishockey und Badminton fest. Richtig wäre allerdings Kegeln und nicht Badminton gewesen, denn das spielt man offiziell mit einer Kugel. Reif nimmt es zur Kenntnis, scheint aber mit den Begrifflichkeiten nicht einverstanden: "Eure Definition ist …", tritt Reif vor sich hin grummelnd nach. Ansonsten aber schlägt er sich tadellos, weiß alle weiteren Antworten und meistert auch seine "Star Challenge", als er in begrenzter Zeit eine Gurke hobeln, Blätter einheften, Gummibärchen sortieren, das Haus vom Nikolaus malen und drei Einser würfeln soll.
Auch die anderen Promis geben sich bei ihren Auftritten zumindest beim Engagement keine Blöße, auch wenn sie nicht alle Fragen wissen und jede Aufgabe lösen können. So muss
Geht "Lucky Stars" in die Verlängerung?
Doch auch wenn solche Burdecki-Zoten für einen kurzen Moment ganz lustig sind, ist es fraglich, ob die erste Staffel von "Lucky Stars" nach den noch zwei ausstehenden Folgen verlängert wird. Bisher jedenfalls dürfte man bei ProSieben die vergangenen Zuschauerzahlen enttäuscht zur Kenntnis genommen haben. Die ersten beiden Folgen sahen insgesamt nur jeweils knapp 0,6 Millionen Zuschauer. Das reicht sicher nicht für große Freudensprünge in Unterföhring. Aber immerhin kann sich Kandidatin Lenny am Dienstagabend noch freuen, weil die Promis im Finale dann noch einmal ihr bisher erspieltes Geld ein bisschen vermehren können. Die machen dabei zwar nicht alles, aber vieles richtig.
Bielendorfer muss mit einem Fußball über ein Netz in ein Tor treffen, versagt aber. Torsten Sträter soll einen Nagel mit einem Schlag und einem Hammer in einen Baumstamm treiben, was er auch macht. Evelyn Burdecki muss eine Domino-Linie aufstellen und umfallen lassen, bekommt aber nur das Aufstellen hin. Marcel Reif soll einen Vierzeiler auswendig lernen und aufsagen und hat damit keine Probleme. Und zum Schluss hat Frank Rosin die Aufgabe, eine Münze aus geringer Entfernung so auf einen Tisch zu werfen, dass sie liegen bleibt. Aber die Münze tut Kandidatin Lenny den Gefallen nicht.
Vor allem der Ausfall von Evelyn Burdecki kommt die Kandidatin teuer zu stehen, schließlich setzt Lenny stolze 15.000 Euro darauf, dass Burdecki ihre Aufgabe schafft, könnte also das eingesetzte Geld im Erfolgsfall auf 30.000 Euro verdoppeln. Doch weil Burdeckis Domino-Kette schon nach wenigen Steinen stoppt, ist das Geld futsch. Allerdings genauso wie die 20.000 Euro, die Lenny auf den Münzwurf von Frank Rosin gesetzt hat. Am Ende kann sich die Grundschullehrerin aber immerhin über 38.000 Euro freuen.
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