Eine Folge der beliebten Kindersendung "Willi wills wissen" sorgt derzeit im Netz für Aufregung. Hat Moderator Willi Weitzel Menschen mit Behinderung beleidigt? Er wehrt sich gegen die Vorwürfe.

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Die Kindersendung "Willi wills wissen" ist von 2002 bis 2010 im KiKA erstausgestrahlt worden. Im Bayerischen Rundfunk und den ARD-Spartenprogrammen wird die Sendung nach wie vor wiederholt. Mittlerweile gibt es die Folgen auch auf YouTube zu sehen. Die Episode "Was geht im Rollstuhl?" sorgt derzeit jedoch für Wirbel.

Es kursieren aus der Folge Memes von bestimmten Ausschnitten im Netz. Der Tenor der Vorwürfe: Moderator Willi Weitzel soll Menschen mit Behinderung beleidigt haben.

"Willi wills wissen"-Moderator: Kritik an zwei Szenen

Vor allem zwei Szenen stehen in der Kritik. Gleich zu Beginn der Episode rollt der Moderator gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen, die im Rollstuhl sitzen, in eine Sporthalle. "Der Schnellste war ich nicht", stellt er fest.

Kurz darauf sagt er: "Etwas, eine Kleinigkeit, unterscheidet mich von euch." Er steht auf und fügt hinzu: "Ich kann gehen, ich bin ein Fußgänger. Heute geht es darum, wie es ist, wenn man im Rollstuhl sitzt."

Willi Weitzel steht in der Kritik

Ausschnitte der beliebten Kindersendung "Willi wills wissen" sorgen im Netz für Aufregung. © YouTube

Später in der Sendung besucht Willi Weitzel eine Bank, in der ein Mann arbeitet, der durch einen Unfall vom Hals abwärts gelähmt ist. Zur Begrüßung im Büro will der Moderator dem Mann die Hand geben. Dessen Antwort: "Die Hand kann ich dir leider nicht geben. Ich kann meine Hände nicht bewegen."

Danach führt der Moderator aus: "Du arbeitest in einer Bank, das heißt, wenn jetzt ein Bankräuber reinkommt und sagt: 'Hände hoch, Geld her'". Der Mann fügt an: "Dann kann ich nur schmunzeln".

Gespaltene Meinungen zu der Folge

In den YouTube-Kommentaren ist eine hitzige Diskussion über das Verhalten des Moderators entbrannt. Zahlreiche Zuschauer finden es unangebracht, wie sich Willi Weitzel gegenüber den Rollstuhlfahrern verhält. Sie werfen ihm vor, sein Verhalten sei unangemessen und er mache sich dadurch gar über Menschen mit Behinderung lustig.

Der Deutschrapper Manuellsen wurde ebenfalls auf die Memes aufmerksam. Seinen Unmut darüber machte er im Netz Luft und ging den Moderator – und sogar dessen Mutter – scharf an.

Doch es gibt auch Rückendeckung für "Willi wills wissen". Etliche Fans verteidigen den Moderator und bescheinigen ihm Empathie. Die Sendung sei für Kinder gemacht worden, die womöglich ähnlich in derlei Situationen reagieren würden, so die Argumentation.

Das sagt Willi Weitzel zu der Kritik

Willi Weitzel hat sich auf seinem offiziellen Facebook-Account gegen die Anschuldigungen gewehrt. Die Memes seien "verkürzte und aus dem Zusammenhang gerissene Filmausschnitte".

Weiter schreibt der Moderator: "Diese Memes sind für viele Zuschauer sehr unterhaltsam. Für manche aber sehr verletzend. Diejenigen, die sich über die Filmausschnitte empören und mich als diskriminierend empfinden, sind leider denjenigen aufgesessen, die die Ausschnitte aus dem Zusammenhang gerissen haben."

Er schließt mit den Worten: "Alle, die mich kennen, wissen, dass ich ein Menschenfreund bin und nicht respektlos. Schade, dass ich (und leider auch meine Mutter) von manchen so beschimpft werde(n)." Jeder könne sich selbst ein Bild davon machen, wie die Folgen "tatsächlich aussehen".  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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