- Moderatorin Katja Burkard hat sich bei Sinti und Roma für ihre Wortwahl in einer Live-Sendung entschuldigt.
- Der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma hatte sich nach der Sendung in einem offenen Brief an RTL-Chefredakteur Wulf empört gezeigt.
- Der Privatsender will das Thema Alltagsrassismus nun in einer Sendung aufarbeiten.
RTL-Moderatorin
Ohne das umstrittene Wort erneut zu nennen, schrieb die 56-Jährige am Freitag zu einem Foto in ihrem Instagram-Kanal: "Ich habe ein Wort benutzt, mit dem ich Roma und Sinti beleidigt habe. Das darf natürlich nicht passieren und ich kann es mir auch nicht erklären. Ich will klarstellen, dass ich jegliche Form von Rassismus und Diskriminierung verabscheue."
Im selben Sinne wandte sich Burkard am Freitag auch ans RTL-Publikum.
Am Donnerstag hatte die Moderatorin in der Sendung "Punkt 12" gemeinsam mit ihrer Kollegin Roberta Bieling eine Auswanderin interviewt. Dabei sagte sie über Kinder: "Wenn die dann älter sind, so wie unsere Roberta, dann ist nix mehr mit Zigeunerleben."
Zentralrat Deutscher Sinti und Roma empört
Der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, äußerte sich in einem offenen Brief an RTL-Chefredakteur Michael Wulf empört: "Wir werden das ignorante und beleidigende Verhalten der Medien gegenüber den Angehörigen unserer Minderheit nicht länger dulden."
Burkard schrieb bei Instagram, sie wolle das Thema in ihrer Sendung aufgreifen und könne sich "nur entschuldigen".
RTL will Alltagsrassismus in Sendung thematisieren
RTL hat für den kommenden Montag den Gründer der Roma- und Sinti-Initiative "RomAnity", Radoslav Ganev, in die Sendung eingeladen, um das Thema Alltagsrassismus aufzuarbeiten, wie eine RTL-Sprecherin auf Anfrage sagte. "Da es uns sehr wichtig ist, werden wir auch intern nochmal alle Kolleginnen und Kollegen diesbezüglich sensibilisieren."
Burkard sagte am Freitag bei "Punkt 12" zu Beginn der Sendung: "Ich möchte es auch für mich aufarbeiten. Versprochen."
Das Wort "Zigeunerleben" stand im Deutschen früher für ein Leben, das sehr stark durch Wandel, Umbrüche oder Umzüge gekennzeichnet ist. Das Wort "Zigeuner" und seine Wortableitungen werden jedoch heutzutage allgemein als abwertend gegenüber Roma und Sinti wahrgenommen. (jwo/dpa) © dpa
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