Dass es bei "Joko & Klaas gegen ProSieben" auch schon mal ein bisschen wilder zugeht, gehört zur Show. Meist geschieht das unabsichtlich, doch in der jüngsten Ausgabe am Dienstagabend hatten Winterscheidt und Heufer-Umlauf die Lizenz zum Zerstören – und machten davon reichlich Gebrauch. Am Ende saßen die Zuschauer im Studio sogar im Dunkeln. Und einen Seitenhieb auf Angela Merkel gab es auch noch.

Christian Vock
Eine Kritik
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In der vergangenen Ausgabe von "Joko & Klaas gegen ProSieben" gab es einen Moment, da war Klaas Heufer-Umlauf ziemlich besorgt um die Studio-Ausrüstung. Bei einem der Spiele sollten Winterscheidt und er einen Mann auf einem Schreibtischstuhl aus dem Studio bugsieren. Doch als dieser auf einen der Scheinwerfer am Boden zusteuerte, bekam Heufer-Umlauf kurz Angst um das Studio-Equipment: "Das sind die teuersten, die wir haben!"

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An diesem Dienstagabend zeigt sich Heufer-Umlauf weniger zimperlich. Denn beim ersten Spiel "Joko & Klaas gegen den Gefährdungsbeurteilungskatalog" ist Zerstörung quasi Gebot. Die beiden sollen absichtlich, aber unwissentlich die Regeln, was man im Studio alles nicht darf, aus besagtem Gefährdungsbeurteilungskatalog verletzen. Zehn Regelverstöße in zehn Minuten sollen es werden, überwacht von Andreas Meier, dem Studiomeister der Bavaria-Studios und Autor des Gefährdungsbeurteilungskatalogs. "Das ist ja ein herrliches Spiel", freut sich Klaas Heufer-Umlauf, doch Moderator Steven Gätjen erklärt noch ein paar Details: "Was ihr nicht machen dürft: Erpressung, Körperverletzung, Diebstahl, Mord." Für Heufer-Umlauf noch nicht präzise genug: "Auch nicht Mord von einer Person, die zum Beispiel niemand so richtig gerne mag hier im Raum?", fragt Heufer-Umlauf im Spaß nach. Was sie hingegen nicht nur dürfen, sondern müssen: Vorab sagen, welche Regel sie im Folgenden zu brechen glauben und es dann auch machen.

Klaas Heufer-Umlauf: „Andi, darf man hier rumklettern?“

Dann geht es auch schon los und hier haben Heufer-Umlauf und Winterscheidt schon einen ersten Themenschwerpunkt gefunden: Feuer. Zuerst überreden sie einen Mitarbeiter, sich im Studio eine Zigarette anzustecken – was in der Tat verboten ist. Von der brennenden Zigarette ist es für Winterscheidt nicht weit zu einem kleinen Feuerchen im Studio und dem anschließenden Herumsprühen mit einem Feuerlöscher. Alles natürlich verboten, doch da hat Heufer-Umlauf schon eine neue Idee: "Andi, darf man hier rumklettern?"

Doch noch bevor eine Antwort kommt, stürzt sich Heufer-Umlauf schon die Zuschauertribüne hinunter. Da muss Andreas Meier einschreiten: "Bevor dir was passiert: Es ist verboten ungesichert irgendwo herumzuklettern", geht der Studiomeister dazwischen und muss es nur Sekunden später schon wieder: "Joko, ich habe noch eine Idee!", gibt Heufer-Umlauf seinem Kollegen zu verstehen und macht sich auch schon mit einem Hammer an der Zuschauertribüne zu schaffen. "Stopp, nicht weitermachen! Bevor irgendwas passiert bitte den Riegel wieder rein!", versucht Meier das Schlimmste zu verhindern, als Heufer-Umlauf bereits eine Verstrebung gelöst hat.

Und schon geht es weiter: "Ich bin mir sicher, dass man hier nicht mit dem Auto reinfahren darf", glaubt Heufer-Umlauf und macht dann genau das – und holt einen weiteren Punkt. Es folgen die unsachgemäße Bedienung einer Kamera, das Nippen am Desinfektionsmittel, ein umgestoßenes Regal und als Höhepunkt ein Ausflug zu einem Verteilerkasten des Studios. Ein paar Handgriffe später haben Heufer-Umlauf und Winterscheidt die dortigen Stecker gezogen, so dass es plötzlich finster wird im Studio. "Das passiert nämlich, wenn die Arbeiten nicht von Elektrofachkräften ausgeführt werden", erklärt Meier, warum nur Experten am Verteilerkasten rumfummeln dürfen.

Klaas stößt Joko vom Hochhaus – virtuell

Am Ende bekommen Heufer-Umlauf und Winterscheidt zum Leidwesen von Andreas Meier alle zehn Regelverstöße problemlos hin und auch wenn Winterscheidt lamentiert, dass es nur halb so viel Spaß macht, wenn verbotene Dinge plötzlich erlaubt sind, hatte Heufer-Umlauf doch sichtlich seine Freude an dem Spiel. Zum Leidwesen von Winterscheidt hat Heufer-Umlauf ein paar Minuten später noch mehr Spaß an der Show. Dort treffen sie nämlich einen alten Bekannten und "Joko & Klaas gegen ProSieben"-Erzfeind: Timon Krause.

Der Mentalist hat den beiden schon häufiger das Leben in der Show schwer gemacht und bringt diesmal sechs kleinere Aufgaben mit, die die beiden lösen sollen. Eine davon: Sich eine VR-Brille aufsetzen und dann auf einer virtuellen schmalen Planke aus einem ebenso virtuellen Hochhausfenster laufen. Heufer-Umlauf fängt an und ihm ist sofort klar: "Ich hab’ keine Höhenangst, Joko, aber das wird nichts für dich." In der Tat hat der von Höhenangst geplagte Winterscheidt anschließend große Schwierigkeiten, was für Klaas Heufer-Umlauf aber mehr Ansporn als Problem ist. Mit einem "Ich weiß, dass wir den Punkt verlieren, aber es ist witzig", stupst er seinen Kollegen erst immer wieder in die Seite, ehe er ihn dann vollends von der virtuellen Planke schubst.

Ein Riesenschreck für Joko Winterscheidt und ein Riesenspaß für Heufer-Umlauf. Einen Riesenspaß für den Zuschauer gibt es dann bei Spiel Nummer vier. Hier bekommen die beiden Moderatoren getrennt voneinander fünf Bilder zu einem Oberthema gezeigt und dazu fünf Bilder von Prominenten. Nun muss zuerst der eine und dann der andere die Bilder den Promis zuordnen. Pro übereinstimmender Zuordnung gibt es einen Punkt. Zuerst sollen Hamburger-Zutaten Bildern von Politikern zugeordnet werden und hier kommen vor allem FDP und CDU nicht besonders gut weg.

Joko Winterscheidt: Lindner nur Käse, Merkel wie ein Burger-Patty

Eine Scheibe Käse? Die kann für Winterscheidt nur zu Christian Lindner passen, weil: "Der redet nur Käse", fällt Winterscheidt ein vernichtendes Urteil über den FDP-Chef, ehe ihm noch etwas anderes auffällt: "Und der Käse ist noch gelb – die FDP auch!" Noch schlechter weg kommt allerdings die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel: Winterscheidt entscheidet sich hier für die Hackfleisch-Scheibe mit folgender Begründung: "Das Fleisch, weil sie in den letzten Jahren immer dafür gesorgt hat, dass es uns gut ging und am Ende haben wir festgestellt: War gar nicht so. Ist wie beim Fleischessen: Man denkt immer, es geht einem gut und nachher gehts einem nicht so gut."

Nicht so gut dürfte es Winterscheidt und Heufer-Umlauf dann nach Ende der Show gehen, denn das Finale geht für die beiden in die Hose. Zur Erinnerung: Gewinnen die beiden die Show, haben sie am darauffolgenden Mittwochabend 15 Minuten Sendezeit zur freien Verfügung. Verlieren sie, müssen sie für ihren Sender eine undankbare Aufgabe erledigen. In der letzten Ausgabe hatte sich ProSieben ausgedacht, die beiden in einer Großstadt an eine Plakatwand zu kleben, von wo aus sie dann Werbeaufsager einsprechen müssen.

Die beiden gewannen allerdings die letzte Show, doch "in der Euphorie oder Arroganz des Senders wurde diese Plakatwand bereits gebaut", erklärt Steven Gätjen. Und da das Ganze noch dazu ein bisschen Geld gekostet hat, gibt es dieselbe Strafe noch einmal und so wird man nun demnächst Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf irgendwo an einer Plakatwand kleben sehen.

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