Mamas wie Paradiesvögel, Töchter wie graue Mäuse und alle finden den Stil der jeweils anderen schrecklich. Solch ungleiche Paare sind Ausgangspunkt der Show "Hotter Than My Daughter" mit Designer Guido Maria Kretschmer. Für die textile Rettungsmission leiht sich der Sender RTL Deutschlands beliebtesten Modeschöpfer. Sein Ziel: Müttern und Töchtern einen neuen Look verpassen und den modischen Haussegen richten.

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Am 14. Mai flimmerte die erste Folge von "Hotter Than My Daughter" über die Bildschirme. Das Konzept der Show ist simpel: Pro Sendung sieht man zwei Mutter-Tochter-Paare mit ein und demselben Problem - während Mama in Kleidersachen gar nicht tief genug in den Glitzertopf greifen kann, wirkt der Nachwuchs blass und langweilig.

Als Kandidatinnen-Paar stellen sich etwa Mama Michaela und Sabrina dem Styling-Update. Erstere erinnert mit knallroter Wallemähne und Latzhose über den bunten Leggins an ein in die Jahre gekommenes Rollergirl auf Metallic-High Heels. Sabrina scheint dagegen, während ihrer sechs Jahre bei der Bundeswehr jegliches Modegespür verloren zu haben. Wie gut, dass Designer Guido auf einen Besuch vorbei kommt und die beiden Damen überrascht.

Guido Maria Kretschmer - deine neue beste Freundin

Zur Modeberatung lädt Guido das Mama-Tochter-Paar in seinen Loft. Der Designer beweist auf Anhieb ein stilsicheres Händchen bei der Auswahl der Klamotten, die Outfit-Vorschläge können sich sehen lassen. Kretschmer schafft es, dem individuellen Auftreten der Teilnehmerinnen eine aufregendere Note zu verleihen.

Das sieht der Zuschauer den freudestrahlenden Gesichtern von Michaela und Sabrina an. Besonders sympathisch: Während die Damen sich in der Kabine umziehen, geht Kretschmer gespannt vor der Umkleide auf und ab - wie die beste Freundin auf einer Shopping-Tour. Nun noch ein neuer Haarschnitt, passendes Make-up und das frische Styling ist komplett.

"Hier ist dein neues Spiegelbild"

Die Spannung stieg, als sich die verwandelten Kandidatinnen zum ersten Mal im Spiegel sehen durften: Spätestens jetzt zeigten die Mädels ungläubig blinzelnde Augen und Freudentränen. Die Fassungslosigkeit über der Kandidatinnen ist unterhaltsam. Das endgültige Resultat können die Zuschauer aber erst im großen Finale bewundern.

In einer Art Fotofinish laufen Mutter und Tochter parallel, doch durch einen Sichtschutz füreinander unsichtbar, über den Catwalk. Freunde und Familie sind extra für diesen Moment ins Studio gekommen. Die enthusiastischen Kommentare des eigenen Clans werden nur von dem Moment übertroffen, als der Vorhang fällt. Im neuen Look stehen sich die ungleichen Paare gegenüber - das Glück ist perfekt.

Textil-Therapeut fährt gute Quoten ein

Wer von Kretschmer bissige Kommentare à la "Shopping Queen" erwartet hat, dürfte von der neuen Show enttäuscht sein. Trotz zahlloser Steilvorlagen, gibt sich der Designer in "Hotter Than My Daughter" zahm und verständnisvoll. Er will die Kandidatinnen kennenlernen, tieferliegende Probleme wie geringes Selbstbewusstsein aufdecken und eine Lösung von der Kleiderstange präsentieren.

Jedoch sind seine Versuche, psychologischen Tiefgang in die Show zu bringen, eher zum Schmunzeln. Da hätte es vielleicht nicht geschadet, statt zwei, nur ein Paar pro Show vorzustellen. Denn in der folgenden Runde um Lady Gaga-Oma Elke und Bieder-Tochter Nicole wiederholt sich das Schauspiel, ohne irgendeinen Mehrwert für die Zuschauer. Etwas mehr Plauderei mit den Kandidatinnen und ein paar nützliche Modetipps vom Fachmann für die Zuschauer wären nett gewesen.

Die Quote gibt Guido ohne Zweifel jedoch recht: "Hotter Than My Daughter" erzielte bei der TV-Premiere bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren einen Marktanteil von 16,5 Prozent und war Marktführer in dieser Zielgruppe am Mittwochabend.

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