Menschen und Menschliches: Bei "Hirschhausens Quiz des Menschen" erfährt man am Samstagabend wieder einiges über den Menschen – was beim Titel der Sendung wenig überrascht. Überraschender ist da schon, was man an Menschlichem über die Kandidaten erfährt. Zum Beispiel, wofür Smudo seiner Mutter dankbar ist.

Christian Vock
Eine Kritik
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Wer gerne Fragen beantwortet, der findet im Fernsehen einen reich gedeckten Tisch. Bei Shows wie "Wer wird Millionär?" mit seinem Zufallsfaktenwissen bis zu "Wer weiß denn sowas?" aus dem Bereich absurdes Wissen wird quasi jeder satt, egal, für welche Wissensgebiete er sich interessiert. Auch Eckart von Hirschhausen hat in dieser TV-Quiz-Landschaft seine Nische gefunden und bietet seit ein paar Jahren sein "Quiz des Menschen" an.

Doch wer beim Arzt Dr. Eckart von Hirschausen denkt, dass es bei seinem Quiz vor allem um das dröge Abfragen von Knochen und Organen geht, der sieht sich in zweierlei Hinsicht getäuscht. Denn beim "Quiz des Menschen" geht es beim Thema Mensch um mehr als nur um Anatomie und zum anderen ist sein Quiz kein harter Wettkampf um ein paar Euro fürs Girokonto, sondern TV-Unterhaltung, bei der man nebenbei etwas lernen kann. Und so läuft es auch am Samstagabend bei der jüngsten Ausgabe des "Quiz des Menschen".

Für deren Einstieg hat sich von Hirschhausens Team etwas Besonderes ausgedacht. Denn weil tags darauf Muttertag ist, möchte man in dieser Sendung "die Mütter feiern". Also fragt von Hirschhausen erst einmal ins Publikum "Wer ist Mutter?".

Und als ein paar Hände hochgehen, hakt der Moderator nach "Und wer wurde von einer Frau geboren?". Kann man als mehr oder weniger gelungenen Gag abhaken, doch von Hirschhausen meint es ernst und so drehen sich die ersten Fragen tatsächlich um Mütter.

Wofür Smudo seiner Mutter dankbar ist

Damit irgendjemand diese Fragen beantwortet, hat sich von Hirschhausen wieder zwei Teams eingeladen. Zum einen Enie van de Meiklokjes, Frank Plasberg und Rúrik Gíslason, zum anderen Smudo, Judith Williams und Samuel Koch.

Jedes der beiden Teams sieht sich zum Einstieg einer Blitzrunde gegenüber, in der sie in 30 Sekunden möglichst viele Antworten finden müssen. Smudo und Williams müssen hier zum Beispiel Dinge aufzählen, "für die ihr eurer Mutter dankbar seid."

Da kommt Naheliegendes wie "Liebe" oder "zur Party fahren", aber auch Antworten, die eigentlich ein paar Nachfragen nach sich ziehen sollten. So antwortet Smudo unter anderem "Auf gar keinen Fall Sekretärin werden wollen". Da hätte man schon gerne gewusst, was es mit dieser Antwort auf sich hat, doch von Hirschhausen entlockt dem Rapper nur eine alte Geschichte, als Smudo im Frühstadium seiner Karriere einmal mit einem Koffer voll Geld nach Hause kam.

Trotzdem erfährt man im Laufe der Folge noch ein paar private Details mehr von den Kandidaten. So erzählt Frank Plasberg, dass er nicht mehr auf Elternabende gehen darf, van der Meiklokjes verrät, dass sie Mutter von Zwillingen ist und Gíslason, dass er ausgebildeter Feuerwehrmann ist. Dennoch ist auch das "Quiz des Menschen" ein Quiz und so gibt es auch in dieser Ausgabe mehr, als nur Tratschwissen für den nächsten Frisörbesuch.

"Hirschhausens Quiz des Menschen": Was kann man vom All aus sehen?

So fragt von Hirschhausen zum Beispiel Folgendes: "Wenn die Schwiegermutter mit im Haus wohnt …" Zur Auswahl stehen Williams, Plasberg und Co. diese Antwortmöglichkeiten:

  • A: … machen die Enkel einen schlechteren Schulabschluss.
  • B: … werden die Frauen unzufriedener in der Ehe.
  • C: … bekommen die Frauen weniger Kinder.

Beide Teams tippen auf Antwort C: und liegen damit richtig. Als Grund, so erklärt es von Hirschhausen, vermutet man die finanziellen Verhältnisse, in denen es eine solche Wohnkonstellation gibt. Aber von Hirschhausen hat noch handfesteres und nutzt die Gelegenheit, ein bisschen Statistik einzustreuen.

So gibt es laut von Hirschhausen in Deutschland 8 Millionen Familien. 5,5 Millionen dieser Familien fallen in die Kategorie verheiratet, 1,5 Millionen in die Kategorie alleinerziehend. 90 Prozent dieser Alleinerziehenden sind Frauen. An anderer Stelle will Plasberg wissen: "Was konnten Astronauten 2018 von der ISS aus mit bloßem Auge sehen?"

  • A: Die Pyramiden von Gizeh.
  • B: Die Dürre in Mitteleuropa.
  • C: Den größten Autofriedhof in den USA.

"Quiz des Menschen": Geschirrspülmaschine oder Eyjafjallajökull?

Während sich Amerikanerin Judith Williams sicher ist, dass es wegen des geringen Umweltbewusstseins ihrer Landsleute der Autofriedhof in den USA sein muss, tippt das Team von Frank Plasberg auf Antwort B. Zwar hat die Antwort tatsächlich etwas mit dem gestörten Verhältnis des Menschen mit seiner Umwelt zu tun, aber traurigerweise ist es tatsächlich die Dürre in Mitteleuropa, die vom All aus zu sehen war.

Aber es gibt auch weniger niederschmetterndes an diesem Abend. So erfährt man, dass jemand, der das "Studentensyndrom" sein Eigen nennt, gerne Dinge auf morgen verschiebt oder wie man Gesichter anhand des Schädels rekonstruiert.

Smudo und van de Meiklokjes messen sich in Haushaltstätigkeiten und Rúrik Gíslason jongliert erst mit dem Fuß eine Rolle Klopapier und duelliert sich später noch mit Judith Williams, welches Wort wohl lustiger klingt – Geschirrspülmaschine oder Eyjafjallajökull.

Und so gibt es an diesem Abend beim "Quiz des Menschen" wieder die bekannte Mischung aus Wissen über den Menschen und Wissen über Menschliches. Beides interessant bis lustig, doch nur beim Ersterem lässt sich am Ende ein Gewinnerteam ausmachen. Williams, Koch und Smudo gewinnen 30.000 Euro für den guten Zweck, Plasberg und sein Team immerhin noch 10.000 Euro

Einen Sonderpunkt holt sich an diesem Abend aber Rúrik Gíslason, als er auf einem Flaschen-Xylophon Songs nachspielen soll und etwas zu hart zulangt. Das würdigt von Hirschhausen mit einer Respektsbekundung: "Wir haben es oft geprobt – es ist keinem gelungen, eine Flasche kaputtzumachen."


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