Der Fernsehdirektor des WDR, Jörg Schönenborn, und Moderator Frank Plasberg weisen den Vorwurf der Selbstzensur weit von sich. Für sie ist die Entfernung einer strittigen "Hart aber fair"-Folge aus der Mediathek ein selbstverständlicher Vorgang.
"Der Vorwurf der Zensur oder Selbstzensur ist so gravierend, dass man ihn nicht leichtfertig erheben sollte", so WDR-Fernsehdirektor Jörg Schönenborn in einer Stellungnahme gegenüber unserem Portal. Für den WDR weise er das entschieden zurück. Zwar habe man die Sendung auch intern durchaus kritisch beurteilt, aber sie sei "frei von äußerer Einflussnahme produziert, ausgestrahlt und von knapp drei Millionen Zuschauern gesehen worden".
Die Entfernung von Sendungen aus der Mediathek ist in den Augen Schönenborns nichts Ungewöhnliches: Das "kommt aus unterschiedlichen Gründen immer wieder vor: etwa wenn sich wesentliche Sachverhalte ändern. Die Sendung ist im WDR-Archiv nicht gesperrt, sie steht also nicht im 'Giftschrank'. Sie kann jederzeit von Redaktionen abgerufen und ausschnittsweise verwendet werden." Die betreffende "Hart aber fair"-Sendung mit dem Titel "Nieder mit den Ampelmännchen" sei in letzter Zeit in der Mediathek auch "kaum mehr abgerufen" worden.
Auch
Die Entfernung der Sendung aus der Mediathek der ARD hatte für einige Diskussionen gesorgt, nachdem Politiker und Talkgäste dem verantwortlichen WDR Zensur vorgeworfen hatten. Unmittelbar nach der Ausstrahlung am 2. März 2015 hatte es einige Beschwerden von mehreren Frauenverbänden gegeben. Sie bemängelten, dass mit dem Thema Gleichstellung abwertend umgegangen worden sei.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.