Am Montagabend ließ Gastgeberin Palina Rojinski bei "Gipfel der Quizgiganten" abermals smarte Ratefüchse gegen das prominente Quizmaster-Triumvirat Günther Jauch, Johannes B. Kerner und Guido Cantz in den Ring steigen. Zwei der vier klugen Köpfe aus dem gemeinen Volk ließen die namhafte Dreiercombo zunächst in den Einzelrunden, dann aber auch mit vereinten Kräften im Finale alt aussehen. Sie durften mit 66.500 Euro die Heimreise antreten.
Sie konnten bereits bei Formaten wie "Wer wird Millionär?", "ZDF-Quiz-Champion", "Quiz-Duell" oder "Der klügste Deutsche" fett abräumen. Die Rede ist von den vier quizerprobten Kandidaten, die am Montagabend beim zweiten Teil der "Gipfel der Quizgiganten" jeweils gegen die drei moderierenden Quiz-Urgesteine
Worum ging’s genau? Die vier Ratefüchse aus dem gemeinen Volk mussten zunächst einer nach dem anderen gegen das prominente Triumvirat ran und dabei mehr Fragen aus Bereichen wie "Unser Planet", "Dichter & Denker" oder "Unnützes Wissen" als dieses beantworten, so sie im großen Finale landen wollten.
"Gipfel der Quizgiganten": Kerner bei historischen Jahreszahlen sattelfest
Auch dieses Mal wurde Deutschlands ungefähr 250. Quizformat, das vergangene Woche die Zuseherschaft mehr langweilte als unterhielt, von Palina Rojinksi moderiert, die es einst an der Seite der Pro7-Schmähbrüder
Welches geschichtliche Ereignis fiel in den Zeitraum, als die Weltbevölkerung die erste Milliardengrenze erreichte?
A: Einweihung der Freiheitsstatue
B: Martin Luther veröffentlicht 95 Thesen
C: Kaiserkrönung von Napoleon Bonaparte
D: Beginn des Dreißigjährigen Krieges
"Ich glaube, diese Milliarde ist erst ziemlich spät gewesen", spekulierte Jauch, der Antwort A einzuloggen gedachte, während Kerner die Jahreszahlen stolz wie Oskar runterratterte. Auch Buljan entschied sich für die Antwort A. Korrekt war indes Antwort C, weshalb zu Beginn weder der Kandidat noch das reputable Dreiergrüppchen punkten konnte.
Schlauer Kandidat disst Moderator Jauch
Der laut eigenen Aussagen "Vollblutkroate" heizte – anders als die danach folgende Österreicherin Elfriede Awadalla, die ihre Runde nicht überstand – den Moderatoren anschließend aber mächtig ein. Dass Pop-Ikone Shakira demnächst ihren 45. Geburtstag feiert und die beiden Hauptinseln der Diomedes-Inseln in verschiedenen Zeitzonen liegen, wusste er.
Dass er im Vorbeigehen noch den alten Herren Jauch ein wenig disste, nachdem dieser gemeint hatte, er habe einst Altgriechisch gelernt, wusste man als Mensch, der gern unterhalten wird, durchaus zu schätzen: "Ich hab Neugriechisch gelernt, bin doch eher der neuere Typ", so Buljan zum "Wer wird Millionär?"-Moderator, der dies eher nicht hören wollte. Der 45-Jährige aus dem kroatischen Split machte seine Sache jedenfalls ausgezeichnet und erreichte locker das Finale.
Jauch & Co. vs. junges Tischtennis-Ass
Ein veritables Problem der Show: Die meist uninspirierten Zwischenrunden, in denen die drei Promis gegeneinander am Montagabend beispielsweise Billard spielen, einen Turm stapeln sowie in der letzten Episode mit einem Würfel einen anderen Würfel umwürfeln mussten, was in etwa so spannend war, wie es sich liest.
Das einzig kurzweilige Interludium: Jauch, Kerner und
Zur Info: In diesen Zwischenrunden kann der Jackpot für das Finale aufgefettet werden, sofern das Publikum, das hier vorab auf einen Promi als Sieger setzen muss, richtig liegt. An diesem Abend brachten sie zusätzlich 15.000 Euro, weshalb im Finale um 66.500 Euro gespielt wurde.
"Gipfel der Quizgiganten": Wikipedia-Profi fordert Promicombo
Ebenfalls ins Finale schaffte es an diesem Abend der Schweizer Marco Zumstein, der bereits 100.000 Euro bei Jörg Pilawa ernten konnte und privat leidenschaftlich gern Wikipedia-Einträge recherchiert und verfasst. Er bekam es in seinem Kampf gegen das Moderatoren-Dreiergespann etwa mit folgender Frage zu tun:
Welcher Privatdetektiv löste im 1920 veröffentlichte Kriminalroman "Das fehlende Glied in der Kette" seinen ersten Fall?
A: Sam Spade
B: Hercule Poirot
C: Sherlock Holmes
D: Philip Marlowe
Kerner, der nicht die leiseste Ahnung hatte, musste gleich mal die Autoren Agatha Christie (Hercule Poirot) und Sir Arthur Conan Doyle (Sherlock Homes) anbringen, um dem Rest der Welt einmal mehr deutlich zu machen, dass er zwar gerade die gefragte Antwort nicht parat habe, alles andere rund um diese aber natürlich wissen würde, womit er sich dann stets mit seiner vermeintlichen Bescheidenheit auf Kollisionskurs befand. "Wir hams gleich", scherzte Jauch wiederum, der ebenso keinen blassen Schimmer hatte.
"Wenn du nicht mehr weiterweißt, bilde einen Arbeitskreis", packte Cantz – der einzige der Drei, der regelmäßig versuchte, Humor ins witzlose Spiel zu bringen – das nächste Bonmot aus, während er und die Kollegen die Köpfe zusammensteckten. Cantz, Jauch und Kerner entschieden sich schließlich für Sherlock Holmes, Zumstein hingegen tippte auf Hercule Poirot und lag damit goldrichtig. Er und Buljan konnten somit ein Team im Finale bilden, das ohne Kandidatin Andrea Hermann stattfinden musste, die gegen die Promis unterlag.
Promitrio stinkt im Finale ab
Im Finale "Buljan & Zumstein vs. Jauch, Kerner und Cantz" wurde eine klassische offene Fragerunde mit 20 Fragen gespielt. Heißt: Wer die Antwort kannte, musste einfach buzzern. Der ehrgeizige und überaus gebildete Buljan, der im Finale rund zwei Kilos runtertranspirierte, freute sich nach jeder korrekten Antwort so, als hätte seine Frau eben gesunde Drillinge zur Welt gebracht.
Er und Zumstein ließen den Promis im Finale keine Chance. "Von welchem Tier stammt die Milch für den Roquefort-Käse?", lautete die an diesem Abend letzte Frage von Rojinksi, die auch in der zweiten Ausgabe nicht souveräner agierte. Cantz buzzerte und tippte auf die Ziege, was Ivan Buljan und Marco Zumstein den Punkt und schließlich 65.500 Euro bescherte. Der marmorierte Blauschimmelkäse Roquefort wird übrigens aus roher, unbehandelter Schafsmilch und in der Umgebung des französischen Dorfes Roquefort-sur-Soulzon im Département Aveyron hergestellt.
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