Seit 2011 war Christine Prayon als Birte Schneider in der "heute-show" zu sehen. Jetzt hat sie erklärt, warum sie die ZDF-Sendung verlassen hat: Es werde "Stimmung gegen Andersdenkende" gemacht.

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Seit Oktober 2011 war Schauspielerin und Kabarettistin Christine Prayon als Reporterin Birte Schneider in der Satiresendung "heute-show" des ZDF zu sehen. Ihr letzter Auftritt war im September 2022. Im Interview mit der Wochenzeitung "Kontext" sprach Prayon nun über die Hintergründe ihres Abschieds.

Christine Prayon: "Habe Bauchschmerzen bekommen"

Sie habe die Zusammenarbeit mit der "heute-show" beendet, erklärt sie darin. Sie habe "mit der Art, wie die großen gesellschaftlich prägenden Themen seit Corona behandelt werden, zunehmend Bauchschmerzen bekommen", sagt Prayon. Sie habe auch mit den Verantwortlichen gesprochen und betont, "dass ich mich nicht daran beteiligen will, Andersdenkende der Lächerlichkeit preiszugeben".

Christine Prayon fügt in dem "Kontext"-Interview hinzu, Satire dürfe sich "nicht daran beteiligen, den Diskurs zu verengen. Und jetzt findet genau dies wieder statt beim Krieg in der Ukraine". Die Kabarettistin meint weiter: "Da werden Narrative und Positionen von Gruppen, die gesellschaftlich in der Hierarchie weit oben stehen, unablässig wiederholt und gleichzeitig wird Stimmung gegen Andersdenkende gemacht. Das hat nach meinem Dafürhalten nichts mehr mit Satire zu tun."

Prayon möchte nicht mehr zur "heute-show" zurückkommen

Die Tür sei ihr offen gelassen worden, "falls ich das mal wieder anders sehen oder mich wohlfühlen sollte", erzählt die 49-Jährige bei "Kontext". Sie habe aber diesen Schlussstrich für sich gezogen. Sie erklärt zudem in dem Interview, sie sei "überhaupt keine Freundin mehr von Satiresendungen, egal ob Böhmermann, 'Anstalt' oder andere".

Auch Jan Böhmermann habe "die gängigen Narrative verstärkt", meint sie. "An eine Sendung kann ich mich noch gut erinnern. Da ging es um Nichtgeimpfte, und dann lehnte er sich zurück und zeigte zwei Stinkefinger. Ich dachte, wie kann man das machen?"  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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