Irgendwann ist selbst "Die Bachelorette" vorbei. Doch bevor sich die Kandidaten in alle Winde zerstreuen, gibt es im Anschluss an die Finalfolge das obligatorische Après-Ski der Kandidaten. Und so darf Frauke Ludowig am Mittwochabend noch einmal auf Bad-Boy-Suche gehen und vor allem "die Frage aller Fragen" klären: Sind sie noch ein Paar?

Christian Vock
Eine Kritik
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Habemus "Bacheloretten"-Gewinner! Melissa Damilia hat gesucht, gefunden und so kann sich nun Leander Sacher freuen, dass er nicht nur bei Instagram eine Followerin dazu gewonnen hat, sondern auch im echten Leben.

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Das war gar nicht so leicht, denn Melissa war von Folge eins an skeptisch - schließlich war Leander doch ein Freund ihres Ex'. Das kann in der Tat ein ziemlicher Spaßbeschwerer sein, aber Melissa hat nach und nach ihre Hemmungen über Bord geworfen und Sympathien für den schweigsamen Kosmetik-CEO entwickelt.

Man kann also sagen, dass Leander Melissas Herz auf leisen Sohlen erobert hat und leise Sohlen trifft eigentlich auch auf den Rest der Kandidaten zu, nur eben ohne die Eroberung. Im Vergleich zu den Vorgängern war die diesjährige "Bachelorette"-Staffel nämlich in puncto Trash ziemliche Magerkost. Die Herren präsentierten sich fast durchgängig handzahm, höflich und gesittet.

So handzahm und gesittet, dass Moderatorin Frauke Ludowig beim obligatorischen Alte-Geschichten-Aufwärmen – oder wie es bei RTL heißt: "Das große Wiedersehen" - diesen Umstand mit einem zweifelhaften Kompliment an Melissa hervorhob: "Du bist echt so eine Traum-Bachelorette. Niemand ist freiwillig gegangen."

Daniel wollte im Guten auseinandergehen

Nun kann man diskutierten, ob ein "Traum"-Titel schon damit gerechtfertigt ist, dass niemand von sich aus das Weite gesucht hat, aber Melissa gibt das Kompliment an die Belegschaft zurück: "Ich bin verdammt froh, dass ich solche Männer zur Auswahl hatte."

Das kann sie im Vergleich zu anderen Staffeln in der Tat sein. Besonders deutlich wird das an Daniel Häusle: Der Österreicher hatte alle Level von "Die Bachelorette" durchgespielt, scheiterte jedoch an Endgegner Leander.

Für Daniel eine bittere Erfahrung, die er aber mit Würde trug. Man solle selbst in so einer Situation im Guten auseinander gehen "und keine Szene machen", wie er im Studio bei Ludowig verriet.

Stattdessen tröstete er Melissa sogar, als die ihm unter Tränen sein Ausscheiden näherbrachte. Für ein solches Verhalten kassierte Daniel spontane Respektsbekundungen der anderen Kandidaten im Studio.

Anders erging es da Ioannis. Der junge Mann hatte es bei Melissa bis unter die Top 3 geschafft, quasselte sich bei den Dreamdates aber um Kopf und Kragen, weil er einfach nicht merkte, wann Schweigen Gold und wann Reden Silber ist. Ein Umstand, der ihn im Nachhinein selbst überraschte, wie er erzählt, denn er habe sich nicht wiedererkannt in diesen Szenen: "Ich hab mir zu viel Druck gemacht."

Beziehung zwischen Melissa und Ioannis wäre "toxisch" geworden

Das hat auch Melissa gemerkt: "Ich hab' mich einfach unwohl gefühlt in deiner Nähe", berichtet die Bachelorette über das Dreamdate. Dabei hatte es mit Ioannis eigentlich ganz gut begonnen. "Bis zu einem gewissen Punkt fand ich das anziehend", erzählt Melissa über Ioannis' direkte und fordernde Art, aber nach und nach sei ihr klargeworden, dass das mit einer dauerhaften Beziehung nicht gutgegangen wäre: "Es wär' für mich auf Dauer ein bisschen toxisch einfach."

Mit Melissa hat es also nicht geklappt und auch bei den Herren hat Ioannis' Verhalten nicht unbedingt dazu geführt, dass er sich in ein Poesie-Album nach dem anderen eintragen musste: "Irgendwann nervt das so arg, dass die Leute sich über dich unterhalten", erzählt beispielsweise Rouven darüber, dass Ioannis immer das letzte Wort haben musste.

Lediglich Daniel Mladjovic springt Ioannis zur Seite. Man könne sein Verhalten so oder so bewerten, aber: "Er wurde in seinem Verhalten von Melissa auch bestätigt. Er hat das erste Date bekommen, er hat den ersten Kuss bekommen. Natürlich ist sein Verhalten auch dramatischer geworden, aber als er sich dann von der Gruppe abgekapselt hatte und raus gesetzt hatte, ist sie ja hingegangen. Da hat er ja dann seine Bestätigung bekommen, (…) dass er alles richtig macht."

Melissa und Leander sind noch ein Paar

Man ist sich also auch in der Nachbereitung nicht ganz einig, was die Beurteilung von Ioannis anbelangt und auch RTL konnte den jungen Mann nicht durchgängig glaubwürdig zum "Bad Boy" zusammenschneiden. Am Ende bleibt nur das Bild eines "Bad Boy light", der hier und dort nicht so recht dosieren konnte. Da gab es schon ganz andere Kandidaten.

Apropos andere Kandidaten: Einer fehlte natürlich noch in der Runde und so ruft Frauke zum Schluss noch Gewinner Leander in die Arena. Dort gibt's die obligatorischen Rückschaubilder durch seine Reise zur letzten Rose und er darf noch ein bisschen erzählen, zum Beispiel dass er sich mit seinem Freund, Melissas Ex, über die Situation "in respektvollem Umgang" ausgesprochen habe.

Für Frauke Ludowig nur das Vorgeplänkel und so steuert sie zielgerichtet zur "Frage aller Fragen": "Seid ihr ein Paar?" "Ja", antwortet Melissa denkbar knapp, Leander ist da schon redseliger: "Ja, sind wir."

Danach holt Ludowig noch den Segen der Verschmähten ein und macht dann den Deckel auf das große Wiedersehen. Irgendwann ist auch gut, und man würde sowieso eine Rose darauf wetten, dass man Melissa und Leander nicht das letzte Mal im Fernsehen gesehen hat.

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