Skandal-Video, Erklärung, Rausschmiss: Seit Montag geht es Schlag auf Schlag für Xavier Naidoo. Sein Clip, in dem er fragwürdige Zeilen zu Migranten zum Besten gibt, sorgt für Furore. Trotz Stellungnahme auf Instagram flog er kurzerhand aus der DSDS-Jury. Auch die Promis haben eine klare Meinung.
Sänger
Xavier Naidoo und das Video: Was war passiert?
Am Montag (10. März) war ein 45 Sekunden langer Clip im Internet aufgetaucht. Darin ist Naidoo zu sehen, wie er offenbar in eine Webcam einige Zeilen eines bislang unveröffentlichten Liedes singt. Wörtlich heißt es in dem Video:
"Weit und breit ist hier kein Mann, der dieses Land noch retten kann. Hauptsache es ist politisch korrekt, auch wenn ihr daran verreckt. Was, wenn fast jeden Tag ein Mord geschehe, bei dem der Gast dem Gastgeber ein Leben stehle", fabuliert Naidoo. Keiner dürfe seine Leute quälen. "Lass es uns beenden, und zwar nun. Ihr seid verloren", beendet der Sänger seinen Beitrag.
Nachdem das Video für mächtig Furore in der Internetgemeinde gesorgt hatte, meldete sich Naidoo am Mittwoch persönlich zu Wort. In einem Statement, das er bei Instagram veröffentlicht hat, heißt es, er würde die Vorwürfe "ganz entschieden" zurückweisen.
"Ich setze mich seit Jahren aus tiefster Überzeugung gegen Ausgrenzung und Rassenhass ein. Liebe und Respekt sind der einzige Weg für ein gesellschaftliches Miteinander", so die Botschaft des Sängers.
"Söhne Mannheims": "Man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein"
Die "Söhne Mannheims" haben sich auf Facebook von Xavier Naidoo distanziert. Die Band, die 1995 gegründet wurde und deren bekanntestes Mitglied Naidoo ist, schreibt:
"Ihr Lieben, wir sind nicht verloren. Ihr seid nicht verloren. Wir sind viele! Xavier und wir gehen seit einiger Zeit getrennte Wege und als Musikerkollektiv stehen wir klar und konkret gegen Hass, Gewalt und Rassismus! Bestimmt ist es wichtig, in der heutigen Zeit Dinge anzusprechen, gerne auch kontrovers, aber man muss sich der Macht des Wortes bewusst sein. ‘Power of the Sound’ Eure Söhne Mannheims."
Smudo verurteilt "den rechten Freestyle vom 'Kollegen'"
Auch
Noch bevor Naidoo Stellung via Instagram bezogen hatte, sagte Smudo der "Bild"-Zeitung: "Ich wünsche mir, dass er dazu klar Stellung bezieht und sich entschuldigt. Solange er sich nicht klar und nachvollziehbar davon distanziert, ist er meiner Meinung nach weder als öffentlicher Künstler noch als Unterhalter bei RTL tragbar."
RTL gab noch am Mittwochabend bekannt, dass der Künstler mit sofortiger Wirkung aus der Jury von "Deutschland sucht den Superstar" ausgeschlossen werde. Am Samstag (14. März) wird er daher nicht an der ersten Liveshow teilnehmen. Der Platz des Sängers bleibt vorerst auch frei, erklärt der Sender: "Wir werden mit den drei verbliebenen Juroren in die Liveshows gehen." Dieter Bohlen, Pietro Lombardi und Oana Nechiti sitzen dann am Jury-Tisch.
In einem Statement von Jörg Graf, dem Geschäftsführer von RTL, heißt es zudem: "RTL steht für Vielfalt im Programm. Wir sind Verfechter der Meinungsfreiheit. Dazu gehört aber auch, dass wir jede Form von Rassismus und Extremismus entschieden ablehnen.
Til Schweiger wirft Fragen auf
Das lange Statement von Naidoo kommentierte Schauspieler Til Schweiger mit "100 %" und einem dunkelhäutigen Bizeps-Emoji. Was genau er damit meint, bleibt unklar. Schauspieler Tom Beck postete dazu: "One love!" und ein rotes Herz. Drei schwarze Herzen gab es von Dominic Harrison, Ehemann der Reality-Show-Teilnehmerin Sarah Harrison (früher Sarah Nowak). Xavier Naidoo hatte auf der Hochzeit des Paares ein Ständchen gesungen. (kms)
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