Gegen das Vergessen: Regisseur Steven Spielberg hat bei einer Veranstaltung eindringlich vor dem Aufkeimen von Antisemitismus und Diskriminierung in unserer Gesellschaft gewarnt.
Regisseur
Steven Spielberg über Antisemitismus und Gaza
"Ich bin zunehmend beunruhigt, dass wir dazu verurteilt sein könnten, die Geschichte zu wiederholen und noch einmal für das Recht, jüdisch zu sein, kämpfen zu müssen", warnte der dreimalige Oscarpreisträger und fügte hinzu: "Wir können gegen die abscheulichen Taten der Terroristen vom 7. Oktober wüten und gleichzeitig das Töten unschuldiger Frauen und Kinder in Gaza verurteilen."
Das mache Menschen zu einer "einzigartigen Kraft für das Gute in der Welt". Die Arbeit seiner Shoah Foundation bezeichnete er als "heute noch notwendiger als im Jahr 1994": "Sie ist von entscheidender Bedeutung nach dem schrecklichen Massaker vom 7. Oktober. Sie ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, politische Gewalt zu stoppen, die durch Fehlinformationen, Verschwörungstheorien und Unwissenheit verursacht wird. Sie ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, den Anstieg von Antisemitismus und Hass jeglicher Art zu stoppen. Denn dies ist entscheidend für die Gesundheit unserer Demokratie und die Zukunft der Demokratie in der gesamten zivilisierten Welt."
Steven Spielberg hatte die Shoah Foundation 1994 nach den Dreharbeiten zu seinem Film "Schindlers Liste" ins Leben gerufen. Die Organisation hielt die Schilderungen von mehr als 50.000 Holocaust-Überlebenden weltweit in stundenlangen Video-Interviews fest, um diese für die Nachwelt festzuhalten. Einige der Überlebenden aus den Videos waren auch bei der Ehrung am Montag im Publikum.
Steven Spielberg: "Ein altes Spielbuch"
"Der Vormarsch extremistischer Ansichten hat ein gefährliches Umfeld geschaffen", führte Steven Spielberg in seiner Rede aus. "Und radikale Intoleranz führt dazu, dass eine Gesellschaft Vielfalt nicht mehr feiert, sondern sich stattdessen verschwört, diejenigen, die anders sind, bis zu dem Punkt zu dämonisieren, an dem sie 'die Anderen' erschaffen."
Weiter sagte er: "Wir sehen jeden Tag, wie die Maschinerie des Extremismus auf den College-Campus betrieben wird, wo inzwischen 50 Prozent der jüdischen Studenten sagen, dass sie Diskriminierung erfahren haben, weil sie jüdisch sind." Aber auch Diskriminierung von Moslems, Arabern und Sikhs dürfte man nicht außer Acht lassen. "Die Erschaffung der 'Anderen' und die Dehumanisierung einer jeden Gruppe aufgrund ihrer Eigenschaften sind die Grundlagen des Faschismus. Es ist ein altes Spielbuch, aber es wurde entstaubt und wird heute weit verbreitet." (ncz/spot) © spot on news
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