• Senta Berger hatte im Laufe ihrer Karriere einige #MeToo-Momente.
  • Nun sprach die Schauspielerin in einem Interview über Missbrauchserfahrungen am Set.
  • Auch Hollywoodgrößen kamen ihr ungefragt näher.

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Schauspielerin Senta Berger hat während ihrer Karriere immer wieder #MeToo-Momente am Set erlebt, wie sie in einem Interview mit der "Zeit" erzählte. Demnach soll der Schauspieler O. W. Fischer (1915-2004) bei den Dreharbeiten zu "Es muss nicht immer Kaviar sein" (1961) versucht haben, sie zu vergewaltigen. "Danach hätte ich eigentlich sagen müssen: Ich kann morgen nicht mit Ihnen drehen und diesen Film nicht mit Ihnen machen. Aber O. W. Fischer hat gewusst, dass ich das nicht sagen würde", sagte Berger.

Stattdessen hätte sie kein privates Wort mehr mit ihm gewechselt. Am Ende der Dreharbeiten habe sich Fischer mit dem Faust-Zitat "Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan" entschuldigt. Es ist nicht das erste Mal, dass sie O. W. Fischer öffentlich anklagt: Schon 2006 hatte die Schauspielerin in ihrem Buch "Ich weiß ja, dass ich fliegen kann" von diesem und weiteren Übergriffen berichtet.

Senta Berger: Kirk Douglas versuchte sie zu küssen

Im Gespräch mit der "Zeit" erzählt Berger zudem, dass auch der Hollywood-Star Kirk Douglas (1916-2020) einmal versucht hatte, ihr näherzukommen. Douglas, mit dem sie für den Film "Der Schatten des Giganten" (1966) vor der Kamera stand, soll versucht haben, sie gegen ihren Willen zu küssen.

Nachdem sie ihren Kopf weggedreht hatte, versuchte sich der Schauspieler mit russisch-jüdischen Wurzeln demnach mit dem Satz zu rechtfertigen: "Deine Leute haben meine Leute getötet." Berger: "Das fand ich eine unglaubliche Zusammenführung."

Senta Berger wurde von einem Produzenten im Bademantel empfangen

Der Fall des gefallenen Filmmoguls und mittlerweile verurteilten Sexualstraftäters Harvey Weinstein habe sie nicht wirklich erstaunt, sagte Berger. Auch mit dem US-amerikanischen Produzenten Darryl Zanuck (1902-1979), den Berger als "Harvey-Weinstein-Figur" bezeichnet, erlebte sie einst in New York einen ähnlichen Vorfall: Zanuck hat sie demnach auf sein Hotelzimmer eingeladen und dann im Bademantel verfolgt. Kolleginnen hätten ihr gesagt, dies sei ein "gängiges" Verhalten.

Mittlerweile würden sich die Machtverhältnisse verändern, sagte die 79-Jährige: "Aber meiner Ansicht nach wird zu viel über die Sprache und Gendersternchen diskutiert und zu wenig über die realen Verhältnisse. Und zu viel über Schauspielerinnen und zu wenig über Putzfrauen oder Busfahrerinnen."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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