Mirjam Weichselbraun und der Opernball: Das passt zusammen. Auch 2017 moderiert die Tirolerin den Höhepunkt der Ballsaison. Mit uns hat die 35-Jährige über Pannen, Nervosität und ihren liebsten Stargast gesprochen.

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Zum siebten Mal moderieren Sie heuer im ORF live den Wiener Opernball. Verraten Sie uns ein Geheimnis: Was wissen Sie über das Society Event, das den Zuschauern zuhause komplett verborgen bleibt?

Mirjam Weichselbraun: Ich glaube, dass es sich manchmal nicht vermittelt, wieviel am Opernball wirklich los ist. Ohne Logenkarte zum Beispiel ist es gar nicht so einfach, die Eröffnung hautnah mitzuerleben.

Der Ball ist beliebt, und das merkt man an jeder Ecke. Das kann man sich kaum vorstellen – zumindest konnte ich das nicht, bevor ich das erste mal live vor Ort war.

Der Opernball ist eine riesige Aufgabe, Millionen von Zuschauern verfolgen den Abend live mit. Wie bereiten Sie sich vor?

Ich gehe durch die Gästeliste, lese Biographien, bereite Interviews vor. Ich lese den Sendungsablauf sehr genau, um zu wissen, was wann genau ansteht.

Und dann gibt's natürlich die Proben vor Ort. Für mich ist bei jeder Sendung eine gründliche und gewissenhafte Vorbereitung das Wichtigste.


Sind Sie vorher aufgeregt?

Es ist eine ganz besondere Live-Show, bei der sich nicht jeder Moment genau planen lässt. Das ist immer spannend und aufregend.

Als Zuschauer hat man das Gefühl, dass auf dem roten Teppich alle Stars gleichzeitig ankommen. Wie wird das im Hintergrund organisiert, dass Sie auch wirklich die Wichtigsten vor die Kamera bekommen?

Es ist auch oft so. Meistens sehen unsere Producerin Andrea Heinrich und Regisseurin Heide Haschek auf dem Schirm mehr als wir, wenn wir dort stehen. Wenn jemand gesichtet wird, machen sich unsere Redakteurinnen sofort auf den Weg und versuchen, die Gäste zu uns zu holen.

Aber genau planen kann man das nicht. Gerade am roten Teppich muss man spontan bleiben - davon lebt diese Show auch.

Gab es mal eine Panne, die Sie nicht vergessen können?

Na ja, manchmal technische Sachen, dass mein In-Ear-Kopfhörer nicht einwandfrei funktioniert. Das heißt, dass man Gäste - und das, was sie sagen - manchmal nicht hören kann.

Sie haben dort vor laufender Kamera schon große Stars interviewt. Bei wem waren Sie besonders aufgeregt – oder wer hat Sie besonders beeindruckt?

Zwar nicht beim Opernball, aber bei einer anderen Sendung habe ich Michael Gorbatschow interviewt. Dieser Mann hat Geschichte geschrieben, da war ich schon ziemlich angespannt.

Ansonsten bin ich meistens nervöser, wenn ich Künstler treffe, die ich persönlich gut finde, weil man automatisch eine Erwartungshaltung aufbaut und hofft, dass sie auch erfüllt wird.


Es kam ja auch schon vor, dass der ORF Richard Lugner trotz Stargast dezent ausgespart hat als Interviewpartner. Aber Hand aufs Herz: Er gehört doch zum Opernball dazu? Was halten Sie von ihm?

Richard Lugner gehört für mich zum Opernball, und er sorgt mit seinen Künstlern für Gesprächsstoff. Auch das ist für eine Berichterstattung rund um den Opernball wichtig und unterhaltsam.

Abgesehen davon verstehe ich auch wirklich nicht, warum man sich über Richard Lugner aufregen sollte.

Welcher Moment ist für Sie besonders stressig?

Ein wenig stressig empfinde ich immer den roten Teppich, weil das einfach immer extremes Chaos ist, und auch sein soll.

Was ist der schönste Teil für Sie?

Besonders schön ist es, wenn es spannende Begegnungen mit Menschen gab.

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Vergangenes Jahr war die FPÖ nach Ihrem Seitenhieb auf FPÖ-Politikerin Ursula Stenzel empört. Hatten Sie sich den eigentlich vorher überlegt oder kam das spontan?

(Anm.: Einen Einspieler mit Opernball-Aufnahmen aus den 1980er-Jahren, in dem die damalige ORF-Moderatorin den Sänger Harald Serafin interviewt hatte, kommentierte Weichselbraun mit einer Spitze gegen die Ex-Kollegin: "Ich frage mich, was aus der Interviewerin geworden ist. Wahrscheinlich nicht viel.")

Die Empörung verstehe ich nach wie vor nicht. Als ob man keine größeren Probleme hätte, über die man nachdenken kann.

Löst so was in Ihnen aus, sich künftig mehr auf die Zunge zu beißen, oder bleiben Sie sich treu?

Im Gegenteil: Wenn man älter wird, beißt man sich auch weniger auf die Zunge, glaube ich. Das heißt nicht, dass ich zu allem ungefragt meinen Senf abgebe, weil es sich in meinen Shows ja auch nicht um mich dreht.

Aber Unterhaltung ist im besten Fall auch Haltung. Und ich habe eine Meinung, zu der ich stehe.

Haben Sie je mit sich gerungen, ob Sie sich das noch "antun" sollen oder gehört der Opernball fix zum Jahresreigen dazu?

Der Opernball ist - jedes Jahr wieder - ein besonderes Ereignis.

Wie lange planen Sie, das noch zu machen?

Solange man mich will und gerne beim Opernball sieht, mache ich diese Show auch gern.

Was ist Ihre persönliche, schönste Opernball-Anekdote?

Ich mochte immer die Begegnungen mit unserem "ehemaligen" Bundespräsidenten Heinz Fischer und seiner Frau. Ich habe von ihm einmal einen Glücksbringer für meine Reisen geschenkt bekommen, das hat mich sehr gefreut.

Dürfen wir schon erfahren, in was für einer Ballrobe wir Sie dieses Jahr zu sehen bekommen?

Jürgen Christian Hoerl übernimmt das auch in diesem Jahr wieder.

Mirjam Weichselbraun (35) ist Moderatorin, Schauspielerin und Synchronsprecherin. Für ihre Arbeit wurde sie mit vier Romys belohnt. 2015 wurde die gebürtige Innsbruckerin als Tirolerin des Jahres ausgezeichnet. Weichselbraun lebt mit ihrem Lebensgefährten Ben Mawson in London. Ende September 2013 kam die gemeinsame Tochter zur Welt.


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