Die ehemalige VIVA-Moderatorin Milka Loff Fernandes hat in ihrem Leben schon oft mit Rassismus zu kämpfen gehabt. In einem Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen.

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Milka Loff Fernandes sieht sich schon seit ihrer Kindheit Rassismus ausgesetzt. "Ich habe in meinem Leben mehrere gewaltsame, rassistische Übergriffe erlebt", sagt sie im Interview mit der "Bild"-Zeitung.

Die ehemalige VIVA-Moderatorin erzählt von einem Erlebnis im Alter von acht Jahren. Damals antwortete sie "einem Mann an der Bushalte auf die Aussage, ich solle doch zurückgehen, wo ich wohne, mit einem Fingerzeig auf das Hochhaus, in dem ich aufgewachsen bin". Daraufhin habe sie "eine schallende Ohrfeige" geerntet.

Keine der anderen anwesenden Personen habe eingegriffen. "Ich saß allein und heulend in einem Bus - mit demselben Mann, der immer noch über 'Neger' vor sich herschimpfte, und versuchte zu verstehen, was ich falsch gemacht hatte", sagt die Moderatorin.

Milka Loff Fernandes: "Programmchef sagte, ich sei zu schwarz fürs deutsche Fernsehen"

Seither habe sich laut der 40-Jährigen aber nicht viel geändert. "Auch wenn ich heute im Vergleich zu 1988 sehr viel mehr 'Farbe' auf deutschen Straßen sehe, sehe ich sie immer noch nicht angemessen repräsentiert im deutschen Fernsehen", kritisiert Milka Loff Fernandes.

"Was eigentlich kein Wunder ist, wenn ich bedenke, wie vor einigen Jahren ein Programmchef über mich sagte, ich sei zu schwarz fürs deutsche Fernsehen - in meinem Beisein", so die ehemalige VIVA-Moderatorin. In einem Interview, das sie unlängst zum Thema "Black Lives Matter" gegeben habe, sei sie ebenfalls mit Rassismus konfrontiert worden.

"Seitdem ich denken kann, musste ich mich für meine Existenz rechtfertigen"

"Nach zehn Minuten Talk fragte mich der Moderator dann aber doch allen Ernstes, ob Milka mein echter Name sei. Das klingt so trivial. Ist aber dennoch so bezeichnend dafür, dass Rassismus etwas ist, was sehr subtil wirkt."

"Seitdem ich denken kann, musste ich mich für meine Existenz rechtfertigen", führt die Moderatorin weiter aus. Schon in den 1980er Jahren hätten sie und ihre Familie "in keine der existierenden Schubladen gepasst".

"Das tun wir bis heute nicht", so Milka Loff Fernandes. "Weder meinen Namen noch meinen Geburtsort habe ich mir selbst ausgesucht."  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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