Komiker Luke Mockridge sorgte im "ZDF-Fernsehgarten" am Sonntag für einen Eklat: Sein peinlicher Auftritt war für viele Zuschauer nicht gerade zum Lachen. Die Affen- und Pupsgeräusche sowie dummen Witze wurden von Moderatorin Andrea Kiewel schließlich abgebrochen. War das alles eine geplante Inszenierung?
Ein Auftritt zum Fremdschämen: Komiker
Kritik von Andrea Kiewel
"Das, was Luke Mockridge hier gerade abgeliefert hat, übertrifft all meine Vorstellungen an Unkollegialität, die ich jemals erlebt habe", sagte sie später in der ZDF-Sendung. "Diese Sendung, lieber Kollege Mockridge, gibt es seit 33 Jahren und zwar sehr erfolgreich."
"Dass es dann ein junger Künstler wagt, auf meiner Bühne vor meinem Publikum wie ein Affe rumzuspringen, aus welchen Gründen auch immer, halte ich für das mieseste Verhalten, was es unter Künstlern und Kollegen geben kann", kritisierte
Konsequenzen für Mockridge seien nicht geplant, teilte ein ZDF-Sprecher am Montag auf Anfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) mit. Auch sein Auftritt soll keine Konsequenzen - etwa strengere Kontrollen für die geplanten Auftritte von Künstlern - haben.
Dazu, ob mit ihm für den Auftritt eine Gage vereinbart war und ob es dabei bleibe, machte der Sprecher keine Angaben. Das ZDF hat bisher keinen Kontakt zu Mockridge aufgenommen, er habe sich seinerseits auch nicht beim Sender gemeldet, hieß es weiter.
Auftritt ohne Proben
Doch was lief wirklich hinter den Kulissen ab? "Wir haben den Kollegen vor Wochen eingeladen. Er kam heute früh nicht zu den Proben, weil er angeblich verschlafen hat. Ich denke mir, er wollte gar nicht, dass wir wissen, was er hier vorhat", sagte die Moderatorin.
Ein Künstler-Manager soll gegenüber der "Bild"-Zeitung verraten haben: "Luke hat sich hinter den Kulissen und vorm Auftritt schon so verdächtig benommen. Er war ständig mit dem Telefon am Rumhantieren, lachte sich ein paar Mal halb tot. Es war klar, dass da irgendwas im Busch war."
Er habe außerdem mehrere Male etwas mit seinem Team besprechen müssen. Dieses achtete "penibel darauf, dass alles durchdokumentiert wird. Das war eine geplante Verarsche für alle und jetzt profitiert er halt davon. That's Showbusiness."
Eigenes Kamerateam vor Ort
Als Mockridge im "Fernsehgarten" mit seiner Hand unter der Achsel Furzgeräusche machte, sagte er: "Ich muss das leider solange machen, bis ihr lacht." Außerdem schaute er immer wieder auf seine Handinnenfläche. Standen dort etwa Notizen für seine peinlichen Gags?
Eigentlich waren die schlechten Witze für Mockridge untypisch. Sein Vater Bill sagte der "Bild"-Zeitung: "Luki ist gerne doppelbödig unterwegs. Ich glaube nicht, dass er das böse gemeint hat. Sonst ist er zu älteren Menschen immer freundlich."
Außerdem will "Bild" in Erfahrung gebracht haben, dass der 30-Jährige mit seinem eigenen Kamerateam vor Ort gewesen sein soll. Diese sei für seine neue Show "The Greatnightshow", die im September bei Sat.1 startet, angemeldet gewesen.
Eine Stellungnahme von Luke Mockridge selbst gibt es bisher nicht. (tae/dpa)
Lesen Sie hier, ob das ZDF eingeweiht war: War das ZDF in Auftritt von Luke Mockridge eingeweiht? © 1&1 Mail & Media/spot on news
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.