"Ich lasse mich nicht von irgendeinem Typen als Nazi bezeichnen" - Jan Delays Interview, in dem er mit Heino nicht gerade freundlich umgeht, hat hohe Wellen geschlagen. Während der Schlagersänger Delay verklagen will, hat sich der nun öffentlich entschuldigt - zumindest indirekt.
Jan Delay hat sich indirekt für seine Nazi-Attacke auf
"Ich lasse mich nicht von irgendeinem Typen als Nazi bezeichnen", sagte Heino. Außerdem sei er 1938 geboren und könne daher gar kein Nazi sein. "Im Grunde empfinde ich das als Beleidigung, als unverschämt." Eine etwaige Entschuldigung von Jan Delay nähme er an - "ansonsten werden das meine Anwälte schon richten".
"Kann dazu nichts sagen"
Vom Moderator gefragt, ob er sich entschuldigen wolle, sagte Jan Delay: "Das Ding ist einfach, ich kann vielleicht persönlich mit ihm reden, aber ich kann dazu nichts sagen."
Er sei an einem Promo-Tag in Österreich gewesen, habe 20 Interviews am Tag gegeben. "Da bin ich da wohl verbal etwas über das Ziel hinaus geschossen. Das hat die 'Bild'-Zeitung genommen und eine große Geschichte daraus gestrickt. Und jetzt ist es ein laufendes Verfahren." Delay sagte, er halte sich an den Rat von Bekannten und äußere sich nicht weiter zu dem Vorfall. "Natürlich" bereue er, das Wort "Nazi" benutzt zu haben. "Das hätte mir einiges erspart."
Heino hatte den Song "Liebes Lied" von Jan Delays erster Band Absolute Beginner für sein Album "Mit freundlichen Grüßen" nachgesungen - ganz schrecklich, wie Delay fand. In einem Interview mit der Tageszeitung "Die Presse" sprach Delay über das Album. "Das war wirklich schlimm. Wir haben extra nichts gesagt, weil wir ihm kein Forum geben wollten. Alle sagten plötzlich: Ist doch lustig, ist doch Heino. Nee, das ist ein Nazi. Das vergessen die meisten Leute, wenn die Leute über Heino reden. Der Typ hat in Südafrika während der Apartheid im Sun City gesungen."
Heino wehrte sich gegen die Vorwürfe. Sein Anwalt Ulrich Poser sagte, man habe gegen Jan Delay Strafanzeige wegen des Verdachtes der Beleidigung, übler Nachrede und Verleumdung gestellt. "Außerdem fordern wir die Abgabe einer Unterlassungserklärung sowie eine Geldentschädigung, die Heino spenden wird."
Wie die "Bild"-Zeitung meldet, hat Heinos Plattenfirma ausgerechnet, wie viel Jan Delay durch Heinos Cover an Tantiemen verdient hat: Bisher sollen es rund 10.000 Euro sein. Der "Bild" sagte Heino: "Das Geld soll Jan Delay jetzt mal schön spenden, am besten an einen Verein für die Opfer des Nazi-Regimes."
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