• "Stern"-Sänger Nik P. spricht im Exklusiv-Interview über seine spontane Malediven-Hochzeit Anfang des Jahres, seinen 60. Geburtstag und seine Hoffnung auf Frieden in diesen schweren Zeiten.
  • Der Stimmungssänger outet sich zudem als Romantiker und verrät Details zu seiner "Candlelight Blanche unplugged"-Konzerte an Weihnachten.
Ein Interview

Nik P. ("Ein Stern") war bereits dreimal verheiratet. Auch wenn seine vorherigen Beziehungen in die Brüche gingen, hat er sich inzwischen wieder getraut.

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Im Interview mit unserer Redaktion gewährt der Österreicher Einblicke in seine spontane Hochzeit auf den Malediven und erklärt, warum Karin und er ihre Abmachung, nie wieder heiraten zu wollen, revidiert haben. Der Stimmungssänger outet sich zudem als Romantiker und verrät Details zu seiner "Candlelight Blanche unplugged"-Konzerte an Weihnachten.

Nik P., Ihre Frau Karin und Sie haben sich Anfang des Jahres spontan im Malediven-Urlaub das Jawort gegeben. Erst wollten Sie nie wieder heiraten und dann ging plötzlich alles ganz schnell. Wieso diese Kehrtwende?

Nik P.: Eigentlich spürte ich schon das gesamte vergangene Jahr, dass unsere Abmachung, nie mehr heiraten zu wollen, nicht halten wird. Ich hatte den Eindruck, dass meine Frau diesen Wunsch in sich trägt und sie auf einen Antrag wartet – und mir ging es nicht anders. Mir wurde klar, dass Karin die Frau ist, mit der ich den Rest meines Lebens verbringen möchte.

Haben Sie sich wirklich nur auf Ihr Gefühl verlassen? So etwas kann auch mal nach hinten losgehen.

Nicht ganz (lacht). Ich habe im Herbst ein wenig vorgefühlt und sie gefragt, wie sie heute darüber denkt. Das musste ich tun, schließlich hatten wir uns bei unserem Kennenlernen vor viereinhalb Jahren geschworen, dass Heiraten für uns kein Thema mehr ist. Sie war zweimal verheiratet, ich sogar dreimal.

Nik P.: "Romantischer und kitschiger ging es wirklich nicht"

Offensichtlich hat auch sie ihre Meinung geändert, denn auf den Malediven wurde der Plan in die Tat umgesetzt. Wie lief der Antrag ab?

Als uns ein befreundetes Pärchen auf einen gemeinsamen Malediven-Urlaub ansprach, witterte ich meine Chance. Denn eines stand immer fest: Sollten wir doch eines Tages heiraten, dann im ganz kleinen Kreis. Zwei Trauzeugen. Das war's! Tatsächlich hatte das Hotel zu unserer Reisezeit noch einen Termin frei, um die Zeremonie durchzuführen.

Wie gut waren Sie vorbereitet? Ein paar Accessoires werden für eine Hochzeit schon benötigt.

Daher habe ich noch vor Reiseantritt die Ringe gekauft und mich vergewissert, dass Karin ein weißes Strandkleid eingepackt hat. Es lag im Koffer, also war alles gut. Am 2. Januar habe ich mich dann beim Abendessen am Strand vor ihr hingekniet und ihr den Antrag gemacht – und das bei Mondschein. Also romantischer und kitschiger ging es wirklich nicht.

Sind Sie grundsätzlich ein romantischer Typ?

Ja, ich gebe es zu: Ich bin ein Romantiker, liebe Kerzenschein und schöne Blumen im Garten. Auch Karin hat dafür ein Faible, wir ergänzen uns da wirklich gut. Wir sind ein sehr romantisches Paar.

Der Antrag war erst der Anfang, denn der Plan sah vor, direkt auf den Malediven zu heiraten. Wie groß war die Überraschung Ihrer zu diesem Zeitpunkt noch zukünftigen Ehefrau?

Die war riesig – und zwar nicht nur bei ihr. Auch unsere Freunde wussten nicht, wann die Hochzeit vonstattengehen sollte und dass sie als Trauzeugen vorgesehen waren. Nur das Ressort und ich kannten den Plan. Am nächsten Tag wurde dann tatsächlich geheiratet, es war wunderschön.

"Haben während dieser Pandemie noch enger zueinandergefunden"

Viele Beziehungen gingen in der Corona-Zeit in die Brüche. Sind Ihre Frau und Sie das Gegenbeispiel?

Ich kann das nur bestätigen. Wir haben während dieser Pandemie noch enger zueinandergefunden. Diese Erkenntnis trug letztlich auch zur Hochzeit bei. Wir waren beide infiziert und aufgrund des Stillstandes in der Musikbranche sozusagen aneinander gekettet. Gestritten haben wir uns aber nie, sondern uns tagtäglich gegenseitig Mut gemacht. Das ist der einzige positive Effekt, den ich der Corona-Zeit entnehmen kann.

Dennoch: Wie schwer fällt es, nach mehreren Scheidungen das Eheversprechen "Bis dass der Tod uns scheidet" auszusprechen?

Trotz meiner drei vorherigen Ehen habe ich den Glauben an diese Verbundenheit zweier Menschen nie gänzlich verloren. Vielleicht war er getrübt, aber Karin hat diesen Glauben wieder gestärkt. Am Ende gehören immer zwei Personen dazu – sowohl für eine in die Brüche gehende als auch für eine funktionierende Beziehung. Es tut einfach gut, sagen zu können: Das ist meine Frau!

"Mit einer Hochzeit gibt man auch dem Partner eine gewisse Sicherheit"

Sie werden am 6. April 60 Jahre alt. Hat diese Zahl bei Ihren Überlegungen, noch einmal zu heiraten, eine Rolle gespielt?

Ja, natürlich. Ich werde 60, meine Frau ist elf Jahre jünger als ich. Mir schwebte schon dieser Gedanke im Hinterkopf herum: Was wird sein, wenn mir etwas passiert? Es kann so schnell gehen, dass man auf einmal nicht mehr da oder von heute auf morgen schwer gehandicapt ist. Mit einer Hochzeit gibt man auch dem Partner eine gewisse Sicherheit.

Mit Ihren bald 60 Jahren haben Sie noch vieles vor – unter anderem Ihre Weihnachtstour 2022, die unter dem Motto "Candlelight Blanche unplugged" stattfinden wird (Tickets gibt's hier!). Kommt auch da wieder der Romantiker in Ihnen durch?

Romantik spielt dabei auch eine Rolle, keine Frage. Es war mir aber schon immer ein Anliegen, meine bekannten Hits wie "Ein Stern" oder "Geboren um dich zu lieben" in ihrer Rohfassung zu präsentieren. Die meisten meiner Songs komponiere ich nur mit Gitarre oder Ukulele, bevor sie in die Produktion gehen. In dieser Reduziertheit – bei sanftem Kerzenlicht und ohne elektronische Hilfsmittel – klingen die Lieder viel intensiver. In einer intimen Atmosphäre, vor maximal 1.000 Zuschauern, möchte ich diesen Beweis passend zur Weihnachtszeit antreten.

Welches ist Ihr größter Wunsch zum 60. Geburtstag?

Frieden! Die Bilder, die tagtäglich aus der Ukraine zu uns kommen, gehen mir sehr nahe. Hinzu kommt diese Machtlosigkeit, dass wir kaum etwas tun können – außer auf die Straße zu gehen und Frieden zu fordern. Natürlich gebe ich Friedenskonzerte, etwa am kommenden Sonntag mit verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern bei einem Open Air in Graz. Ich unterstütze auch das "SOS-Kinderdorf" sowie andere Organisationen und spende zum Beispiel Kleidung. Man kann nicht nur zu Hause sitzen und zuschauen, sondern muss selbst aktiv werden.

Sie haben kürzlich im MDR in der Show von Ross Antony einen Song namens "Frieden" gesungen. Neu ist der Titel allerdings nicht, richtig?

Das stimmt. "Frieden" habe ich bereits vor knapp 20 Jahren veröffentlicht. Aktueller könnte der Song kaum sein. In der Mediathek wurde er inzwischen anderthalb Millionen Mal angeklickt. Natürlich hätte ich gerne darauf verzichten können, doch diese Resonanz zeigt immerhin, wie betroffen die Menschen auch hierzulande sind.

Können Sie den Wunsch vieler Bürgerinnen und Bürger nach härteren Sanktionen oder gar einem Eingreifen der Nato in den Krieg nachvollziehen? Ein Wunsch, der sicherlich auch auf dieser von Ihnen beschriebenen Machtlosigkeit beruht.

Eine schwierige Frage. Ich kann beide Seiten verstehen. Aber: Niemand möchte einen dritten Weltkrieg heraufbeschwören. Deshalb hoffe ich weiterhin auf eine diplomatische Lösung, damit das Morden und Abschlachten endlich ein Ende findet. Es tut schrecklich weh.

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