Die Red Hot Chili Peppers sind eine Band, die sich seit jeher vehement gegen den Einsatz von Playback ausspricht. Beim Auftritt in der Halbzeitshow des Super Bowls kam die Musik der kalifornischen Rocker jedoch vom Band. In einem Statement erklärt Bassist Flea, wie es dazu kommen konnte.
In der Halbzeit des Super Bowls performten die Red Hot Chili Peppers gemeinsam mit
Ein echter Rocker kennt kein Playback
Wer schon einmal ein Konzert der Chili Peppers besucht hat, weiß, dass die vier Kalifornier auf der Bühne keine Kompromisse eingehen. Die Herrschaften machen Musik, weil sie Spaß daran haben. Lieber live als im Studio.
Zum Thema Playback hatte die Band bislang immer einen klaren Standpunkt vertreten. Ende der 1980er Jahre wurde sie sogar aus einer "Top of the Pops"-Sendung geworfen. Die Musiker wollten nicht so tun, als würden sie ihre Instrumente live spielen, während der Song in Wirklichkeit vom Band kam. Bassist Flea spielte daher bei den Proben mit den Füßen, während Gitarrist John Frusciante auf den Schultern von Sänger
Um den Sachverhalt aufzuklären, hat Flea jetzt auf der offiziellen Website der Band ein Statement veröffentlicht. Die Begründung ist so einfach wie plausibel. Obwohl die Show beim Super Bowl immer ein Highlight ist, ist das Finale der US-Football-Liga NFL eben in erster Linie eine Sportveranstaltung. Während der Halbzeit eine reibungslos funktionierende Live-Bühne auf das Spielfeld zu bauen, ist eine große Herausforderung. Je größer die Show, desto schwieriger. Die NFL habe nicht riskieren wollen, dass das Event durch schlechten Sound ruiniert werde, so Flea.
Dazu muss man wissen: Alleine der Aufbau der Bühnentechnik für ein Stadion-Konzert ist extrem aufwändig. Um einen optimalen Klang zu ermöglichen, ist eine Reihe an Tests erforderlich, bei der sich trotzdem kaum alle Fehlerquellen restlos ausschließen lassen.
Nur der Gesang von Anthony Kiedis war live
Die Red Hot Chili Peppers haben deshalb eine Version ihres Songs vorab eingespielt, nur der Gesang von Anthony Kiedis war live. Laut Flea hat sich die Band deshalb auch dagegen entschieden, ihre Instrumente pro forma einzustöpseln, um so die Illusion eines Live-Konzerts zu vermitteln. Man habe die Fans gar nicht erst hinters Licht führen wollen.
Auch die Erklärung, warum die Chili Peppers überhaupt eingewilligt haben, sich auf die Bühne zu stellen und vom Band zu spielen, ist einfach: Die Musiker sind Football-Fans und wollten eben gerne dabei sein. "Als die Idee zum Super-Bowl-Auftritt aufkam, gab es unter uns große Verwirrung, ob wir es tun sollten. Aber wir haben entschieden, dass es ein surreales, einmaliges und verrücktes Erlebnis ist und wir es einfach machen und Spaß haben sollten", schreibt Flea. Das mit dem Playback - Schwamm drüber. Beim nächsten "richtigen" Konzert werde dann wieder zu 100 Prozent live gespielt. Flea-Ehrenwort.
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