Seit fast 40 Jahren gibt es Bad Religion nun schon, und die Band hat es geschafft, stets relevant zu bleiben. Ihr melodischer Punkrock ist ohnehin immer aktuell. Aber auch die politischen und bissigen Texte treffen den Zeitgeist.
Es gibt nur wenig Bands, die einen ähnlich hohen Wiederkennungs-Wert wie Bad Religion besitzen. Und wie die Punkrock-Urgesteine seit fast 40 Jahren ihren unwiderstehlichen Melody-Core mit den großartigen Hooks pflegen, so messerscharf analysiert die Band um das Songwriterduo Greg Graffin und Brett Gurewitz die gesellschaftliche Schieflage – vornehmlich in ihrer Heimat USA.
"Wir haben schon immer für aufklärerische Werte gestanden", erklärte Gitarrist Gurewitz anlässlich des neuen Albums. "Derzeit sind Werte wie Wahrheit, Freiheit, Gleichheit und Toleranz stark gefährdet. Das Album ist unsere Antwort auf die aktuellen Verhältnisse."
"Age Of Unreason" ist bereits das 17. Studioalbum
Auf ihrem mittlerweile 17. Studioalbum "Age Of Unreason" beweisen die Kalifornier, dass sie von ihrer musikalischen und textlichen Relevanz nichts eingebüßt haben.
Der forsche Opener "Chaos From Within" beschreibt das innenpolitische Klima in den Vereinigten Staaten und klagt die Mauerbaupläne von US-Präsident Donald Trump an der Grenze zu Mexiko an. In "End Of History" singt Graffin: "We Want An Open Society" ("Wir wollen eine offene Gesellschaft").
Graffin, der einen Doktortitel der Evolutionsbiologie besitzt, aber auch Geschichte studierte, hat bei seiner Lektüre über die Französische Revolution und den amerikanischen Bürgerkrieg Muster erkannt, die sich nun wiederholen.
Bad Religion orientieren sich an den eigenen Wurzeln
"Das sind Alarm-Signale, über die jedes Schulkind Bescheid wissen sollte", wird der 54-Jährige in den Presseunterlagen zitiert. Es sei allerdings schwer, die Leute dazu zu bringen, sich über solche Dinge zu informieren. Sein Wunsch: "Vielleicht kann unser Album dazu beitragen."
Musikalisch knüpft "Age of Unreason" an seinen hervorragenden Vorgänger "True North" an. Das bedeutet: Bad Religion orientieren sich an ihren Wurzeln, als sie Ende der 80er Jahre mit den Alben "Suffer" und "No Control" die Basis für ihren heutigen Legendenstatus legten. © dpa
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