Kriegsflüchtlinge und Kriegsverbrecher: Im heutigen "Tatort: Kriegssplitter" steht der Tschetschenienkrieg im Mittelpunkt. Genauer gesagt: die beiden Tschetschenienkriege. Aber worum ging es bei den Kriegen? Der Kurzcheck.
Ein kurzer geschichtlicher Abriss, der zum besseren Verständnis des aktuellen Tatorts dient:
Tschetschenien:
Tschetschenien ist eine autonome Republik in Russland. Sie liegt im Nordkaukasus und ist umgeben von den Nachbarrepubliken Dagestan, Inguschetien, Nordossetien und Alanien, der Region Stawropol und von Georgien im Süden. In der Hauptstadt Grosny lebt etwa eine Viertelmillion der knapp 1,3 Millionen Einwohner.
Der erste Tschetschenienkrieg:
Die Geschichte Tschetscheniens war oft von Konflikten gezeichnet, besonders zwischen der tschetschenischen und der russischen Bevölkerung. Als sich die Sowjetunion in der Auflösung befand, erklärte der tschetschenische Regierungschef Dudajew 1991 einseitig die Unabhängigkeit Tschetscheniens von Russland, die Moskau aber nicht anerkannte. 1994 entsandte Russland schließlich Truppen nach Tschetschenien. Nach anfänglichen schnellen Gebietsgewinnen wurde die russische Armee in einen Guerilla-Krieg gezogen. Im August 1996 einigte man sich auf einen Waffenstillstand, der den Abzug der russischen Truppen vorsah. Ein Jahr später wurde ein Friedensabkommen geschlossen, der politische Status Tschetscheniens wurde darin aber noch nicht geklärt.
Der zweite Tschetschenienkrieg:
Nur zwei Jahre später spitzte sich die Lage erneut zu, als tschetschenische Freischärler Dagestan angriffen. Gleichzeitig gab es in Russland Anschläge, für die Putin tschetschenische Terroristen verantwortlich machte. Im Oktober 1999 drang die russische Armee erneut in Tschetschenien ein und eroberte große Gebiete und die Hauptstadt Grosny. Russland hielt Truppen in Tschetschenien stationiert und wurde wieder in einen lang andauernden Guerilla-Krieg verstrickt, mit Gräueltaten und vielen Toten auf beiden Seiten.
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