An welche Filme erinnert der Krimi? Und wird Kommissar Felix Murot am Ende vielleicht erschossen? Diese und andere Fragen wirft der aktuelle "Tatort: Angriff auf Wache 08" auf. Hier gibt es die Antworten.
Im aktuellen "Tatort" gerät Felix Murot alias
1. Wer ist der Radiomoderator?
Der Radiomoderator DJ Ecki ist eine zentrale Figur im "Tatort: Angriff auf Wache 08". Großartig verkörpert Clemens Meyer den schrillen Charakter, der wie ein Erzähler in einer Art Rahmenhandlung in Erscheinung tritt. Doch das ist nicht seine einzige Funktion im Film: Zusammen mit Regisseur Thomas Stuber war er auch für das Drehbuch des ungewöhnlichen Krimis verantwortlich.
Clemens Meyer wurde 1977 in Halle/Saale geboren und ist ein gefeierter deutscher Schriftsteller. Im Jahr 2006 erschien sein Debütroman "Als wir träumten", in dem er das Leben als Jugendlicher im Leipziger Arbeiterviertel beschreibt.
Der Roman wurde von den Kritikern hoch gelobt und war im Erscheinungsjahr auch gleich für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Es folgten weitere erfolgreiche Romane wie "Gewalten. Ein Tagebuch" und "Im Stein", welcher mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
Doch auch für Drehbücher war Clemens Meyer schon verantwortlich: Thomas Stuber inszenierte "In den Gängen" (2018) nach einer Erzählung von ihm, wofür sie beide mit dem Deutschen Drehbuchpreis ausgezeichnet wurden. Die Erfolgsgeschichte des Duos dürfte nun fortgesetzt werden.
2. An welche Filme erinnert der "Tatort"?
In den meisten Fällen mit Felix Murot wird auf einen oder mehrere Filmklassiker Bezug genommen. So diente bei "Murot und das Murmeltier" der Klassiker "Und täglich grüßt das Murmeltier" mit Bill Murray als Vorbild.
Bei "Angriff auf Wache 08" ist es "Assault – Anschlag bei Nacht" aus dem Jahr 1976. Im Film von John Carpenter sind ebenfalls Ordnungshüter in einer Polizeiwache eingeschlossen und versuchen sich gegen Angreifer zu wehren.
Eine weitere Parallele: Die Angriffe der Banden im "Tatort" erinnern stark an den Film "Zombie" (1978) von Horrorfilmlegende Georg A. Romero. Der Streifen handelt von vier Menschen, die sich während einer Zombie-Epidemie in einem Einkaufszentrum verschanzen. Denn auch die Gangmitglieder im Murot-Krimi nähern sich wie Zombies langsam der ehemaligen Polizeiwache mit dem Ziel, ihren Blutdurst zu stillen. Eine weitere Untoten-Parallele bilden jene Szenen, in denen die Angreifer durch die zerschlagenen Fensterscheiben greifen und versuchen, ihre Gegner zu packen - ein Klassiker des Horrorgenres.
Einen weiteren Hinweis auf einen bekannten Hollywoodstreifen bietet Radiomoderator DJ Ecki (Clemens Meyer). Seine Show ist sogar in dem umzingelten Polizeimuseum zu hören. Murot und Co. lauschen den Klängen des DJs - was auch dem Zuschauer eine Verschnaufpause in der ausweglosen Situation gewährt.
Diese Elemente erinnern stark an den Film "Good Morning, Vietnam" (1987) mit Robin Williams als Radiomoderator, der nach Vietnam geschickt wird, um für die US-Army auf Sendung zu gehen. Die wohl bekannteste Sequenz aus dem Film ist das langgezogene "Good Morning", mit welchem er jeden Tag die Sendung startet. Auch das wird am Ende des "Tatorts" aufgegriffen und von DJ Ecki originalgetreu nachgemacht.
3. Gibt es das Polizeimuseum wirklich?
Schauplatz des "Tatorts" ist eine alte, einsame Polizeiwache in der ländlichen Peripherie zwischen Frankfurt und Offenbach. Die Wache wurde in ein Museum umgewandelt und scheinbar ist drumherum rein gar nichts. Schließlich werden tausende von Kugeln verschossen, ohne dass jemand etwas mitbekommt oder gar die Polizei ruft. Doch gibt es das Gebäude wirklich?
Die Dreharbeiten zu "Angriff auf Wache 08" fanden in Frankfurt und auf einem ehemaligen US-Kasernengelände in Friedberg (Hessen) statt, erklärte Produktionsleiter Ulrich Dautel "op-online". Im Fokus stand dabei die ehemalige Fahrzeughalle, die als Polizeiwache verwendet wurde. Demnach gibt es kein Polizeimuseum im Brachland zwischen Frankfurt und Offenbach.
4. Stirbt Murot am Ende vielleicht doch?
Der "Tatort: Angriff auf Wache 08" endet mit einem großen Cliffhanger: Kommissar Felix Murot steht im Fadenkreuz eines Scharfschützen. Wie wird es mit ihm weitergehen?
"Spot on news" hat beim Hessischen Rundfunk nachgefragt: "Kommissar Felix Murot musste schon einiges am Ende einer 'Tatort'-Folge überstehen. Mal war es ein Tumor in seinem Kopf, mal ein inszenierter Selbstmord, um einen Menschen zu retten", fasst der verantwortliche Redakteur Christian Bender zusammen.
Doch er gibt auch Entwarnung: "Was ich mit Sicherheit sagen kann, dass wir in diesem Jahr bereits einen weiteren 'Tatort' mit Ulrich Tukur gedreht haben. Er trägt den Arbeitstitel 'Die Ferien des Monsieur Murot' und wird 2020 im ARD-Programm ausgestrahlt", so Bender. Somit ist "Angriff auf Wache 08" nicht sein letzter Auftritt und die Fans können sich auf einen neuen Wiesbaden-Krimi mit Felix Murot freuen. (amw) © 1&1 Mail & Media/spot on news
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