Netflix, Amazon, Apple TV+, Disney+ und Co.: Das sind die Streaming-Highlights der kommenden Woche – mit Iris Berben als gleichermaßen visionäre wie durchtriebene Unternehmerin bei Netflix und einer hochkarätig besetzten Agentenserie bei Paramount+.
Für viele Film- und Serienfans sind Netflix, Amazon Prime Video, Apple TV+, WOW und Co. längst das bessere Kino. Mit hochkarätig besetzten Film-Highlights und spannenden Serien machen die Streamingdienste ihrem Ruf regelmäßig alle Ehre. Welche Produktionen in der kommenden Woche eine Sichtung im Heimkino wert sind, verrät die Übersicht.
Netflix beschäftigt sich im deutschen Film-Original "Paradise" mit moralischen Fragen über den Wert des Lebens. Paramount+ setzt dagegen in "Special Ops: Lioness" auf geballte Action- und Starpower.
"Paradise", Netflix
Eine minimalinvasive Behandlung als Gegenleistung reicht im Netflix-Film "Paradise" aus, schon sind alle finanziellen Sorgen Schnee von gestern. Doch die Sache hat natürlich einen Haken: Um sich den Geldbeutel vollzumachen, erwartet das Biotechnologie-Unternehmen AEON eine Gegenleistung – Lebenszeit.
Vertrieben wird das von der visionären Firmenchefin Sophie Theissen (
Der genießt sein Leben nahe am Optimum – samt Traumwohnung, Kinderwunsch und der Liebe seines Lebens, Elena (Marlene Tanczik). Von Familienidylle ist jedoch keine Spur mehr, als erst die gemeinsame Wohnung abbrennt und anschließend die Versicherung wegen Ersatzansprüchen 38 Jahre Lebenszeit von Elena einkassiert. Auch Max' Hoffnung auf Hilfe von Sophie Theissen zerplatzt wie eine Seifenblase, weshalb er sich für einen weitaus radikaleren Weg entscheidet.
Moralisch und ethisch tastet sich "Paradise" mit seiner vielversprechenden Prämisse in heikle Bereiche vor: Welche Folgen hätte es, wenn der Mensch über die Länge seines Lebens entscheiden könnte? Bedrückend inszeniert wandelt sich das Netflix-Original mit zunehmender Dauer jedoch vom sozialkritischen Lehrstück zum recht konventionellen Action-Entführungsthriller. "Paradise" startet am 27. Juli bei Netflix.
"Special Ops: Lioness", Paramount+
Zoe Saldaña,
"Lioness"-Agentinnen sollen sich mit Partnerinnen oder Töchtern von Terrorführern anfreunden – um dann aus dem Inneren des Systems zuzuschlagen und der Gewalt den Garaus zu machen. Ein solcher Undercover-Einsatz wartet in "Special Ops: Lioness" auf Marines-Soldatin Cruz (Laysla De Oliveira).
Das nötige Rüstzeug für ihre Mission hat ihre CIA-Missionschefin Joe (Saldaña) zwar mitgegeben, doch trotzdem gerät der Auftrag unter Leitung von Kaitlyn Meade (Kidman) und Donald Westfield (Michael Kelly) außer Kontrolle – wuchtig inszenierte Actionszenen und emotionale Grenzsituationen inklusive. "Special Ops: Lioness" ist ab 23. Juli bei Paramount+ verfügbar.
"Babylon – Im Rausch der Ekstase", Paramount+
Was für eine wilde Fahrt! In "Babylon – Im Rausch der Ekstase" geizt Regisseur und Drehbuchautor Damien Chazelle wahrlich nicht mit optischen Reizen, durchgeknallten Figuren und einer gehörigen Prise des wilden Lebens im Hollywood der 1920-er bis Anfang der 50er-Jahre. Das klingt nach einer ganzen Menge zu erzählen – und das ist es auch.
Drei Stunden widmet sich Filmemacher den Exzessen seiner Protagonisten, die anders als in der Seifenblasen-Träumerei "La La Land" (2016) nichts auslassen. Stattdessen erwarten das Publikum der eigenwillige Charme alter Kostümfilme, Hollywood-Clowns und echte Schauspieler, Koks und "arrogante Schw...lutscher".
Zu dem Ensemble der unzähligen eigentümlichen Figuren zählt unter anderem Schauspielerin Nellie LaRoy (Margot Robbie). "Wenn ich reich wäre, würde ich mein Geld nur für Dinge ausgeben, die Spaß machen. Nicht für so etwas Langweiliges wie Steuern", philosophiert die Femme fatale zwischen zwei Lines Koks. "Ich will, dass das Leben eine ewige Party ist. Für alle!" An Party mangelt es in "Babylon – Im Rausch der Ekstase" jedenfalls nicht, ebenso wenig an nackter Haut, toller Musik und prominenten Darstellern. Davon können sich ab 22. Juli alle Nutzerinnen und Nutzer von Paramount+ überzeugen.
"Futurama", Disney+
Eigentlich schien die Geschichte des Pizza-Jungen Fry schon auserzählt. Der wurde 1999 aus Versehen schockgefrostet. 1.000 Jahre später hat sein komatöser Zustand ein Ende – und er wurde intergalaktischer Bote. Über zehn Staffeln begleiteten Fans Fry und seine Freunde, die einäugige Pilotin Leela und den rauchenden, saufenden und Pornos zugeneigten Roboter Bender, bei ihren wilden Trips durch die Galaxie. Doch 2013 gingen bei "Futurama" nach 140 Folgen die Lichter aus.
Nun ist dem Trio jedoch ein Comeback vergönnt: Bei Disney+ startet am 24. Juli eine neue Staffel der Zeichentrick-Comedy, die die unverkennbare Handschrift von "Simpsons"-Macher Matt Groening trägt. Impfstoffe, Bitcoin, Cancel Culture und die Zukunft des Streaming-TV: "Futurama" verarbeitet auch nach zehnjähriger Pause Geschehnisse der realen Welt und verpasst ihnen einen satirischen Dreh.
"Good Omens", Prime Video
Der Weltuntergang fiel wohl nie verrückter aus als in dieser Serie: 2019 schickte Prime Video in "Good Omens" ein durch und durch exzentrisches Duo auf die Streamingbühne: Engel Aziraphale (Michael Sheen) und Dämon Crowley (David Tennant).
Das seltsame Gespann verbindet eine ebenso ungewöhnliche Freundschaft, deren Wurzeln die humoristische Produktion in Rückblenden auf den Zahn fühlte. Derweil mussten Aziraphale und Crowley in der Gegenwart die Welt vor dem Exodus bewahren – ein Heidenspaß für das Publikum.
Gleichwohl mussten Fans der Serie lange auf Nachschub warten: Erst am 28. Juli legt der VoD-Anbieter mit neuen Folgen nach. Anders als noch die Debütstaffel basiert die zweite Staffel nicht mehr auf dem Fantasyroman "Ein gutes Omen" (1990) von Terry Pratchett und Neil Gaiman. Skurrile Unterhaltung ist trotzdem geboten, wenn Aziraphale und Crowley dank Erzengel Gabriel (Jon Hamm) aus ihrem beschaulichen Alltag im Londoner Stadtviertel Soho gerissen werden. © 1&1 Mail & Media/teleschau
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