In der kommenden Woche läuft im britischen Fernsehen eine neue Dokumentation über den in Ungnade gefallenen Kevin Spacey. Der spricht von einem verzweifelten Versuch auf der Jagd nach Einschaltquoten.
Eine neue Doku widmet sich in wenigen Tagen
Der britische Sender Channel 4 zeigt am 6. und 7. Mai "Spacey Unmasked". Der 64-Jährige, der im vergangenen Jahr von schweren Anschuldigungen in Großbritannien freigesprochen wurde, übt Kritik daran, dass ihm nicht genügend Zeit gelassen worden sei, um auf neue Beschuldigungen einzugehen, die offenbar in der Doku erhoben werden.
Die Arbeit an der Dokumentation hatte Channel 4 bereits im Sommer 2022 angekündigt. Der Sender beschreibt die Doku unter anderem als "forensischen Blick" auf den Aufstieg und Fall des US-Schauspielers. In der Produktion sollen mehrere Männer, die allerdings nichts mit dem Prozess zu tun hatten, zu Wort kommen und von ihren Erfahrungen mit Spacey berichten.
Keine "faire Gelegenheit" für Kevin Spacey?
Spacey war unter anderem in einem Prozess in London vorgeworfen worden, zwischen 2001 und 2013 in Großbritannien vier Männer unsittlich berührt oder zum Geschlechtsverkehr genötigt zu haben. Er bestritt die Anschuldigungen und plädierte auf nicht schuldig. Rund einen Monat nach Prozessbeginn wurde er schließlich im Juli 2023 in allen Anklagepunkten freigesprochen. Spacey wurde nun offenbar die Möglichkeit eingeräumt, auf Behauptungen aus der neuen Dokumentation zu reagieren.
Auf der Plattform X schreibt der Schauspieler, dass er in der vergangenen Woche mehrfach bei Channel 4 nachgefragt habe, mehr als sieben Tage Zeit für eine Antwort auf Anschuldigungen, die demnach 48 Jahre zurückliegen sollen, zu bekommen. Ebenso habe er um "ausreichende Details" gebeten, um die Angelegenheit untersuchen zu können. "Channel 4 hat dies mit der Begründung abgelehnt, dass sie der Meinung sind, dass die Aufforderung, innerhalb von sieben Tagen auf neue, anonymisierte und unspezifische Anschuldigungen zu antworten, eine 'faire Gelegenheit' für mich ist, alle gegen mich erhobenen Anschuldigungen zu widerlegen", schreibt Spacey. Auch gegenüber dem Branchenmagazin "Variety" sprach der Sender von einer ausreichenden Gelegenheit zur Stellungnahme.
Spacey sagt Channel 4 auf X den Kampf an: "Ich werde nicht tatenlos zusehen, wie ein sterbender Sender in seinem verzweifelten Versuch, Einschaltquoten zu erzielen, mich mit einer einseitigen 'Dokumentation' angreift." Es gebe einen angemessen Kanal für Anschuldigungen und dieser sei nicht Channel 4. Immer wenn ihm ausreichend Zeit und ein angemessenes Forum geboten worden seien, um sich zu verteidigen, sei er entlastet worden. Für das kommende Wochenende kündigt Spacey weitere Kommentare seinerseits an.
Warner Bros. Discovery wird Medienberichten zufolge "Spacey Unmasked" auch nach Deutschland bringen. Die Doku wird demnach über die Streamingplattform "Discovery+" abrufbar sein. (wue/spot) © spot on news
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