Ein blutrünstiger Löwe auf einem Rachefeldzug macht Idris Elba das Leben schwer. Als smarter Doktor aus New York muss der in "Beast - Jäger ohne Gnade" in der Savanne Afrikas um sein Leben und das seiner Familie kämpfen.

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Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Doreen Hinrichs dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Mensch oder Tier – wer ist die wahre Bestie? Angesichts der Zerstörung der Umwelt und natürlicher Lebensräume haben wohl die meisten längst den Menschen als größten Killer ausgemacht. Dreht ein Tier vermeintlich durch, setzt sich zur Wehr, übt "Rache", sind die Sympathien meist auf seiner Seite.

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Der Survival-Action-Film "Beast - Jäger ohne Gnade" mit Idris Elba erzählt genau diese oft gesehene Geschichte vom Kampf zweier ungleicher Gegner einmal mehr. Dr. Nate Samuel (Elba) reist nach dem Tod seiner Frau mit seinen Töchtern Meredith (Iyana Halley) und Norah (Leah Jeffries) in die Savanne Südafrikas. Dort lernte er seine Frau einst kennen – im Reservat des gemeinsamen Freundes und Biologen Martin Battles (Sharlto Copley) sucht er nun Trost, aber auch neue Nähe zu seinen Töchtern.

Denn das Familienleben lag seit langem in Trümmern, das Ehepaar hatte sich längst getrennt. Dass er als Arzt den Tod ihrer Mutter nicht verhindern konnte, hält ihm vor allem seine ältere Tochter vor. Zusätzlich wird er von Alpträumen geplagt, die früh ahnen lassen, dass für Samuel die Reise auf den fernen Kontinent auch die Suche nach den eigenen Wurzeln bedeutet.

In den Klauen eines blutrünstigen Löwen

Schon kurz nach der Ankunft findet die Familie die Spuren eines furchtbaren Massakers. Doch nicht die skrupellosen Wilderer, die in der Gegend Menschen und Tieren das Leben zur Hölle machen, haben die Bewohner eines Dorfes auf dem Gewissen. Vielmehr ist es ein Löwe, der sich absolut untypisch verhält und auf Menschenjagd geht. Prompt fährt sich der Jeep der Familie fest, und Samuel, seine Töchter und sein Freund Martin sind dem blutrünstigen Tier ausgeliefert - und ein Kampf auf Leben und Tod beginnt.

Die Hilflosigkeit, das Sterben der Lieben nicht verhindert zu haben, ist dabei die Parallele zwischen Nate und dem Löwen, die sich aufdrängt. Auch Idris Elba sieht eine Gemeinsamkeit, wie er per Zoom in einem Roundtable Journalisten gegenüber verrät: "Ja, es gibt sicher eine Symmetrie zwischen den beiden. Die Familie hat die Mutter verloren, die Ehefrau - und es sind viele Schuldgefühle involviert. Der Verlust treibt sie alle an. Auch der Löwe hat alles verloren durch die Wilderer. Und er ist verloren. Er kann sich kein anderes Rudel suchen."

Das alles erinnert nicht von ungefähr an Klassiker wie "Der weiße Hai" oder "Cujo". Und natürlich sind die Beweggründe des Löwen an sich nachvollziehbar. Wer will es dem einsamen Tier verdenken, dass es in seiner Rage keinen Gesinnungscheck durchführt, sondern niedermetzelt, wer auch immer ihm vor Maul und Kralle kommt.

Vom "Weißen Hai" weiß man, dass der Film bis heute unser Bild von der Häufigkeit von Hai-Angriffen prägt. Die Tiere gelten als gefährlich, obwohl mehr Menschen durch Kühe getötet werden. Hat "Beast" nun das Potenzial, den Ruf des Königs der Savanne ähnlich zu beeinflussen? Elba gesteht, dass diese Möglichkeit durchaus Thema war: "Wir haben viel darüber diskutiert, ob wir den Film 'Beast' nennen, weil der Titel das Tier zum Bösewicht erklärt. Das hat mich durchaus nervös gemacht."

Idris Elba: "Dieser Löwe existiert nicht - die Leute wissen das"

Doch er setzt auf das Mitdenken des Publikums: "Es ist eben auch nur ein Film. Unterhaltung. Die Leute wissen, dass es nur ein CGI-Löwe ist. Dieser Löwe existiert nicht, weder in Afrika noch irgendwo anders. Ich hoffe einfach, dass der Film die Reputation der Tiere nicht zerstört. Ich habe sogar ein Tattoo, Lionheart. Mir liegen die Tiere am Herzen."

Vielleicht rettet auch wirklich die nicht immer gut gelungene Darstellung des Löwen den Ruf der echten Tiere. Im entscheidenden Zweikampf kommt sogar ein CGI–Elba hinzu, der fast schon FIFA-19-Charme ausstrahlt. Makellos sind jedoch die wunderschönen Naturaufnahmen, einen besseren Werbefilm für den Kontinent könnte es in dieser Hinsicht kaum geben.

Das ist auch ganz im Sinne Elbas. Vor allem die örtliche Filmbranche liegt ihm am Herzen: "Ich habe ja schon mehrere Filme in Afrika gedreht, und natürlich habe ich die Ambition, dass noch weitere dort gedreht werden", verrät Elba. "Es gibt so viele Geschichten dort, die erzählt werden können. Vielleicht hat schon 'Mandela' [Mandela - Der lange Weg zur Freiheit, 2014] Unternehmen ermutigt, nach Südafrika zu gehen - die Filmindustrie hat auf jeden Fall profitiert. Und ich bin sicher ein Teil davon, weil ich hier gedreht habe - und es auch weiter tun werde."

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