Beim Besuch von König Felipe, Königin Letizia und Regierungsvertretern in der Überschwemmungsregion bei Valencia haben sich am Sonntag dramatische Szenen abgespielt. Die wütende Menge bedrängte das spanische Königspaar und bewarf es mit Schlamm. Darauf reagieren die Royals nun mit Verständnis.

Mehr News zum Thema Adel

Nach dem Besuch in der von Überschwemmungen schwer getroffenen Region Valencia hat das spanische Königspaar Verständnis über die Wut der Einwohner gezeigt. Am Sonntag, 3. November, hatten Felipe VI. (56) und Letizia (52) die kleine Stadt Paiporta besucht und dabei viel Wut abbekommen: Sie wurden mit Steinen, Schlamm und Stöcken beworfen und beschimpft.

In etlichen Provinzen Spaniens wird die Monarchie ohnehin abgelehnt, nun kritisieren zahlreiche Menschen, das Königshaus lasse sein Volk in der Unwetterkatastrophe im Stich.

König Felipe: "Man muss die Wut und die Enttäuschung vieler Menschen verstehen"

Felipe, der auf die Angriffe vor Ort ruhig reagierte und versuchte, die aufgebrachte Masse zu beruhigen, sagte, man müsse "die Wut und Frustration" der betroffenen Menschen verstehen. Mehr als 200 Todesopfer sind zu beklagen, viele Menschen sind noch vermisst, unzählige Häuser zerstört. Nach Angaben der Agentur Europa Press sagte der Monarch: "Man muss die Wut und die Enttäuschung vieler Menschen verstehen, ihnen ist Schlimmes widerfahren." Es sei für die Betroffenen "nur schwer zu verstehen, wie die Mechanismen der Hilfsmaßnahmen funktionieren, und es gibt die Erwartung, dass man sich schnell um ihre Notlage kümmert".

Auch Königin Letizia zeigte Verständnis: "Natürlich empfinden sie das so. Natürlich sind sie wütend", sagte sie dem Fernsehsender ABC.

König appelliert, "dass der Staat in seiner Gesamtheit präsent ist"

In einem Social-Media-Video rief der König die Öffentlichkeit dazu auf, den Opfern "Hoffnung und die Garantie zu geben, dass der Staat in seiner Gesamtheit präsent ist". Das Königspaar habe die gebeutelte Region besucht, um "in der Nähe der Betroffenen zu sein, ihnen zuzuhören und ihre Situation kennenzulernen, sowie den Rettungsdiensten, staatlichen, autonomen und örtlichen Sicherheitskräften und -behörden, dem Katastrophenschutz und NGOs zu danken, die unermüdlich an der Rettung und der Rückgewinnung der Grundversorgung arbeiten". Man stehe mit ihnen in diesen Tagen "ständig" in Kontakt.

Nach den schweren Unwettern von Dienstag, 29. Oktober, gibt es in Spanien viel Kritik an Entscheidungsträgern und Einsatzkräften. Die Menschen seien viel zu spät gewarnt, die Betroffenen vor allem in den entscheidenden ersten Stunden nach der Überflutung ohne staatliche Hilfe allein gelassen worden. Auch, dass das Königspaar und der Premierminister erst Tage nach den extremen Regenfällen in die Katastrophenregionen kamen, sorgte für Unmut. (ae/spot)  © 1&1 Mail & Media/spot on news

Königin Letizia und König Felipe beschimpft und mit Schlamm beworfen

Das spanische Königspaar wurde am Sonntag bei einem Besuch in Paiporta mit Schlamm beworfen. Die Stadt war von der verheerenden Überschwemmungen am schlimmsten betroffen. Hunderte Menschen ließen ihren Frust über das Krisenmanagement der Behörden an König Felipe und Königin Letizia aus.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.

Teaserbild: © imago/Europa Press/Carlos Lujan