Die Familien des europäischen Hochadels haben sich im Lauf der Geschichte durch Heiraten und verschachtelte Erbfolgeregelungen eng verflochten. Auch König Charles III. aus dem Haus der Windsors hat familiäre Beziehungen und Wurzeln, die sich bis nach Deutschland erstrecken. Tatsächlich waren die Windsors bis 1917 offiziell als Haus von Sachsen-Coburg-Gotha bekannt, bevor sie sich vor dem Hintergrund des Ersten Weltkriegs demonstrativ umbenannten.
Hintergrund war, dass die von 1837 bis 1901 regierende britische Monarchin Victoria drei Jahre nach ihrer Krönung den deutschen Adligen Albert aus dem Fürstenhaus Sachsen-Coburg-Gotha heiratete und mit diesem dadurch die bis heute regierende Dynastie des Königshauses gründete. Als Prinzgemahl stand Albert in zweiter Reihe, gab den gemeinsamen Kindern und damit der Dynastie gemäß der Konvention nach Victorias Tod aber den offiziellen Namen.
Victoria entstammte zudem ihrerseits einer Dynastie britischer Könige mit direkter verwandtschaftlicher Verbindung zu dem deutschen Adelsgeschlecht der Welfen, die das Königreich
Victoria wiederum blieb dieses versagt, weil die Erbfolge im Königreich von Hannover weibliche Nachfolger nicht vorsah. Damit endete die gemeinsame Weg der Welfen und des britischen Königshauses auch mit ihrer Krönung. Formal amtierte mit Victoria trotzdem letztmalig ein Mitglied des Hauses Hannover.
Die von ihr gemeinsam mit ihrem deutschen Gemahl gegründete neue Dynastie regiert bis heute, wenn auch unter dem Namen Windsor. Die entsprechenden Familienwurzeln erbten die im September vergangenen Jahres gestorbene Königin Elizabeth II. ebenso wie ihr erstgeborener Sohn und Thronfolger Charles.
Weitere verwandtschaftliche Beziehungen zum deutschen Hochadel kamen zudem durch Elizabeths Heirat mit Prinz Philip hinzu, dem Vater von Charles. Zu dessen Vorfahren gehören Angehörige des deutschen Adelshauses Battenberg, dessen englische Linie sich später in Mountbatten umbenannte. Offizieller Nachname der Kinder von Elizabeth und Philip ist daher Mountbatten-Windsor.
© AFP
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