Skispringer Markus Eisenbichler läuft seit Monaten seiner Form hinterher, auch bei der nun kommenden Vierschanzentournee ist der 32-Jährige vorerst nicht dabei. Die Kritik an ihm nimmt zu, TV-Experte Sven Hannawald findet deutliche Worte.

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Am Donnerstag startet die Vierschanzentournee, das Highlight jeder Skisprung-Saison. Die Chancen der Deutschen stehen diesmal so gut wie lange nicht mehr.

Mit Andreas Wellinger, Karl Geiger und Pius Paschke können sich wohl drei der fünf deutschen Starter durchaus Hoffnungen machen. Alle drei konnten in dieser Saison bislang mindestens einen Weltcup-Sieg für sich verbuchen.

Eisenbichler nicht für Weltcup-Team nominiert

Ein Springer wird zumindest beim Start in Oberstdorf nicht mit dabei sein: Ex-Weltmeister Markus Eisenbichler. Der 32-Jährige hinkt seit Monaten seiner Form hinterher, DSV-Trainer Stefan Horngacher nominierte ihn nicht für den Weltcup. Stattdessen muss Eisenbichler in dieser Saison beim zweitklassigen Kontinental-Cup ran, doch auch hier liegt der Skispringer deutlich hinter den Erwartungen.

TV-Experte Sven Hannawald.
Sven Hannawald gewann die Tournee 2002 und ist mittlerweile als TV-Experte im Einsatz. © IMAGO/Eibner/Memmler

Nachdem es zuletzt bereits deutliche Kritik von Horngacher gab, schießt nun Ex-Tournee-Sieger und TV-Experte Sven Hannawald gegen Eisenbichler. "Ich weiß, dass Markus Eisenbichler ein schwieriger Charakter ist, der aber trotzdem für Deutschland schon die Fahnen hochgehalten hat", sagte Hannawald im "Sportschau"-Interview.

Jedoch habe man auch in diesen Phasen gesehen, dass es schwierig sei, Eisenbichler "vom richtigen Weg zu überzeugen", erklärte Hannawald. Der Grund: "Weil er immer denkt, nur er selbst ist auf dem richtigen Weg." Die zuletzt deutlich geäußerte Kritik Horngachers kann Hannawald nachvollziehen. Was der DSV-Trainer nun nach außen lasse, seien Dinge, "die schon länger schwer zu tragen waren".

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DSV-Trainer kritisiert Eisenbichler deutlich

Horngacher kritisierte Eisenbichler erst kürzlich öffentlich. Vor allem, dass der 32-Jährige im Sommer seine Ausbildung in der Sportschule der Bundespolizei in den gehobenen Dienst gemacht hat, soll dem Trainer ganz und gar nicht gefallen haben. "Davon haben wir ihm auch abgeraten, das muss auch nicht unbedingt sein. Das wollte er unbedingt durchziehen", sagte Horngacher vor etwas mehr als einer Woche. Eisenbichler habe sich ein paar Freiheiten herausgenommen. "Wahrscheinlich hat er auch ein paar Fehler gemacht", stellte Horngacher fest.

Hannawald zufolge hat Eisenbichler nun die Wahl: "Entweder aufwachen oder beim eigenen Weg bleiben", sagte der Tournee-Sieger von 2002. Für Hannawald ist aber auch klar: Sollte Eisenbichler bei seinem Weg bleiben, "dann wird das Karriereende relativ nah sein".

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Von der aktuellen Leistung Eisenbichlers sei Hannawald "sehr negativ überrascht". Der Skispringer drehe sich im Kreis und stehe sich selbst auf den Füßen, erklärte der TV-Experte weiter. "Die Trainer haben für ihn alles getan. Es ist jetzt an ihm, aufzuwachen."

Die nächste Gelegenheit dazu hat Eisenbichler beim Kontinental-Cup in Engelberg an diesem Mittwoch und Donnerstag (27./28. Dezember). Mit guten Leistungen könnte er sich dann für die Nationale Gruppe empfehlen, die beim Neujahrsspringen in Garmisch-Partenkirchen starten wird. Dafür muss der Ex-Weltmeister aber erstmal abliefern.

Verwendete Quellen

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