Der alpine Weltcup-Auftakt in Sölden wird geprägt von Themen abseits der Piste - wieder mal. Der ehemalige Ski-Star Felix Neureuther äußert zum wiederholten Mal Kritik, hat aber auch konkrete Änderungsvorschläge.

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Am Ende war der Sport wieder nur Nebensache. Ein kleiner Klima-Protest, die erste Disqualifikation infolge des neuen Fluor-Verbots, weitere Diskussionen um den Rennkalender und schließlich der Abbruch des Riesenslaloms der Herren wegen starken Windes - begleitet von vielen Störgeräuschen ist der alpine Ski-Weltcup in Sölden in die neue Saison gestartet.

Der ehemalige Ski-Star Felix Neureuther hat vor allem mit dem frühen Saisonstart ein Problem. In einem ausführlichen Text, den er auf Instagram veröffentlichte, bringt Neureuther deswegen einen Start des Ski-Weltcups "Mitte/Ende November" ins Spiel.

Laut Neureuther wäre das Interesse der Bevölkerung dann deutlich höher, "weil sich die Menschen schon langsam auf den Winter freuen". Er schlägt einen Auftakt mit mehreren Disziplinen vor: Riesenslalom und Slalom für Frauen und Männer.

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Neureuther fordert Verbot von Stangentraining im Sommer

Der Weltcup in Zermatt-Cervinia müsste laut Neureuther dann Mitte/Ende März stattfinden. Das hätte den Vorteil, dass die Athleten deutlich mehr Zeit zur Vorbereitung hätten. Auch die Veranstalter hätten mehr Zeit, die Pisten zu präparieren und "wären nicht so getrieben, eine Piste bei fast sommerlichen Temperaturen fertigzustellen", erklärt er weiter.

Als zweite große Änderung fordert Neureuther ein Verbot von Stangentraining vom 1. Mai bis zum 31. August. Als Grund nennt er die Kinder, die mittlerweile Mitte Juli auf den Gletschern von Zermatt und Saas-Fee trainieren. Der Aufwand dadurch sei enorm. "Diese frühe Professionalisierung des Sports vertreibt wahnsinnig viele Kinder", schreibt der 39-Jährige.

Bei den Athleten sei außerdem zu bemerken, dass man viel CO2 einsparen könne, da Aufwand und Reisen stark eingeschränkt würden. Generell hätte man viele positive Gründe, die man nach außen tragen könnte und die "den Skisport nicht in ein so schlechtes Licht rücken würden".

Neureuther will dem Sport nicht schaden

Zum Schluss seiner Mitteilung betont Neureuther noch, dass er dem Sport mit seinen Aussagen nicht schaden möchte. Er wolle erreichen, dass die Menschen noch mit gutem Gewissen zum Skifahren gehen. "Dazu braucht es aber dringend Veränderungen - und zwar schnell", schreibt Neureuther.

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Neureuther war in seiner aktiven Karriere auf die Disziplinen Slalom und Riesenslalom spezialisiert. Bei Weltmeisterschaften gewann er fünf Medaillen, drei im Slalom und zwei im Mannschaftswettbewerb. Im Weltcup ist er mit 13 Siegen in Einzelrennen der erfolgreichste deutsche alpine Skifahrer der Männer. Seit seinem Karriereende ist er unter anderem als TV-Experte aktiv. (lh)

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