- Der Bann ist gebrochen: Deutschlands Biathleten schlagen auf der vorletzten Weltcup-Station der Saison durch Benedikt Doll zu.
- Der 32-Jährige gewinnt in Östersund erstmals in seiner Weltcup-Karriere im Einzel.
- Zuvor hatte in diesem Winter kein deutscher Biathlet bei einem Weltcuprennen ganz oben auf dem Podium gestanden.
- Der Schlüssel zum Sieg ist die Ruhe am Schießstand
Ex-Weltmeister
Doll blieb erstmals überhaupt in seiner Karriere bei vier Schießeinlagen fehlerfrei ("Mein absolutes Highlight") und schaffte im von ihm eigentlich ungeliebten Einzel gleich bei der Podest-Premiere den Sprung auf die oberste Stufe.
Benedikt Doll: "Wie ein Trainingslauf"
Im ZDF erklärte Doll, woran das lag: "Es war heute wirklich ein bisschen wie ein Trainingslauf. Ich war viel allein auf der Strecke." Er habe wegen ausgebliebener Laufduelle am Schießstand "nicht gewackelt, konnte ganz ruhig meine Schüsse absolvieren, war bei mir und hatte gar keinen Stress." Doll fügte an, er müsse "dieses Gefühl in die stressigeren Rennen mitnehmen."
Letztlich lag der 32-Jährige 1:09,1 Minute vor dem Italiener Tommaso Giacomel (eine Strafminute). Dritter wurde der Norweger Vetle Sjaastad Christiansen (eine Strafminute/+1:11,5 Minute), der damit die kleine Kristallkugel im Einzel gewann. Mit zwei Schießfehlern landete Philipp Nawrath dank der besten Laufzeit (44:51,0 Minuten) mit 1:51,4 Minuten Rückstand auf Doll auf Rang vier.
Roman Rees verpasst durch einen Schießfehler das Podest
Direkt dahinter komplettierte mit 2:02,01 Minuten Rückstand auf Doll
Rees aber lenkte im ZDF-Interview den Blick gleich wieder auf das Größere: "Ich will im Gesamt-Weltcup in den Top Ten bleiben." Nach dem Einzelrennen ist Rees dort Neunter. Für den Gesamt-Weltcup "helfen solche Ergebnisse immens."
Johannes Thingnes Bö und Sturla Holm Lägreid fehlen wegen Corona
Dominator Johannes Thingnes Bö hatte sich trotz eigenen Fehlens wegen einer Corona-Infektion bereits vor dem fünftletzten Individualrennen der Saison den Gesamtweltcup gesichert, da der einzig verbliebene Konkurrent Sturla Holm Lägreid am Donnerstag ebenfalls wegen COVID passen musste. Doll sagte, er habe "heute die Chance ganz gut genutzt unter der Abwesenheit der üblichen Favoriten."
Auch Tarjei Bö, der schwedische Massenstart-Weltmeister Sebastian Samuelsson sowie der französische Staffel-Weltmeister Quentin Fillon Maillet konnten aus gleichem Grund in Östersund nur zuschauen.
Für die Männer steht am 11. März (16:30 Uhr) die letzte Staffel des Winters an, ehe am Tag darauf (16:00 Uhr/beides ZDF und Eurosport) in Schweden noch ein Massenstart über 15 Kilometer geplant ist. In der Woche darauf geht es ab dem 16. März zum Weltcupfinale am Holmenkollen. (sid/hau)
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.