• Die vorletzte Weltcup-Station liegt Denise Herrmann-Wick.
  • Ihre Vorfreude auf Östersund mündet in einen Podestplatz im Einzelrennen.
  • Herrmann-Wick bestätigt damit ihre drei Medaillen von der Heim-WM in Oberhof.

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Weltmeisterin Denise Herrmann-Wick hat den deutschen Biathletinnen beim Weltcup in Östersund einen Start nach Maß beschert. Die 34-Jährige kam im Einzel über 15 Kilometer mit einer Strafminute auf Rang drei, auf die überlegen siegreiche Italienerin Dorothea Wierer fehlte letztlich 1:38,8 Minute. Für Herrmann-Wick war es der vierte Podestplatz des Weltcupwinters, dazu hatte sie bei der Heim-WM in Oberhof mit einmal Gold und zweimal Silber überzeugt.

"95 Prozent Trefferleistung und dann auf dem Podest, das ist eine richtig coole Sache", bilanzierte Herrmann-Wick anschließend im ZDF freudestrahlend.

Sie setzte bei perfektem Winterwetter mit strahlendem Sonnenschein und minus neun Grad Celsius den dritten ihrer ersten fünf Schüsse daneben. Eine Strafminute war die Folge. Doch davon ließ sich die Sächsin nicht aus dem Konzept bringen, die weiteren 15 Patronen landeten allesamt im Schwarzen. Und das, obwohl an ihrer Waffe das Schloss aufgrund der Kälte immer wieder klemmte und sie nicht so flüssig wie sonst schießen konnte. "Ich hatte etwas Problem beim Repetieren, das Schloss ging verdammt schwer auf und zu", erklärte sie.

Herrmann-Wick bleibt cool, als sie der Verschluss ihrer Waffe nervt

Beim dritten Schießen dauerte es zwischen dem zweiten und dritten Schuss ganze sieben Sekunden. "Man muss schon cool bleiben, das ist mir gelungen. Aber ich war schon leicht genervt, weil man es ja perfekt machen will", sagte Herrmann-Wick. Sie beschloss, am Ruhetag am Freitag auszuschlafen und dann mit Co-Trainer Sverre Olbu Röiseland an ihrem Schloss zu tüfteln, damit es am Wochenende in der Staffel und im Massenstart wieder flutscht.

Zum vierten Mal schaffte sie es in einem Weltcuprennen in diesem Winter unter die Top drei. Und das an einem für sie besonders wichtigen Ort, an dem sich für die 34-Jährige der nächste Kreis schloss. Denn in Östersund hatte sie im Dezember 2017 ihre ersten beiden Weltcupsiege als Skijägerin gefeiert, zudem holte sie 2019 dort ihren ersten WM-Titel. "Ich habe mich extrem auf Östersund gefreut, es ist einer meiner Lieblingsorte", sagte sie. Bei der Heim-WM in Oberhof hatte sie Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung gefeiert, am Rennsteig gab sie im Frühjahr 2016 ihre ersten Schüsse nach dem Wechsel vom Langlauf ab.

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Lisa Vittozzi holt sich die kleine Kristallkugel

Wierer siegte dank einer makellosen Vorstellung in 41:19,6 Minuten vor ihrer ebenfalls fehlerfreien Landsfrau Lisa Vittozzi, die sich mit 25,5 Sekunden Rückstand souverän die kleine Kristallkugel im Einzel sicherte. Vanessa Voigt (eine Strafminute/+2:19,2 Minuten) mit Rang sechs und Hanna Kebinger (zwei/+2:54,5) als Elfte überzeugten im Saisonendspurt ebenfalls. Janina Hettich-Walz als 24. (zwei/+3:43,4) und Anna Weidel (zwei/+5:15,0) als 43. lagen deutlicher zurück.

"Ich bin echt zufrieden, gerade das Laufen war ganz ok nach den einigen schwierigen Wochen auch auf der Strecke", sagte Voigt. Kebinger meinte: "Mir taugt es hier richtig gut."

Für Herrmann-Wick könnten es die letzten Rennen in Mittelschweden sein, denn es ist nicht ausgeschlossen, dass sie nach der Saison zurücktritt. Wie sehr sie fehlen würde, zeigt der Fakt, dass die frühere Langläuferin im Weltcup und bei der Weltmeisterschaft für alle sechs Podestplätze, davon drei Siege, des Frauen-Teams verantwortlich ist.

Sophia Schneider ist kurzzeitig erkrankt

Die bei der Weltmeisterschaft überraschend stark auftrumpfende Sophia Schneider musste wegen eines Infekts der oberen Atemwege kurzfristig passen. Ob die 25-Jährige bereits am Samstag (14:00 Uhr) in der Staffel oder am Sonntag (13:00 Uhr/jeweils ZDF und Eurosport) im Massenstart in den Wettkampfbetrieb zurückkehren kann, ist derzeit offen. Ab dem 17. März steht das Weltcupfinale in Oslo an. (sid/dpa/hau)

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