Alexander Zverev ist nach seinem Achtelfinal-Aus in Rom mächtig angefressen - und sieht sich vor den French Open meilenweit von der Weltspitze entfernt.
Alexander Zverev schüttelte nach dem nächsten Rückschlag immer wieder völlig frustriert den Kopf, und eigentlich hatte er auch "gar keinen Bock, irgendwas zu sagen". Was der Tennis-Olympiasieger kurz nach seinem Achtelfinal-Aus beim Masters in Rom aber dann mit zerzausten Haaren und finsterer Miene doch von sich gab, ließ tief blicken: Nicht einmal zwei Wochen vor den French Open in Paris ist Zverevs Selbstvertrauen im Keller.
Er sei "immer noch 1.000 Kilometer entfernt" von den absoluten Topspielern, zu denen er vor seiner schlimmen Knöchelverletzung im Vorjahr in Roland Garros noch gehört hatte. "Wenn man sagen will, man ist dabei, muss man wenigstens einmal gewinnen", ärgerte sich der mächtig angefressene
Der Frust ist riesig beim Hamburger, auf der Suche nach der alten Form will der Anschluss an die Weltspitze einfach nicht gelingen. In Madrid hatte er im Achtelfinale eine deftige Lehrstunde von Ausnahmetalent Carlos Alcaraz erhalten, auch nach dem 2:6, 6:7 (3:7) gegen den Russen
Zverev: "Mein schlechtestes Tennis seit 2015, 2016"
"Ich kriege es im Moment nicht hin, in einem Turnier weit zu kommen", schimpfte der 26-Jährige, über seinen eigentlich ordentlichen Auftritt im zweiten Satz wollte er gar nichts hören und setzte lieber noch einen drauf. "Das ist", klagte Zverev, "derzeit wahrscheinlich mein schlechtestes Tennis seit 2015, 2016."
Die nackten Zahlen geben ihm zumindest Recht. Erstmals seit August 2016 wird Zverev ab Montag in der Weltrangliste nicht mehr bester deutscher Spieler sein und hinter
Struff sorgte mit seinem Finaleinzug in Madrid für Furore, und in Rom fordert Yannick Hanfmann am Donnerstag im Viertelfinale Medwedew heraus - zwei Top-10-Spieler hat er im Turnier schon aus dem Weg geräumt. Auf solch einen Prestigeerfolg wartet Zverev in diesem Jahr noch vergeblich, weil er seine PS im Wettkampf zu selten auf die Straße bekommt.
Zverev vor den Matches "teilweise unfassbar nervös"
"Ich spiele im Training vom Gefühl her mein Niveau, das ich vor der Verletzung hatte", verriet der frühere Weltranglistenzweite nach seinem Zweitrundensieg gegen David Goffin in Rom. Anders als früher sei er aber vor Matches "teilweise unfassbar nervös". Was fehlt, ist ein Knotenlöser gegen einen Weltklasse-Spieler - und die Ungeduld wird immer größer.
Schließlich habe er in Madrid bereits zweimal den Titel gewonnen, "da hätte sich auch der Knoten lösen können. Ich habe in Rom auch schon gewonnen. Da hätte sich auch vieles lösen können", sagte er, gab die Hoffnung aber nicht auf: "Ich muss mal gewinnen, und dann löst sich das."
Vielleicht ja schon in Paris bei den French Open. © SID
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