So richtig überraschend kommt dieser Schritt jetzt nicht mehr: Alexander Zverev und Trainer Ivan Lendl beenden ihre Zusammenarbeit.

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Deutschlands bester Tennisprofi Alexander Zverev und Trainer Ivan Lendl haben sich getrennt. Das bestätigte der 22 Jahre alte Hamburger am Freitag nach dem Halbfinal-Einzug beim ATP-Turnier in seiner Heimatstadt. "Es ist vorbei. Wir hatten verabredet, es nach dem Turnier zu verkünden", sagte der Weltranglisten-Fünfte.

In der Nacht zu Freitag hatte es jedoch in den USA Medienberichte über die Trennung gegeben. "Ich war etwas überrascht, dass ich das über die Presse erfahren habe. Das war komisch für mich", sagte Zverev und betonte "großen Respekt" für den 59 Jahre alten Ex-Profi.

Nach den jüngsten Äußerungen Zverevs und den Ausführungen des deutschen Herren-Chefs Boris Becker war dieser Schritt erwartet worden. Zverev hatte Lendl zuletzt öffentlich kritisiert und beklagt, dass dieser sich nicht auf seine Arbeit konzentriere. Lendls Hauptthemen seien gerade "Golf und sein kleiner Hund", hatte Zverev wenige Tage vor Turnierbeginn gesagt. Dort zog er durch ein 2:6, 7:5, 6:2 gegen den Serben Filip Krajinovic in das Halbfinale ein.

Lendl zählte seit August 2018 nach der Trennung vom Spanier Juan Carlos Ferrero neben Zverevs Vater Alexander Zverev senior zum Trainerteam. Im November hatte Zverev mit Lendl bei der ATP-WM der besten acht Profis des Jahres seinen bislang größten Titel gewonnen. Zuletzt jedoch rutschte er in eine sportliche Krise und schied beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon bereits in der ersten Runde aus.

ATP-Finals als Scheidepunkt

Becker hatte sich noch am Donnerstag in Hamburg kritisch zu der Zusammenarbeit von Deutschlands Nummer eins und dem einstigen Weltklasse-Spieler geäußert. "Wenn man einen hochkarätigen Trainer hat wie Ivan Lendl, dann muss man ihn bei sich haben", hatte der dreimalige Wimbledonsieger gesagt. "Wenn das nicht der Fall ist, ist das nicht optimal. Das bringt dem Trainer nichts und das bringt dem Spieler nichts." Zverev hatte noch am Vortag klargestellt, dass sein Trainer sein Vater sei und er mit Lendl nur zeitweise arbeite.

Nach dem Titel bei den ATP-Finals sei "irgendwas kaputt gegangen" zwischen Zverev und Lendl, sagte Becker, ohne ins Detail gehen zu wollen. Lendl hatte Zverev nur bei wenigen Turnieren im Jahr begleitet. In der Sandplatz-Saison fehlte er komplett.

Der in den USA lebende gebürtige Tscheche Lendl gehörte in den 80er- und 90er-Jahren zu den großen Rivalen von Becker. Er stand 270 Wochen an der Spitze der Weltrangliste und gewann acht Grand-Slam-Titel. Als Trainer führte er den Briten Andy Murray zu Erfolgen wie Olympia-Gold 2012 und 2016 oder Siegen bei den US Open und Wimbledon. (br/dpa)

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