• Nach dem Super-G in Yanqing darf sich der Schweizer Skistar Lara Gut-Behrami auch endlich Olympiasiegerin nennen.
  • Mit ihr steht überraschend auch eine Landsfrau auf dem Podest.
  • Ein Fakt macht Gut-Behramis Triumph bisher einmalig in der Ski-Geschichte.

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Lara Gut-Behrami stand vor der roten Wand, vor der sie als Führende warten musste, und ihr Grinsen wurde immer breiter. Sorgen waren unbegründet, denn keine der Läuferinnen, die nach ihr um die Medaillen im Super-G mitfahren wollten, kam auch nur annähernd an die Zeit der Schweizerin heran. Und so krönte die Doppelweltmeisterin ihre großartige Karriere nach Bronze im Riesenslalom am Montag endlich mit dem ersten Olympiagold ihrer Karriere - sogleich beglückwünscht von IOC-Präsident Thomas Bach.

Lara Gut-Behrami wird Gold erst in "einigen Tagen" begreifen

"Ich liebe den Super-G", sagte Gut-Behrami. Aber, bekannte sie, "ich war so nervös, dass doch noch jemand schneller sein würde." Als sie Gold endlich um den Hals hängen hatte, wischte sie sich mehrfach die Tränen aus den Augen: "Ich versuche, das zu genießen, aber es wird einige Tage dauern, bis ich das begriffen habe."

Während Kira Weidle in ihrer schwächeren Disziplin wie erwartet als 15. keine Rolle spielte, fanden sich neben Gut-Behrami zwei Überraschungsgäste auf dem Podest ein: Die Österreicherin Mirjam Puchner (+0,22 Sekunden) und Gut-Behramis Landsfrau Michelle Gisin (+0,30). Die mitfavorisierte Federica Brignone aus Italien kam nur auf Rang sieben, US-Legende Mikaela Shiffrin nach ihren Ausfällen im Riesenslalom und Slalom auf Rang neun.

Ester Ledecka gelingt der Umstieg vom Snowboard beinahe wieder perfekt

Snowboard-Königin Ester Ledecka, die vor vier Jahren in Pyeongchang sensationell auch zu Gold im Super-G gefahren war, belegte nach ihrem erneuten Olympiasieg auf einem Brett diesmal Rang fünf (+0,43). "Ich musste mich erst wieder daran erinnern, dass ich heute keine Snowboarderin mehr bin, sondern eine Skirennläuferin", sagte die Tschechin, die 2018 zunächst die Weltelite der Skirennläuferinnen düpiert hatte.

Für ihre Nachfolgerin hatte Ledecka nur wenige, aber selbstverständlich lobende Worte übrig. "Sie ist eine großartige Skifahrerin", sagte sie, das erste Gold für Gut-Behrami bei Olympia sei daher "nur eine Frage der Zeit" gewesen. Tatsächlich hatte Gut-Behrami sehr lange warten müssen: Seit sie als 17-Jährige bei der WM in Val d'Isere zwei Silbermedaillen gewonnen hatte, galt sie als eine kommende Dominatorin der Szene.

Mit ihrem Olympia-Gold schreibt Lara Gut-Behrami Geschichte

Erstmals Gold gewann sie aber erst bei der WM im vergangenen Februar in Cortina d'Ampezzo, als sie neben dem Super-G auch gleich noch den Riesenslalom für sich entschied. Dank dieser Vorleistung gelang ihr nun Einzigartiges: Noch nie, seit der Super-G 1988 olympisch wurde, fuhr eine Weltmeisterin in dieser Disziplin auch zum Olympiasieg. Für die Schweizerin war es die dritte Olympiamedaille: 2014 war sie Abfahrtsdritte geworden.

Für die Abfahrt ist Gut-Behrami ebenfalls favorisiert, für Weidle (+1,15) war der Super-G nur ein Test für das Rennen in der Königsdisziplin am Dienstag. "Ich wollte ein Gefühl für die Abfahrt bekommen", sagte die Vizeweltmeisterin in der ARD, das sei "teilweise" gut gegangen, "teilweise nicht so". (SID/hau)

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