Alexander Zverev zieht problemlos in die zweite Runde im Tennisturnier der Olympischen Spiele ein. Dabei bleibt sogar noch Zeit für einen kleinen Flirt mit dem französischen Publikum.
1092 Tage nach dem Triumph von Tokio ist
Beim 6:2, 6:2 gegen den kampfstarken, insgesamt aber limitierten Munar reichte Zverev eine konzentrierte Leistung ohne viele spektakuläre Aktionen, um das Spiel jederzeit im Griff zu haben. Und um alte Gespenster zu vertreiben: Das bislang einzige Duell mit dem gleichaltrigen Munar hatte Zverev 2019 in Marrakesch verloren.
Franzosen feiern Zverev
Trotz des einseitigen Spiels hatten die Fans auf dem gut gefüllten Court Philippe Chatrier reichlich Spaß, sangen nach dem ersten Satz inbrünstig den Gassenhauer "Les Champs Elysees" - und Zverev klatschte angetan Beifall. Schon bei den French Open hatte er in Roland Garros mit kleinen Gesten viele Sympathien gesammelt.
Wobei: Zverev und die French Open, das ist auch eine schwierige Beziehung. 49 Tage vor seinem olympischen Erstrundenspiel hatte er auf dem "Chatrier" das Finale in dramatischen fünf Sätzen gegen Carlos Alcaraz verloren. Und sich 2022 ebenfalls an dieser Stelle im Halbfinale gegen Rafael Nadal brutal verletzt.
Körperlich zeigte sich Zverev am Sonntag voll auf der Höhe, auch das seit Wimbledon lädierte Knie machte keine Probleme. "Das ist kein Thema. Er hat das seit Hamburg nicht mehr erwähnt", sagte sein Bruder Mischa bei Eurosport.
Jetzt wartet Machac auf Zverev
In Runde zwei wartet auf Zverev im Tschechen Tomas Machac, Nummer 39 der Welt, die nächste lösbare Aufgabe. Danach könnte es gegen den früheren French-Open-Champion Stan Wawrinka gehen. Richtig interessant wird es dann ab dem Viertelfinale: In der Runde der letzten acht winkt die Revanche für das knapp verlorene Wimbledon-Achtelfinale gegen Taylor Fritz (USA), im Halbfinale droht der heiße Tanz mit Novak Djokovic - Zukunftsmusik.
Am Montag muss sich Zverev zunächst mit seiner zweiten realistischen Medaillenchance befassen: Mit Laura Siegemund ist er im Mixed topgesetzt, erste Gegner sind - auch hier - Machac und dessen Landsfrau Katerina Siniakova.
Neben Zverev erreichten von den deutschen Männern auch Jan-Lennard Struff (Warstein) und Maximilian Marterer (Nürnberg) die zweite Einzel-Runde. Struff hatte beim 6:2, 6:2 gegen den portugiesischen Doppel-Spezialisten Francisco Cabral keine Mühe. Marterer gewann einen Krimi gegen Dusan Lajovic (Serbien) 6:3, 6:7 (6:8), 6:3. (sid/ska) © SID
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