Die DHB-Frauen verpassen bei den Olympischen Spielen in Paris das Halbfinale. Wieder scheitern sie an Argentinien.
Dramatischer K.o. gegen den Angstgegner, Medaillen-Traum geplatzt: Die deutschen Hockey-Frauen sind bei den Olympischen Spielen erneut im Viertelfinale an Argentinien gescheitert, dieses Mal fiel die Entscheidung erst im Shootout.
Die Mannschaft von Bundestrainer Valentin Altenburg unterlag im Nervenkrimi mit 0:2. Auch die Neuauflage des Duells von Tokio 2021 endete mit der brutalen Enttäuschung, wie vor drei Jahren verpasste Deutschland das Halbfinale und geht leer aus.
"Kleinigkeiten" hätten den Ausschlag gegeben, sagte Altenburg, "und dass wir die heute nicht besser machen konnten, nervt tierisch, deshalb bin ich sehr unzufrieden". Sein Team sei "nervös gestartet", habe zugleich auch "unfassbar gut verteidigt" – und muss nun verkraften, dass der Medaillen-Traum schon wieder geplatzt ist: "Wir werden gemeinsamen einen Weg finden. Aber das wird Arbeit sein."
Deutsche Hockey-Frauen zeigen im Shootout Nerven
Viktoria Huse hatte kurz vor Schluss per Siebenmeter (57.) noch für die Führung gesorgt, die Spiele um die Medaillen waren in diesem Moment ganz nah – doch Eugenia Trinchinetti (59.) glich noch für Argentinien aus. Im Shootout trafen Julieta Jankunas und Zoe Diaz de Armas für die Südamerikanerinnen, alle deutschen Schützinnen vergaben.
An Argentinien hatte es bereits bei den letzten großen Turnieren kein Vorbeikommen gegeben: Im olympischen Viertelfinale 2021 und auch im WM-Halbfinale ein Jahr später hatte Deutschland den Kürzeren gezogen. So auch dieses Mal. Die letzte Olympia-Medaille hatten die "Danas" in Rio 2016 gewonnen, damals hatte es zu Bronze gereicht.
Im Vorfeld des erneuten Showdowns mit den Südamerikanerinnen hatte Altenburg betont, dass die vergangenen Begegnungen keine Rolle spielen sollten: "Wir machen jetzt das Halbfinale klar, egal, wer auf der anderen Seite steht." Von seiner Mannschaft hatte er dafür "eine größere Konstanz über 60 Minuten" gefordert.
Deutschland zu Beginn hinten gefordert
Die DHB-Frauen, die im letzten Gruppenspiel einen Dämpfer gegen Belgien (0:2) kassiert hatten, waren zunächst hauptsächlich in der Defensive gefordert. Die Argentinierinnen machten Druck und drängten den EM-Dritten immer wieder in das letzte Viertel zurück. Torhüterin Nathalie Kubalski verhinderte zunächst die argentinische Führung, parierte unter anderem die erste gegnerische Strafecke (9.).
Von Deutschland war offensiv kaum etwas zu sehen, immer wieder leistete sich das DHB-Team frühe Ballverluste. Jette Fleschütz sorgte für die erste gefährliche Situation aus deutscher Sicht, scheiterte jedoch an der Keeperin Cristina Cosentino (15.). Deutschland fand zwar allmählich besser in die Partie, konnte jedoch zunächst auch aus den eigenen Strafecken kein Kapital schlagen.
Auch nach der Halbzeitpause suchte das DHB-Team den Weg nach vorne, fand jedoch kein Durchkommen. Argentinien, Silbermedaillengewinner von Tokio, drängte ebenfalls auf den ersten Treffer. Kubalski musste mehrmals eingreifen, Deutschland verteidigte konzentriert und ging nach einem Foul an Fleschütz sogar in Führung. Doch das deutsche Drama folgte noch. (sid/ bearbeitet von ms)
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