• Jetzt sind auch die deutschen Basketballer auf Betriebstemperatur bei Olympia.
  • Gegen Nigeria gelingt dem Team von Bundestrainer Henrik Rödl der erste Sieg.
  • Damit wahrt die deutsche Nationalmannschaft die Chancen auf das olympische Viertelfinale.

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Mit Nervenstärke im Schlussviertel haben die deutschen Basketballer den ersten Sieg im Olympia-Turnier gefeiert und die Chance aufs Weiterkommen gewahrt. Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl bezwang am Mittwoch in der Saitama Super Arena Nigeria mit 99:92 (50:50) und darf nach der Auftaktniederlage gegen Italien weiter auf das Viertelfinale hoffen. Bester deutscher Werfer war Johannes Voigtmann mit 19 Punkten. Im dritten Viertel lag das deutsche Team schon mit elf Punkten zurück, kämpfte sich aber stark zurück und erzielte am Ende so viele Punkte wie nie zuvor eine deutsche Mannschaft bei den Sommerspielen.

Deutschland trifft als nächstes auf Australien

"Wir sind sehr stolz, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Es war sehr hart für uns, aber wir haben einen Weg gefunden, um zu gewinnen", sagte Rödl. Im letzten Spiel der Vorrunde trifft die Auswahl des Deutschen Basketball Bunds nun am Samstag auf Medaillenkandidat Australien. Der zweite Platz in der Gruppe reicht sicher für die Runde der besten acht Teams, auch zwei von drei Tabellendritten kommen weiter. "Wir hatten viele Ballverluste, das war ein hartes Spiel, deswegen bin ich krass erleichtert, dass wir diese schwierige Aufgabe irgendwie hinbekommen haben als Mannschaft", sagte Aufbauspieler Maodo Lo.

Bei der bislang letzten Olympia-Teilnahme in Peking 2008 war das deutsche Team angeführt von Superstar Dirk Nowitzki noch in der Vorrunde gescheitert. Auch ohne zahlreiche NBA-Profis wie Anführer Dennis Schröder bietet sich nun aber die große Chance auf die K.o.-Runde.

Das deutsche Team startete stark gegen Nigeria, das sein erstes Spiel gegen Australien klar verloren hatte. Offensiv verteilte Maodo Lo den Ball und ermöglichte einfache Punkte nah am Korb. In der Verteidigung erlaubte die DBB-Auswahl nur sieben Zähler in den ersten sechs Minuten und führte zwischenzeitlich mit 22:12.

Doch langsam kam auch Nigeria ins Spiel. Das Team mit insgesamt acht NBA-Profis im Kader - nur Topfavorit USA hat bei den Olympischen Spielen in Japan mehr - hielt die Partie mit zahlreichen erfolgreichen Dreipunktewürfen offen. Beim 24:27 zu Beginn des zweiten Viertels lag Deutschland erstmals seit der Anfangsphase wieder hinten.

Immer wieder Nachlässigkeiten im deutschen Team

Es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Nach einem spektakulären Dunking vom gebürtigen Berliner Moritz Wagner sprang die deutsche Bank geschlossen auf. Der 24-Jährige sorgte für Energie, war neben Center Voigtmann mit zwölf Zählern bester Werfer vor der Pause.

Doch immer wieder schlichen sich Nachlässigkeiten ein, insgesamt erlaubte sich das deutsche Team acht Ballverluste in der ersten Hälfte. Beim Einwurf passte Lo den Ball zum Gegner, offensiv konnte der Aufbauspieler von Alba Berlin jedoch glänzen und glich kurz vor der Halbzeitpause zum 50:50 aus.

Der Start in die zweite Hälfte misslang jedoch völlig. Die Nigerianer trafen vier Dreier in Serie, zogen schnell auf 66:55 davon. Vor allem Voigtmann und Wagner hielten das deutsche Team im Spiel. Durch einen Dreier und seine ersten Punkte der Partie glich der langjährige Berliner Niels Giffey die Partie mit der Schlusssirene des dritten Viertels wieder zum 74:74 aus.

Es wurde ein Nervenkrimi im Schlussabschnitt. Kein Team konnte sich zunächst einen großen Vorsprung herausarbeiten. Doch als der am Ende besonders starke Danilo Barthel seine Mannschaft vier Minuten vor Ende auf 88:81 nach vorne brachte, jubelte das Team kollektiv. Andreas Obst sorgte per Dreier für die Vorentscheidung - die deutsche Hoffnung auf das Viertelfinale lebt. (dpa/ska)

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