• Novak Djokovic könnte am Ende des Jahres einen Rekord schaffen, den bislang nur Steffi Graf erreicht hat.
  • Nun muss er Alexander Zverev im Halbfinale ausschalten und anschließend die Goldmedaille gewinnen.
  • Mit dem "Golden Slam" könnte er sich dann im Ranking der erfolgreichsten Tennis-Stars aller Zeiten zur Nummer Eins küren.

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Tennis-Superstar Novak Djokovic hält bereits zahlreiche Bestmarken. Für den vorletzten Schritt zum "Golden Slam", der nur alle vier Jahre erreicht werden kann, fehlen ihm noch zwei Turnier-Siege. Der 20-malige Grand-Slam-Sieger wäre dann der erste Mann, dem es binnen eines Kalenderjahres gelänge, den Einzelwettbewerb bei Olympia sowie alle vier Grand-Slam-Turniere zu gewinnen.

Die wohl größte Herausforderung auf dem Weg dorthin wartet am Donnerstag bei den Olympischen Spielen in Tokio mit Halbfinal-Gegner Alexander Zverev. Schlägt Djokovic den Deutschen, bewahrt er sich die Chance auf den "Golden Slam". Um das Kunststück, das bislang einzig Steffi Graf im Jahr 1988 gelang, zu vervollständigen, muss der Serbe nach Olympia aber noch die US Open gewinnen.

Doch zunächst einmal wartet mit dem an Position vier gesetzten Zverev, die größte verbliebene Herausforderung im olympischen Einzelturnier der Männer, zumindest nach der Setzliste, auf Djokovic. In der Bilanz der direkten Duelle zwischen den Beiden liegt Zverev mit 2:6 im Hintertreffen.

Doch der Hamburger ist die letzte Hoffnung all derer, die um Grafs Ausnahmestatus in der Tennis-Welt fürchten. Denn im olympischen Finale bekäme es Djokovic entweder mit dem Spanier Pablo Carrena Busto oder dem Russen Karen Khachanov zu tun. Beide Gegner verfügen jedoch nicht über Zverevs Qualitäten.

Djokovic strotzt vor Selbstbewusstsein: "Ich halte mich für den Besten"

Im bisherigen Turnier hat Djokovic auf eindrucksvolle Art und Weise seine Ausnahmeform unter Beweis gestellt. Noch ohne Satzverlust im Einzelturnier schlug er im Viertelfinale den Japaner Kei Nishikori deutlich mit 6:2 und 6:0 trotz der großen Hitze und der drückenden Luftfeuchtigkeit in Tokio.

Bereits im Vorfeld des olympischen Turniers hatte der "Djoker" klargemacht, dass es für ihn nur ein Ziel gibt: "Ich halte mich für den Besten, und ich glaube, dass ich der Beste bin", sagte er nach seinem Triumph in Wimbledon.

"Ich sehne mich nach einer Medaille in Tokio, hoffentlich nach Gold, und dann gehe ich nach New York, um alles zu vervollständigen", meinte Djokovic, der 2008 in Peking Bronze gewann – sein bislang bestes Olympia-Resultat.

Djokovic zweifelte an Olympia-Teilnahme

Lange Zeit aber zweifelte Djokovic an einer Teilnahme bei Olympia. Die Aussichten auf ein Turnier ohne Fans und teilweise schwierige klimatische Bedingungen steigerten die Vorfreude beim Serben nicht zwangsläufig.

Schlussendlich wollte er sich aber wohl die Chance auf den historischen "Golden Slam" nicht entgehen lassen. Ein Gespräch mit der kroatischen Ex-Hochspringerin Blanka Vlasic beseitigte beim 34-Jährigen dann wohl die allerletzten Zweifel.

"Sie sagte, dass sich die Leute nur daran erinnern werden, wer die Medaillen gewonnen hat, nicht wie die Bedingungen waren oder ob es Fans gab oder nicht", erzählte der "Djoker". Er sei nun "inspiriert, mein bestes Tennis zu spielen und bin zuversichtlich, dass ich nach einem großartigen Lauf in dieser Saison die Goldmedaille gewinnen kann."

Eine Bilanz von 38 Siegen und drei Niederlagen in diesem Jahr unterstreichen Djokovics Worte eindrucksvoll. Es scheint, als könnte sich der Serbe auf dem Weg zum "Golden Slam" nur selber schlagen. Dass er dazu in der Lage ist, zeigte sich bei den US Open 2020, als er eine Linienrichterin abschoss und anschließend disqualifiziert wurde.

Djokovic auf dem besten Weg zum Tennis-GOAT

Der ewig währende Kampf mit sich selbst und seinen Dämonen scheinen aktuell die größten Gefahren für Djokovic auf dem Weg in Richtung "Golden Slam" zu sein. Auch wenn Zverev sicherlich alles versuchen wird, um dem Serben die Chance auf diesen einzigartigen Meilenstein zu verbauen, schließlich hat auch der Deutsche, im Vorfeld der Spiele, die besondere Bedeutung von Olympia für ihn herausgestellt. Zudem wartet mit den US Open noch ein zweiwöchiges Grand-Slam-Turnier, das mit drei Gewinnsätzen gespielt wird.

Doch sollte Djokovic tatsächlich ein "Golden Slam" gelingen, würde ihn das auch in der Frage nach dem erfolgreichsten Tennisspieler aller Zeiten (Greatest Of All Time) wohl in die Pole-Position hieven. Selbst, wenn dies so mancher Federer- oder Nadal-Fan wohl bis zum Karriereende des Serben stets anzweifeln wird. Aber weder dem Schweizer noch dem Spanier ist dieser besondere Meilenstein gelungen, trotz aller Erfolge.

So nah dran wie Djokovic, den nur noch neun Siege vom "Golden Slam" trennen, waren Federer und Nadal noch nie. Der Serbe hat es nun in der eigenen Hand, wie viel größer seine Spuren in der Geschichte des Tennis noch werden sollen.

Verwendete Quelle:

  • Eurosport.de: Olympia 2021: Novak Djokovic peilt mit Siegen in Japan und bei den US Open den Golden Slam an
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