Berlin - Die Folgen ihrer Corona-Infektion im Sommer haben Weitspringerin Malaika Mihambo auch noch lange Zeit nach dem Gewinn von Olympia-Silber in Paris beschäftigt. Die 30-Jährige berichtete im Interview des Magazins "Stern", sie habe die Spätfolgen der Infektion bis Ende Oktober gespürt. Erstmals bemerkt hatte Mihambo die Erkrankung Anfang Juni beim Gewinn des Europameistertitels in Rom, zwei Monate später wurde sie wegen akuter Atemprobleme im Rollstuhl aus dem Stade de France geschoben.
"Wahrscheinlich wirkte die Situation durch den Rollstuhl dramatischer, als sie letztlich war. Vielleicht hat es diese Bilder aber auch gebraucht, denn Post Covid ist eine unsichtbare Krankheit, die für Außenstehende nur schwer zu begreifen ist", sagte
Mehr über Schwächen sprechen
Ihr sei in Paris plötzlich die Luft ausgegangen, berichtete sie. Eine ähnliche Erfahrung während der EM 2022 in München, als sie wenige Wochen nach ihrem WM-Titel geschwächt zu Silber sprang, habe ihr dabei geholfen, nicht in Panik auszubrechen.
Die Olympia-Teilnahme habe die Spätfolgen nicht verschlimmert, berichtete Mihambo nun. Sie hatte ihre Saison vorzeitig beendet, erholte sich und arbeitete bei einem Reha-Aufenthalt in Österreich mit einer Atem- und Gesangstherapeutin. Die zweimalige Weltmeisterin begründete ihre Offenheit auch damit, dass im Sport und auch in der Gesellschaft zu wenig über Schwächen gesprochen werde. Sie wolle vorangehen und ehrlich über ihre Situation reden.
Tokio großes Ziel - diesmal Wettkampf mit Publikum
Großes Ziel im neuen Jahr ist die WM Mitte September in Tokio, wo Mihambo 2021 Olympiasiegerin wurde. "Allerdings in einem menschenleeren Stadion wegen der Corona-Pandemie. Jetzt möchte ich einen tollen Wettkampf abliefern und die Arena mit vollen Rängen erleben", sagte die Weitspringerin der LG Kurpfalz. Sie bekräftigte, ihre Karriere spätestens nach Olympia 2028 in Los Angeles beenden zu wollen. © Deutsche Presse-Agentur
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