Malaika Mihambo springt so weit wie fast noch nie: Die Olympiasiegerin holt in Rom ihr zweites EM-Gold - und tankt viel Selbstvertrauen für Olympia.

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Goldmedaillengewinnerin Malaika Mihambo schnappte sich nach dem Titelgewinn mit Weltjahresbestleistung eine Deutschland-Fahne und hüpfte überglücklich neben der Weitsprunggrube. Mit 7,22 Metern und der zweitbesten Weite ihrer großen Karriere krönte sich Mihambo bei der Leichtathletik-EM in Rom wie 2018 in Berlin wieder zur Europameisterin. Die 30-Jährige ließ den Deutschen Leichtathletik-Verband in Italien am Schlusstag über den ersten Sieg frohlocken. Ihre DLV-Kollegin Mikaelle Assani (Baden-Baden) verpasste mit 6,91 m als Vierte haarscharf das Podium.

"Das ist schon irgendwo der Wahnsinn. Ich habe eine kleine Gänsehaut bekommen, weil es der zweitweiteste Sprung in meinem Leben war", sagte die Tokio-Olympiasiegerin nach dem imposanten Satz bei nicht perfekten Bedingungen. "Dann weiß man, dass es noch weiter gehen kann. Jetzt freue ich mich noch mehr auf Paris."

Assani, die ihre persönliche Bestleistung auf der als Steg in rund drei Metern Höhe angelegten Anlage im Stadio Olimpico einstellte und erst im letzten Durchgang vom Bronzerang purzelte, darf sich in Frankreich zumindest Außenseiterchancen ausrechnen.

Hinter Mihambo, die mit ihrer Weltjahresbestleistung die US-Amerikanerin Tara Davis-Woodhall (7,18) im Ranking ablöste, ging Silber an die Italienerin Larissa Iapichino (6,94). Bronze holte Agate de Sousa. Die Portugiesin erzielte wie Assani 6,91 m, konnte aber den besseren zweitbesten Sprung gegenüber der Deutschen vorweisen. Vor zwei Jahren in München hatte Mihambo geschwächt von einer Coronavirus-Infektion Silber gewonnen.

Mihambo freut sich auf Olympische Spiele in Paris

"Für mich ist es auf jeden Fall eine Meisterschaft, die ich sehr ernst nehme", hatte Mihambo im Vorfeld der EM dem SID gesagt: "Aber natürlich ist klar, dass in Paris dann im Sommer der absolute Höhepunkt gesetzt wird." Und dafür ist Deutschlands Leichtathletik-Star auf einem sehr guten Weg, schon in der Qualifikation war sie erstmals in diesem Jahr über die 7-Meter-Marke gesprungen.

Im Finale startete sie vorsichtig mit 6,70 m, ließ dann im zweiten Versuch aber ihren Fabelsprung folgen. Ihr Heimtrainer Uli Knapp sprach im ZDF von einem "annähernd perfekten" Versuch: "Wir warten wirklich seit drei, vier Jahren auf so einen Sprung. Die Zwischenmarke hat perfekt gestimmt, das Rhythmisieren war richtig und am Brett hat es genau gepasst", sagte er und ergänzte: "Zum Glück war minus 1,4 Gegenwind, sonst wäre der ungültig gewesen."

Nur bei ihrem WM-Triumph 2019 in Doha war Mihambo, die im fünften Versuch einen weiteren 7-Meter-Sprung (7,04) folgen ließ, bislang weiter gesprungen (7,30).

Laura Raquel Müller war in der Qualifikation ausgeschieden, Weltmeisterin und Titelverteidigerin Ivana Spanovic war nicht am Start. (SID/cgo)

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